Montag, 22. Dezember 2008

liebes christkind,

ich weiß, ich bin dieses jahr schon recht spät für einen wunschzettel.
ich weiß auch, normalerweise ist mein wunschzettel auch immer recht lang und meist sind meine wünsche auch ziemlich kompliziert und sehr, sehr schwer zu erfüllen.

ich war brav, dieses jahr, liebes christkind, vielleicht sollte ich das allem voran erwähnen.
du hast bestimmt von oben herab gesehen, dass ich mich tag für tag bemüht habe mein bestes zu geben und oft ist das auch gelungen.
gut, zugegeben, hin und wieder bin ich hier im chaos versunken. gelegentlich gab es auch ärger mit mir und anlaß zum schimpfen.
aber sei ehrlich, christkind, ist das nicht überall so? sind nicht alle kinder manchmal ein wenig unartig und uneinsichtig?

das jahr war lang, liebes christkind, und es ist allerhand passiert.
aber das weißt du sicherlich schon, weil du siehst alles hat man mir gesagt.
es gab zwar stimmen, die behauptet haben, dich gäbe es gar nicht, liebes christkind, aber ich hab das nicht geglaubt, ich weiß, dass es dich gibt, dass du da oben bist und immer ein bisschen darauf schaust, dass es uns hier unten gut geht.
und ich finde, das hast du gut gemacht. ziemlich gut, sogar.
und wenn du mal keine zeit zu schauen hast, dann gibt es hier ein paar menschen, die das so lange für dich machen....und ich kann dir sagen, auch die machen das ziemlich, sehr viel gut.

dieses jahr, liebes christkind, ist mein wunschzettel gar nicht so lang.
irgendwie, gibt es gar nicht so viel zu wünschen, weil eigentlich schon ganz viele von meinen wünschen einfach so in erfüllung gegangen sind und manchmal - das ist lustig - hab ich gar nicht gewußt, dass ich mir die wünsche gewünscht hab und trotzdem sind sie in erfüllung gegangen.
ach, du weißt schon, wie ich das meine, nicht wahr christkind?
ich glaub nämlich, du sitzt gerade da oben irgendwo und lachst und freust dich mit mir und weißt ganz genau, dass mein wunschzettel eigentlich nur einen wunsch enthält.
ist es nicht so, christkind?

aber ich weiß nicht so genau, ob ich mir überhaupt noch was wünschen darf, weil doch schon so viele wünsche in erfüllung gegangen sind und, meine mami hat immer gesagt, man soll nicht so gierig sein und nicht so viele wünsche auf einmal haben.
aber ich hab wirklich nur einen, christkind, ehrlich, aber der ist halt noch ziemlich wichtig und es wäre schon schön, wenn du den vielleicht noch erfüllen könntest.
ginge das, bitte?

liebes christkind, ich weiß nicht so recht, denn eigentlich wünscht du dir ja immer ein paar schöne handgemalte briefe, mit vielen bildern und so.
aber ich kann nicht so gut zeichnen und diesen einen, großen wunsch zu zeichnen ist auch echt schwierig und ich hab ein wenig sorge, dass du vielleicht gar nicht erkennen könntest, was ich mir wünsche und das wär blöd, weil´s doch der einzige, letzte wunsch für dieses jahr ist und weil der doch so wichtig ist und so.
vielleicht darf ich ausnahmsweise einfach schreiben was ich mir wünsch und das nächste mal schick ich dir dann noch ein bild extra, wär das dann auch ok, ja?

liebstes christkind,
ich bitte dich sehr, auch wenn du noch sehr viel zu tun hast bis weihnachten und auch noch andere wünsche erfüllen mußt, vielleicht erfüllst du mir diesen einen wunsch noch und ich verspreche auch, ganz brav zu sein, nächstes jahr und ich räum auch mein zimmer auf und versuch immer aufzuessen und all den kram, den man halt machen muß, damit es keinen ärger gibt. und wenn es doch mal ärger gibt, dann mußt du halt ein bisschen nachsichtig sein, weil,
bei uns menschen ist das eben manchmal so und wir meinen das dann auch nicht böse oder irgendwie.....naja, du weißt schon, friedlich und brav und nett sind wir ja dann alle bei euch da oben, hier unten wär das ja irgendwie nix und ein bißchen fad auf dauer, findest du nicht?

aber was ich eigentlich nun sagen wollte, liebes christkind,
hier ist dann also mein wunsch:
liebes christkind,
ich wünsch mir nur......laß alles so wie es ist. es ist nämlich grad ganz schön schön so, wie es ist und ich bin eigentlich ziemlich viel glücklich grad und es wär echt schade, wenn man da was ändern würd, find ich.
ich wünsch mir, noch eine kleine portion mehr davon, vielleicht eine die reicht, bis zum nächsten wunschzettel, nächstes jahr.
meinst du, das läßt sich irgendwie machen, liebes christkind? meinst du, du findest noch eine große schachtel liebe, die du uns schicken kannst, die reicht für´s nächste jahr?
ach, was red ich.....eigentlich reicht auch eine kleine schachtel.....denn im moment ist grad noch so unglaublich viel übrig, dass wir noch ein ganzes weilchen über die runden kommen werden.
also christkind, wenn ich´s mir recht überleg:
eigentlich brauchen wir hier nicht viel. vielleicht schaust du hin und wieder auf uns und machst alles weiter wie bisher....ginge das?
denn wenn ich so drüber nachdenke,
glücklicher, können wir grad nicht werden.
glücklicher kann ich im moment nicht sein.

irgendwie, liebes christkind, werd ich das gefühl nicht los, dass du schon viel früher mal in meinen wunschzettel gespickt und meine geschenke dieses jahr, ein klein wenig eher gebracht hast.....

Dienstag, 16. Dezember 2008

secrets, aber nicht von victoria

ich habe ein geheimnis und das allerschwierigste daran ist:
ich darf und kann es noch nicht verraten.
dabei ist es ein so tolles und spannendes geheimnis, dass es ausgesprochen schwer ist, meinen mund zu halten.

das lustige daran wiederum ist, dass meine tochter es bereits weiß und ich mir nicht sicher bin, ob sie es tatsächlich 24 stunden für sich behalten kann.
denn 24 stunden müssen wir noch warten und dann wird es gelüftet, das geheime geheimnis.
(wenn sich nun die frage stellt, warum meine tochter ein geheimnis kennt, dass sonst (fast) keiner kennt, so liegt das in der natur der sache, dass eben selbst bei geheimnissen manchmal eine reihenfolge des lüftens herrscht, die man auch einhalten sollte.)
ach ja, mein sohn weiß es auch, aber ich glaub der weiß gar nicht, dass er es weiß und irgendwie ist´s ihm auch wurscht, glaub ich. der plaudert es sicherlich nicht aus weil er nicht mal weiß was ein geheimnis ist, auch praktisch.
ein bißchen kompliziert, soviel steht fest.
aber manchmal macht es ja ein geheimnis umso vielseitiger
schließlich kommt jetzt noch der kleine, feine spannungseffekt hinzu: wird meine tochter 24 stunden lang ihren mund halten können?
ich muß zugeben, es fällt sogar mir schwer dieses eine geheimnis so lange für mich zu behalten.
nein, verschwiegenheit ist nicht unbedingt mein zweiter vorname (zumindest nicht in solchen belangen)....hab ich aber auch nie behauptet!
nun, damit diese 24 stunden aber nicht allzu langweilig werden hab ich zur überbrückung ein anderes, nettes "geheimnis" mitgebracht, (wenngleich mir persönlich das besondere an diesen secrets eher immer verborgen bleibt und ich mir mal das pendant "victors secrets" wünschen würde, aber auch in diesem punkt wird die gleichberechtigung wohl noch auf sich warten lassen)


.....und für den einen einzigen mitwisser dieses geheimnisses sei noch angemerkt:
lieber geheimnisteilhaber, sollten sie ihren mund nicht halten können......na, sie wissen vermutlich schon, was ihnen dann blühen könnte

und für alle, die ein wenig mitraten wollen, nun noch dieser klare hinweis:
nein, ich bin nicht schwanger......

fortsetzung folgt, versprochen

Dienstag, 9. Dezember 2008

danke, herr axel

da hab ich doch mal wieder einen besuch im nachbarland gemacht...
fehler, großer fehler
und tests sollte man eh nicht machen, oder?
tja, hier haben wir sie,
meine weihnachtswahrheit:

Zum Weihnachts-Test bei der Film-Community moviepilotZu moviepilot - Gute Filme für Kino, DVD & TV



....als ob ich es nicht schon längst gewußt hätte......

Montag, 8. Dezember 2008

schafe bei der arbeit

nun bedarf es wohl einer passenden rezension, des vergangenen happenings.

die einzelheiten des spielablaufs, den traurigen endstand und die jeweiligen torschützen, kann ich mir vermutlich sparen, da der fußballinteressierte leser bereits über die neuigkeiten informiert, der weniger intereressierte leser sicherlicht nicht besoenders scharf darauf ist. (falls aber doch aufklärungs- und informationsbedarf besteht, dann hier)

da dachte ich mir, beschränke ich mich doch einfach mal auf den blickwinkel der feldstudie. betrachten wir doch einmal ein fußballspiel aus den augen eines fußballunwissenden und weitgehendst - uninteressierten menschen und staunen, was es zu sehen gibt:


ich muß ja zugeben, ich habe auch so meine vorurteile gegenüber fußballfans.
lange zeit zu nah am olympiastadion gewohnt und regelmäßig meine u-bahn mit fans teilen müssen, hinterläßt das durchaus spuren.
also kann man sich vermutlich vorstellen, dass ich mich nicht übermäßig auf die fahrt in der u-bahn gefreut habe.
um so erstaunter mußte ich feststellen, in dieser u-bahn gab es alles, nur keine eindeutig erkennbaren fußballfans.
gut, der eine oder andere trug einen schal - bemerkenswert hierbei: fußballfans tragen ihre schals gerne mal um den einen oder anderen (oder auch beide) arme geschlungen.
wichtig scheinbar: der hals bleibt hierbei frei.
nun mag das eine gute lösung für heiße sommertage sein, an denen ein schal um den hals tatsächlich unnütz erscheint, aber an einem kalten wintertag frage ich mich dann doch:
wäre ich ein schlechterer fan, wenn ich meinen fanschal um den hals schlinge und ich damit nicht nur zum ausdruck bringe: ich bin ein fan...sondern auch: ich hab´s gern warm....?!?

die u-bahnfahrt verlief also problemlos und ausgesprochen ruhig.


am stadion angekommen, ebenfalls ausgesprochen zivilisiertes treiben, und deshalb mit recht wenig aufwand meine gewünschte bratwurst (mit "bautzener senf - was bitte soll der in bayern???) ergattert, während mein mr. r. sich doch tatsächlich noch einen (zum glück recht dezenten - "ist das ein nikolausschal, mami", wurde ich am nächsten tag von meinem sohn gefragt) fanschal besorgen mußte.

ich konnte mir das schmunzeln nicht verkneifen, als mr. r. kurz nach meinem gedankenblitz in der u-bahn bezüglich schalpflicht am ärmel, seinen schal ebenfalls um den arm schlang.....(ja, ja, in einer herde sind dann scheinbar alle schafe) und mich dabei ein wenig zweifelnd angrinste. vielleicht sollte ich noch erwähnen, das mr. r. zu der immer und überall frierenden sorte menschen zählt (vermutlich seine weibliche seite) und der schal dann doch relativ schnell dorthin wanderte, wo er auch hingehörte.


wer noch nicht da war, sollte wissen, der weg von der u-bahn zum stadion ist recht weit.
aber es hat schon einen gewissen effekt, wenn man von der u-bahn kommend das imposant rot leuchtende stadion vor einem sieht...wobei es mich persönlich eher über den gedanken grübeln ließ, ob denn wohl irgendwann jemand den wahren zweck dieses dings erkennen, sich ein paar leute schnappen und damit ins weltall brausen wird, da wo es eigentlich hingehört.


am stadion angekommen, begaben wir uns auf direktem weg zur leibesvisitation.
in diesem zusammenhang muß ich deutlich sagen:
die welt ist ungerecht.
wer will mir vorschreiben, ob ich meine leibesvisitation von einem mann oder einer frau machen lassen will? nun gut, man ahnt es vermutlich schon, der spaß wurde mir nicht gegönnt und ich mußte mich am "frauen-eingang" anstellen. genauer betrachtet, ein kleines loch und es drängt sich mir der verdacht auf, dass ursprünglich wohl davon ausgegangen wurde, dass fußball ein reines männer geschäft ist und frauen hier wohl kaum auftauchen würden - zumindest wenn ich von der langen wartezeit an diesem kleinen tor ausgehe müßte meine these stimmen.


endlich mal drin angekommen, mit bier und cola bewaffnet unsere plätze suchend und letztlich auch findend, konnte das spektakel losgehen.
grundsätzlich sei gesagt, die fans von hoffenheim waren klar in der unterzahl, mehr schlecht als recht in eine ecke des stadions gepfercht war das leuchtende blau leider nur schwach zu erkennen.
dennoch, mein respekt, an lautstärke und überzeugungskraft konnten sie es oftmals während des spiels mit den eher faulen und bequemen bayernfans aufnehmen.
überhaupt erhielt ich schnell den eindruck, dass bayernfans zwar recht groß im pfeifkonzert gegen schiedsrichter und gegnerische mannschaft, unterstützend für die eigene mannschaft aber eher leblos und vor sich hin vegetierend sind. schade, da könnte noch deutlich mehr drin sein, aber vermutlich ist das so, wenn man vom erfolg verwöhnt ist und nur noch wenig zu verlieren hat.
auch das bayrische maskottchen fügte sich wunderbar in dieses bild.
noch heute bin ich nicht ganz sicher, was es nun eigentlich genau darstellen soll. ich vermute einen dicken, fetten und eher lustlosen bären, der meines erachtens aber auch schon enthusiastischere momente in seinem job erlebt hat.
da lob ich mir doch den blauen elch, der mit hoch erhobenem geweih seiner mannschaft zur seite stand.
wenngleich ich an dieser stelle erwähnen muß, dass er seine rolle bis zum ende spielte und bei niederlage von hoffenheim selbst er sein geweih tief hängen ließ.

das spiel an sich, hab ich nicht wirklich verfolgt. irgendwie fehlten mir die aus dem fernsehen gewohnten zeitlupen einspielungen und wiederholungen um überhaupt zu kapieren was gerade passiert war. zu sehr war ich auch vom geschehen um mich herum und insbesondere von den diversen hobby-fußballreportern vor und hinter mir abgelenkt (und gelegentlich auch irritiert bis schockiert angesichts der geballten dummheit die mir entgegenschlug) um mich auf das wesentliche tatsächlich konzentrieren zu können.
und was ich durchaus ein wenig merkwürdig, ja fast schon lästig fand, war dieses blödsinnige kollektive aufstehbedürfnis, bloß weil ein paar idiotische fans der südkurve laut "steh auf, wenn du ein bayer bist" brüllten und man sich anschließend genauso blödsinnig wieder hingesetzt hat, obwohl, oder gerade weil nix passiert ist.
sitzenbleiben konnt ich aber auch nicht, sonst hätt ich gar nix mehr gesehen.
ja, manchmal ist man eben auch mal schaf widerwillen.

schmuzeln mußte ich ganz am ende dann doch.
ab der 88. minute machte sich mancher fan (sind das tatsächlich die "wahren" fans?) auf den heimweg. wohl in der annahme, jetzt passiert eh nix mehr.
da lob ich mir doch den lieben luca toni, der den beweis antrat, dass selbst in der verlängerung noch das unmögliche möglich gemacht werden sollte und man besser wirklich erst dann gehen sollte, wenn der schiedsrichter gepfiffen hat.
tja, so mancher wird sich ein wenig geärgert haben, als er zwar früher als alle anderen mit seinem auto auf der autobahn angekommen, dafür aber das entscheidende tor verpaßt hat.

ich vermute ja, irgendein bayernverantwortlicher hat gewußt, ich war im stadion. anders kann ich mir das nun folgende entertainment-programm schwerlich erklären.
mal abgesehen von - langatmigen - dankeschöngrüßen sämtlicher spieler des fc bayern, gab es anschließend noch eine kleine, feine und überaus romantische lichtshow.
spätestens da war meine frauenseele wieder restlos versöhnt.

der heimweg gestaltete sich recht unspektakulär.
wenngleich ich zugeben muß, dass ich es mir nur schwer verkneifen konnte, den einen oder anderen, der gemütlich an einer wand oder einem zaun stand zu fragen ob ich ihm beim erleichtern vielleicht auf die eine oder andere weise behilflich sein könne.
es gibt eben zeitpunkte, da werden gestandene mannsbilder zu kleinen babies (inkontinenz läßt grüßen)....

fazit dieses abends und das muß nun doch gezogen werden:
es war lustig, kurzweilig und unterhaltsam.
es hatte atmosphäre und wirkt wirklich komplett anders als am fernseher.
eine dauerkarte besitze ich nach wie vor nicht, aber ich denke
ich könnte mir durchaus vorstellen hin und wieder meinen mr. r. zu begleiten, wenn er es sich wünscht.
wobei ich fürchte dass auch hier eine weisheit zutreffen mag:
das erste mal ist immer was besonderes......

Freitag, 5. Dezember 2008

nachtrag


jetzt hab ich den grund schlechthin gefunden, warum sich dieses spiel lohnen wird, hier bitte:

ist der nicht echt super?

und diese augen.....

2 : 0

heute steht ein großes event ins haus.
da gehen wir doch glatt zum "großen" spiel bayern gegen hoffenheim.

ich bin mir immernoch nicht ganz sicher, ob ich mich darüber so freue.
natürlich hab auch ich vernommen, dass dieses spiel ausverkauft ist und es zig menschen gibt, die verrückt genug wären unsummen zu zahlen um genau dort zu sein, wo ich heute abend hin darf.
ich habe auch gehört, dass es "das" spiel schlechthin ist, weil zwei mannschaften gegeneinander spielen, die jeweils den ersten rang der bundesliga für sich beanspruchen wollen (ja, soviel weiss ich immerhin)
(ich habe aber auch den wetterbericht gehört, der für heute abend nichts gutes, aber eine menge kälte und nässe prophezeit)

für mich - als bekennender nicht fußball-fan - ist dieses event nun nicht ganz so spannend. (gebt mir karten für coldplay, james morrison, michael bublé, clueso oder robbie williams, dann flipp ich aus, da bin ich ganz frau, versprochen)
da teile ich dann eher die ansicht dieses herren.
und auf die frage meines mannes aller männer, ob ich denn dann auch bereit wäre, mich an der einen oder anderen laola-welle zu beteiligen mußte ich dankend, aber kategorisch ablehnen.
letztlich verstehe ich auch noch nicht so ganz, warum gerade mir diese ehre zuteil wird, wo es doch sicherlich interessiertere, sachverständigere und vor allem begeistertere mitstreiter für solche aktivitäten gäbe.
nein, eine fahne möchte ich nicht und einen schal auch nur, wenn mir kalt wird. (aber auch den bring ich lieber von zu hause mit)
ich möchte mir auch mein gesicht nicht anmalen. aber ich überlege, ob ich nicht die trommel und tröte meines sohnes mitnehmen sollte.
von der idee meinen ipod mitzunehmen, wenn mir doch langweilig werden sollte, mußte ich leider wieder abstand nehmen, als ich das gesicht meines mannes zu diesem vorschlag gesehen habe (gaaar keine gute idee!).
nun gut. frau wird sich mit allem zu findenden wärmendem utensil bewaffnen.
frau wird sich eine große bratwurst und ein noch größeres bier besorgen und mal sehen, wie sich der laden so aufmischen läßt.
und nachdem ich ja ohnehin kein fan bin, ist´s am ende wurscht für wen ich bin.
vielleicht bringt es ja einen gewissen unterhaltungswert, wenn ich - mitten im bayern-fanblock sitzend - dann und wann meine eigene kleine laola-welle bin....natürlich für hoffenheim.

wie auch immer.
wenn ich am ende dieses spiels, die hand meines mannes haltend das stadion verlasse, wird es -mir zumindest - egal sein, wer gewonnen hat.
denn viel wichtiger ist,
dass ich, mit ihm an meiner seite,
selbst einem fußballspiel noch etwas abgewinnen kann.
und ein gutes hat die kälte ja:
man muß gaaaaanz nah zusammenrücken, nicht wahr?

p.s.: obige prognose gilt natürlich für hoffenheim. von jeher war und bin ich dafür, dass die vermeindlich kleineren und schwächeren gewinnen.



p.p.s. ich verspreche, ich werde unvoreingenommen sein. versuche der beste neutrale fan zu sein, den man sich vorstellen kann.
und wer weiß, vielleicht bin ich ja ab morgen stolzer besitzer einer dauerkarte.....für hoffenheim.
und dann fahr ich jedes wochenende woanders hin und jubel, gröle und bin das beste groupie (ach nein, das nennt sich in diesem fall dann ja wohl fan) das man sich nur vorstellen kann.
ja, ich werd mein bestes geben!
(muß gleich mal die homepage checken, wie da so die spieler aussehen.....ja, da bin ich dann auch ganz mädchen!)

Mittwoch, 3. Dezember 2008

feenzauber


mir platzt fast der kopf heute morgen.
wie immer in den letzten tagen, schlecht geschlafen und vor allem: zu wenig.
aus rücksicht auf den - besten, aber ebenfalls kranken - mann an meiner seite, mit geschossenem fenster geschlafen und deshalb auf das morgendliche kuscheln mit meinem sohn verzichten müssen, da der mit der bemerkung ablehnte: "du bist so heiß mami" (gemeint war gefühlte körpertemperatur, alle anderen derartigen bemerkungen kommen sonst von meinem mann)
wer mich kennt, erahnt bereits, dass ich ein aufwachen auf diese art nicht unbedingt bevorzuge und mein tag hierdurch nicht wirklich besser wird.

nächste hiobsbotschaft: der hund läuft auf drei beinen, und weil nicht daran gewöhnt neigt er zu starkem kippen auf eine seite. (mit fortgeschrittenem alter und dauerarthrose kann sowas schon mal passieren)
fünf stockwerke selber laufen sind da nicht drin und trotz eiserner diät wiegt mein lieblingsköter einfach zuviel um ihn die treppe runterzubringen. mann aller männer mußte ran, obwohl selbst krank und nur auf 50% laufend, brachte er das knapp 30 kilopaket nach unten.
man kann sich vermutlich vorstellen, dass solche außergewöhnlichen maßnahmen spuren im morgendlichen ablauf hinterlassen. dennoch, wir waren gut und kamen trotzdem weitgehend ohne streß an unsere morgendlichen bestimmungsorte.

nun sitze ich an meinem schreibtisch. immernoch mit gefühlter körpertemperatur von ca. 40°C und einem kopf, der sich mehr nach wasserkopf, als meinem anfühlt.
im moment schwirrt mir nur ein satz im kopf herum (so aberwitzig er auch sein mag):
mein rechter, rechter platz ist frei.....da wünsch ich mir mein bett herbei.
stattdessen türmt sich links und rechts von mir die arbeit und ich weiß genau, dass auch heute wieder nur ein bruchteil des pensums zu schaffen ist, das eigentlich erforderlich wäre.

gott sei dank dürfen wir den nachmittag bei einer lieben freundin verbringen, meist umsorgt mit kaffee und keksen und ein wenig entspannung, da ich nicht permanent als entertainmenthäschen agieren muß.
und wie durch ein wunder, bietet der metzger- und imbissverkäufer meines vertrauens genau heute schinkennudeln (von meinen kindern zum abendessen gewünscht) an, so dass ich ein wenig mogeln und mittags einfach vier portionen einpacken lassen werde um sie abends als mein eigenes werk zu verkaufen.
ja, wer sich in schwierigen situationen nicht zu helfen weiß, der ist verloren......

heute - dringender denn je - wünsche ich mir eine gute fee.
und ich hätte nur einen wunsch zu äußern:
laß diesen tag an mir vorrübergehen. schnell.


Dienstag, 2. Dezember 2008

mit einem lächeln

Der Apfent ist die schönste Zeit vom Winter.

Die meisten Leute haben im Winter eine Grippe. Die ist mit Fieber.Wir haben auch eine, aber die ist mit Beleuchtung und man schreibt sie mit "K".

Drei Wochen bevor das Christkindl kommt stellt Papa die Krippe im Wohnzimmer auf und meine Schwester und ich dürfen mithelfen.
Viele Krippen sind langweilig, aber die unsere nicht, weil wir haben mordstolle Figuren darin.
Ich habe einmal den Josef und das Christkindl auf den Ofen gestellt damit sie es schön warm haben und es war ihnen zu heiß.
Das Christkindl ist schwarz geworden und den Josef hat es in lauter Trümmer zerrissen.Ein Fuß von ihm ist bis in den Plätzlteig geflogen und es war kein schöner Anblick.
Meine Mama hat mich geschimpft und gesagt, daß nicht einmal die Heiligen vor meiner Blödheit sicher sind.
Wenn Maria ohne Mann und ohne Kind herumsteht, schaut es nicht gut aus.
Aber ich habe gottseidank viele Figuren in meiner Spielzeugkiste und der Josef ist jetzt Donald Duck.
Als Christkindl wollte ich den Asterix nehmen, weil der ist als einziger so klein, daß er in den Futtertrog gepaßt hätte. Da hat meine Mama gesagt, man kann doch als Christkindl keinen Asterix hernehmen, da ist ja das verbrannte Christkindl noch besser.
Es ist zwar schwarz, aber immerhin ein Christkindl.
Hinter dem Christkindl stehen zwei Oxen, ein Esel, ein Nilpferd und ein Brontosaurier.
Das Nilpferd und den Brontosaurier habe ich hineingestellt, weil der Ox und der Esel waren mir zu langweilig.
Links neben dem Stall kommen gerade die heiligen drei Könige daher. Ein König ist dem Papa im letzten Apfent beim Putzen heruntergefallen und war dodal hin.
Jetzt haben wir nur mehr zwei heilige Könige und einen heiligen Batman als Ersatz.
Normal haben die heiligen drei Könige einen Haufen Zeug für das Christkind dabei, nämlich Gold, Weihrauch und Pürree oder so ähnlich.
Von den unseren hat einer anstatt Gold ein Kaugummipapierl dabei, das glänzt auch schön.Der andere hat eine Marlboro in der Hand, weil wir keine Weihrauch haben. Aber die Marlboro raucht auch schön, wenn man sie anzündet.
Der heilige Batman hat eine Pistole dabei. Das ist zwar kein Geschenk für das Christkindl, aber damit kann er es vor dem Saurier beschützen.
Hinter den drei Heiligen sind ein paar rothäutige Indianer und ein kasiger Engel.Dem Engel ist ein Fuß abgebrochen, darum haben wir ihn auf ein Motorrad gesetzt, damit er sich leichter tut. Mit dem Motorrad kann er fahren, wenn er nicht gerade fliegt.
Rechts neben dem Stall haben wir ein Rotkäppchen hingestellt. Sie hat eine Pizza und drei Weizen für die Oma dabei und reißt gerade eine Marone ab.
Einen Wolf haben wir nicht, darum lugt hinter dem Baum ein Bummerl als Ersatz-Wolf hervor.
Mehr steht in unserer Krippe nicht, aber das reicht voll.

Am Abend schalten wir die Lampen an und dann ist unsere Krippe erst so richtig schön.
Wir sitzen so herum und singen Lieder vom Apfent.Manche gefallen mir, aber die meisten sind mir zu lusert.
Mein Opa hat mir ein Gedicht vom Apfent gelernt und es geht so:
"Apfent, Apfent, der Bärwurz brennt. Erst trinkst oan, dann zwoa drei vier, dann hauts de mit deim Hirn an d'Tür."
Obwohl des Gedicht recht schön ist, hat Mama gesagt, daß ich es mir nicht merken darf.

Im Apfent wird auch gebastelt. Wir haben eine große Schüssel voll Nüsse und eine kleine voll Goldstaub.
Darin wälzen wir die Nüsse, bis sie goldern sind, und das Christkindl hängt sie später an den Christbaum.
Man darf nicht fest schnaufen, weil der Goldstaub ist dodal leicht und er fliegt herum, wenn man hinschnauft.
Einmal habe ich vorher in den Goldstaub ein Niespulver hineingetan und wie mein Vater die erste Nuß darin gewälzt hat, tat er einen Nieserer, daß es ihn gerissen hat und sein Gesicht war goldern und die Nuß nicht.
Mama hat ihn geschimpft, weil er keine Beherrschung hat und sie hat gesagt, er stellt sich dümmer an als wie ein Kind.
Meinem Vater war es recht zuwider und er hat nicht mehr mitgetan.
Er hat gesagt, daß bei dem Goldstaub irgendetwas nicht stimmt und Mama hat gesagt, daß höchstens bei ihm etwas nicht stimmt.
Ich habe mich sehr gefreut, weil es war insgesamt ein lustiger Apfentabend.

Kurz vor Weihnachten müssen wir unsere Wunschzettel schreiben.
Meine Schwester wünscht sich meistens Puppen oder sonst ein Klump.
Ich schreibe vorsichtshalber mehr Sachen drauf und zum Schluß schreibe ich dem Christkindl, es soll einfach soviel kaufen bis das Geld ausgeht.
Meine Mama sagt, das ist eine Unverschämtheit und irgendwann bringt mir das Christkindl gar nichts mehr, weil ich nicht bescheiden bin.
Aber bis jetzt habe ich immer etwas gekriegt.Und wenn ich groß bin und ein Geld verdiene, dann kaufe ich mir selber etwas und bin überhaupt nicht bescheiden. Dann kann sich das Christkindl von mir aus ärgern, weil dann ist es mir wurscht.

Bis man schaut ist der Apfent vorbei und Weihnachten auch und mit dem Jahr geht es dahin.Die Geschenke sind ausgepackt und man kriegt bis Ostern nichts mehr, höchstens, wenn man vorher Geburtstag hat.Aber eins ist gwies:Der Apfent kommt immer wieder.

Samstag, 29. November 2008

horch, was kommt von draußen rein.....es muß der weihnachtswahnsinn sein


an und für sich sollte die vorweihnachtszeit ja eigentlich eine ruhige und besinnliche zeit sein.
zumindest sagt man das immer so.
wirklich erlebt hab ich das ja noch nie. und wen man auch fragt, niemand scheint irgendwas von ruhe und besinnlichkeit zu spüren.
jeder ist hektisch und gestresst. bemüht rechtzeitig alle weihnachtswünsche zu erfüllen, wenn es denn weihnachtswünsche gibt, oder sich alternativ mehr oder weniger sinnige geschenkideen aus den fingern zu saugen.

mir ist die vorweihnachtszeit, wie auch die feiertage selbst, eher suspekt.
wirklich viel kann ich weihnachten nicht abgewinnen.
zu konsumorientiert, zu geschenkelastig, zu sehr auf familienidylle - egal ob vorhanden oder nicht - programmiert.

von jeher hab ich mich schon gefragt, warum es nicht möglich sein kann, seinen lieben dann etwas zu schenken, wenn einem danach ist und nicht, wenn es einem feiertage quasi vorschreiben.

und im moment gehe ich komplett im vorweihnachtsstreß unter.
egal ob in der arbeit, in der zur zeit jahreswechselvorbereitungen auf der tagesordnung stehen und ich nicht weiß wann eigentlich ich die arbeit erledigen soll.
und wenn ich dann nach hause komme, wartet ähnlich viel arbeit und vorbereitungskram auf mich.
kinderwünsche erfüllen, alltagsgeschäft erledigen, wunschlisten weitergeben, diskussionen darüber führen, vorbereitungsorganisation erledigen und und und.....
nicht immer einfach, allem und jedem gerecht zu werden.
vorweihnachtszeit, sagt man, sieht anders aus.

da empfiehlt es sich wohl, alles schritt für schritt zu erledigen, sein bestes zu geben und darauf zu bauen, dass das beste gut genug und ausreichend sein wird.
bleibt die vorfreude auf mein persönlich schönstes weihnachtsgeschenk.
vier tage, ohne kinder, ohne streß, in einer (hoffentlich komplett eingeschneiten) hütte in den bergen.
vier tage an denen nichts passieren muß, mit einem dicken stapel bücher, literweise heißem tee, warmen kachelofen, kuscheln, ausruhen, schlafen und nur tun, wonach mir ist, oder nicht tun, wonach mir nicht ist.
das sind die kleinen geschenke des lebens, die es ausmachen....


Dienstag, 25. November 2008

worte und taten, oder.....von nix, kommt nix


gestern hatte ich ein längeres gespräch mit meinem projektleiter, chef, auftraggeber - nennen wir es wie wir wollen - mit dem menschen, der mir hier in diesem laden noch am ehesten was zu sagen hat.
er kam auf mich zu, ursprünglich um meinen stundensatz neu zu verhandeln, letztlich aber wohl eher, um mit mir über die momentane situation zu sprechen.

die momentane situation ist - wie soll ich es beschreiben - eher desolat.
zu viel arbeit, für zu wenig mitarbeiter. steigende unzufriedenheit der mitarbeiter mit zunehmender ignoranz des arbeitgebers. eine normale arbeitssituation also, müßte man meinen.

aber da es ja nun so ist, dass nicht jeder wild auf streß, mit anschließendem magengeschwür ist. die wenigsten von uns nicht schon irgendwie mit der burnout-symptomatik konfrontiert worden sind und allen langsam aber sicher die puste ausgeht, war es wohl aus seiner sicht an der zeit, ein "motivierendes" gespräch zu führen.

der anfang wurde bei mir gemacht.
mit mir, der "guten seele des ladens" wie er es immer so schön formuliert.
naja, ich gebe zu, ich weiß viel von dem, was hier so vor sich geht (und manchmal sogar mehr als mir lieb ist). zu mir kommen die leute, kotzen sich aus, verraten mir geheimnisse, spielen stille post, holen sich den einen oder anderen rat oder lediglich ein paar gummibärchen aus meiner schublade und ziehen anschließend von dannen.
aber er kam allem voran deshalb zu mir, weil er wußte, wie es momentan um meine position steht. wie ungern ich im moment hierher komme, meine arbeit mache und wie froh ich oftmals bin, wieder nach hause zu gehen.
es gab eine zeit, in der ich für deutlich weniger geld hier gearbeitet hätte, weil ich spaß daran hatte, weil das was ich mache - und ich mache meinen job gut, so finde ich zumindest - anerkannt und honoriert wurde.
aktuell, kann man mir gar nicht genug zahlen, dass ich bleibe, im moment würde ich am liebsten hinschmeißen.
mehrmals schon, habe ich aus verantwortung und pflichtgefühl andere jobs abgelehnt. ich hab meinen vertrag bis mitte nächsten jahres, also ziehe ich das durch, hab ich gedacht.
aber ich merke auch, es fällt von tag zu tag schwerer.

also bat mein chef zum gespräch.
eine ganze stunde nahm er sich zeit - seltenheit in diesen tagen.
und es ging tatsächlich zur sache - verbal versteht sich - und ich konnte ehrlich sein, sagen was mich stört und ärgert, den dingen ein wenig luft verschaffen.
ob es hilft, ich weiß es nicht. im moment bin ich noch ein wenig unschlüssig, wenn ich ehrlich bin.

ich weiß, dass es meinem chef sehr wichtig ist, dass ich bleibe.
ich weiß auch, dass es ihm - aus irgendeinem grund - wichtig ist, weit über das normale arbeitsverhältnis hinaus. er war es schließlich, der darum gekämpft hatte, dass ich, und ausschließlich ich, diesen vertrag bekomme.
eine kleine ahnung davon, was ich bedeute bekam ich gestern, als er meinte:
"wir brauchen dich doch hier. dich und deine gute laune. geht es dir gut, hast du gute laune, haben die hier alle....du überträgst das, du bist hier der dreh- und angelpunkt".
starke worte, wie ich finde. besonders aus dem mund eines vorgesetzten.
und zumindest kurzzeitig beeindruckend.

aber,
ich bin nicht blond.
und die letzten wochen haben ein etwas anderes bild abgegeben, als das, was gestern formuliert wurde.
und ich denke,
wenn den worten keine taten folgen
werden sie wohl auf mich verzichten müssen.

dennoch,
ich bin fair,
für die gute-laune-nachfolge wäre hiermit:




gesorgt.

Montag, 24. November 2008

schneesturmturbulenzen

in zeiten wie diesen, mit eiskalten temperaturen, stürmischem und naßkaltem wetter, gehe ich nicht immer gern vor die haustür.
wenn man allerdings einen hund hat, stellt sich die frage nach wollen oder nicht, nicht wirklich, die wahl bleibt nicht.
wenn es also draußen stürmt und schneit - so geschehen am vergangenen wochenende - kann man sich durchaus schöneres vorstellen, als mit einem - ebenfalls wenig motivierten - hund durch die gegend zu stapfen.

manchmal aber, geht es auch anders - und genau das sind die herzerwärmenden momente, bei solchen gelegenheiten.
völlig verändert, fühlt sich dererlei wetter an,
wenn man nicht allein gegen die starken windböen anlaufen muß.
wenn einem zwar nase, ohren und füße abfrieren, die linke hand aber, schön warm bleibt, weil sie von einer anderen gehalten wird.
wenn man komplett durchgefroren nach hause kommt und eine tasse tee die beste entscheidung ist, die man jetzt treffen kann.

am tollsten aber finde ich solch wetter,
wenn ich abends müde auf der couch liegen bleiben kann und darf, während mein mann aller männer sich bereit erklärt, sich in den schneesturm zu stürzen, obwohl eigentlich ich an der reihe wäre.

für mich stehen im moment solch schneegestöber und unwetter bildlich für manch anderes in meinem leben.
turbulenzen, die alles durcheinanderschütteln und einen kaum zur ruhe kommen lassen. einflüsse von außen, die zwar lästig, aber kaum abstellbar sind.

da ist es für mich ein wunderschönes gefühl, wenn ich dieses bild in diesen alltag übertragen kann.
das bild,
hand in hand mit jemandem durch´s leben zu gehen, mit dem wissen und gefühl,
dem sturm, den turbulenzen, dem chaos standhalten zu können,
weil der eine die hand des anderen nimmt, wärmt und hält.
wie, wo und wann immer nötig.....

und egal, in welche richtung es auch kippen mag,
es bleibt was es ist,
das beste in meinem leben.

Freitag, 21. November 2008

twinkle twinkle little star

wenn sich jemand nach mehr als zehn jahren auf die suche nach jemandem macht,
sich nach über zehn jahren an einen erinnert, als wäre es gestern gewesen, dann,
das muß ich zugeben,
macht sowas durchaus eindruck auf mich.

denn scheinbar muß ich bei diesem jemand vor langer zeit einen eindruck hinterlassen haben, der bleibend war.

ich habe ein langes, sehr schönes gespräch mit diesem jemand geführt. über dies und das und alles und nichts.

nur eine frage konnte ich ihm nicht beantworten:
hat das funkeln in meinen augen nachgelassen?

bis heute weiß ich nicht recht, was dieses funkeln tatsächlich ist, denn ich habe es nie gesehen, nur andere.
also bleibt es wohl anderen, zu beurteilen, ob noch vorhanden oder nicht.

aber ich hoffe,
denn scheinbar,
hinterläßt es bleibenden eindruck
und
macht andere ein klein wenig glücklich.

Mittwoch, 19. November 2008

go and nogo


was ich nicht mag,
ist hektik am morgen, wenn ich die kinder regelrecht antreiben muß, damit alle einigermaßen pünktlich da ankommen, wo sie hin sollen.
sind belehrungen bereits am frühen morgen, von fremden (unterbeschäftigten) müttern, die mir erklären wollen, wie ich mich zu verhalten habe.
sind zu viele termine an einem tag, mit dem wissen, kaum alle unter einen hut zu bekommen, ohne selbst zu kurz zu kommen.
sind fellknäuel in allen ecken, die mich daran erinnern, schon länger keine verabredung mit dem staubsauger gehabt zu haben.
wäscheberge, die sich scheinbar von selbst vermehren, selten weniger werden und mich wissen lassen, dass in absehbarer zeit, der bügelwäscheberg mindestens genauso groß sein wird.
grummelige lebensgefährten, die es einem ein wenig schwer machen, an der guten-morgen-laune festzuhalten.
stundenlange arbeit, die dann kurz vor abschluß, mit nur einem satz in die tonne getreten wird, weil die kommunikation mal wieder nicht stimmt.
ist die ignoranz und respektlosigkeit der einen über den einsatz und das engagement anderer, ohne tatsächlich genauer hingesehen zu haben.
ist, wenn es meinem mann nicht gut geht, es aber nichts zu tun gibt, um es besser zu machen.
ist der künstlich erzeugte weihnachtsstreß, den alle machen und der einen irgendwann selbst erfaßt, obwohl sich der bauch eigentlich mehr nach ostern, als nach weihnachten fühlt.
sind verpflichtungen, die tatsächlich nur verpflichtungen, aber keinen spaß bedeuten und eigentlich überflüssig wären.


was ich mag,
ist ein entspannter, schöner abend bei meinem lieblingsfranzosen, mit wohnzimmerfeeling, gutem essen und der besten gesellschaft die ich haben kann.
die kurve zu bekommen und meinen mund halten können, auch wenn es mal schwierig ist, verständnis zu haben.
die liebe und zuneigung meiner kinder in allen lebenslagen- und situationen spüren zu können.
das gefühl, alles richtig gemacht zu haben.
ist die aussicht auf ein paar wunderbare tage in new york, die einen traum erfüllen, den ich schon lange mit mir herumtrage.
sind gemütliche abende auf der couch, mit nixtun, entspannen und einfach sein dürfen.
kaffee am bett, im bett, am morgen.
ist ein gedankenfreier, fast vakuumierter kopf, der mich einfach mal sein läßt, ohne infrage zu stellen.
das lächeln meines mannes, dass mir sagt: schön mit dir, alles gut, wie es ist.
wenn ich in die schlafenden, entspannten gesichter meiner kinder blicke und stundenlang so verharren könnte, weil es sich einfach gut anfühlt.
wenn mein hund gast in meinem büro ist und mir unter meinem schreibtisch die füße wärmt.
blumen zu bekommen, die mir sagen: er hat daran gedacht, obwohl es ihm lange nicht so wichtig ist, wie mir.
dinge anders zu machen, als ich sie sonst mache und dabei festzustellen, dass veränderungen positives bewirken können.
das gefühl mich stark zu fühlen, ohne besonderen grund und ohne großes zutun.
kleine zwischendurch-nachrichten, von menschen, die ich gerne habe, die mir sagen, dass an mich gedacht wird.
kaum sichtbare, aber umso fühlbarere, kleine, besondere gesten, die sagen wollen, du bist besonders, einzigartig und ausgesprochen liebenswert.
am ende eines tages, wann auch immer, wie auch immer, mit seinem arm um mich einschlafen und spüren, wie gut sich zweisamkeit anfühlt.
ganz spezielle, besondere und einmalige augen-blicke, die alles sagen, ganz ohne worte.

Donnerstag, 13. November 2008

dmax läßt männerherzen höher schlagen, barbie auch?


selbst die erfahrung "genossen", wie sich und was einen mann verändert, wenn er auf die vierzig zustrebt - oder sich denselben zumindest nicht erwehren kann -, was für "tolle" und kreative ideen ihn treiben und welch merkwürdige träume und wünsche sich plötzlich auftun, bin ich seither ein wenig skeptisch, wenn ich von freundinnen über die sich anbahnenden veränderungen ihrer männer höre.

nun hatte ich gestern ein interessantes gespräch mit einer lieben freundin, die mir über ihren mann erzählte, der seit neuestem begeisterter anhänger von dmax, insbesondere von tätowierreportagen ist.
soweit so gut. man muß ja nichts böses dabei finden.
wenn ich aber all die äußerungen die selbige freundin in den letzten wochen über ihren mann tätigte zusammensetze mit den erfahrungen meiner vergangenheit, so werde ich automatisch ein wenig hellhöriger.

nein, sicherlich ist nichts schlimmes daran, wenn ein mann einen (scheinbar) lang gehegten wunsch nach einer tätowierung, kurz vor seinem 40. geburtstag in die tat umsetzen möchte.
es ist auch nicht schlimm, dass selbiger mann nun wieder den wunsch verspürt, sich auf ein motoarrad zu setzen um - vermutlich - ganz in easy rider manier durch die gegend zu heizen.
schwierig wird es meines erachtens dann, wenn eben dieser mann seine frau zum gespräch bittet um "über ihr bisheriges und zukünftiges leben" zu sprechen.

es tut mir leid, vielleicht bin ich in diesem punkt - aus eigener, leidiger erfahrung - ein wenig zweckpessimistisch, sehe die dinge vielleicht zu schwarz und kann nicht wirklich nachvollziehen, was sonst, in einem mann, kurz vor den vierzig vor sich gehen mag, außer,
dass er scheinbar das dringende bedürfnis hat, sein leben komplett zu überdenken, in frage zu stellen, resüme zu ziehen und zweifelnd vor dem ergebnis der ersten vierzig jahre seines lebens steht.

da ich nun die erfahrung mit einem (ex-)mann besitze, der sich nicht vor die wahl zwischen junger blondine oder porsche gestellt, sondern gleich für beides entschieden hat.
noch heute mit seiner schwarzen turbo-schwanzverlängerung (o-ton mein schwager) aber leider nicht mehr mit der jungen blondine durch´s leben fährt.
sonst auch nur wenig ausläßt und vermeindlich sein "neues" leben genießt,
fällt es mir aufgrund dieser erfahrung nicht unbedingt leichter, männer zu verstehen, die nach vierzig jahren ihres lebens, so gänzlich alle ihre vorher getroffenen entscheidungen infrage stellen wollen und - im schlimmsten falle - ein neues leben beginnen wollen, in der annahme
es wäre um mindestens hundert prozent besser, toller und erfüllter als das erste.

nein, das verständnis dafür fehlt mir.
denn ich erlebe auch die andere seite.
ich muß mit ansehen, wie menschen unter diesem egotrip leiden müssen, die zu keiner zeit die wahl hatten, ob sie auf diesen trip mitgehen wollen.

stellt sich die frage, ob frauen auch derartige verwandlungen, veränderungen und überlegungen durchleben und was dann wohl die adäquaten dinge für "junge blondine, porsche/motorrad, tätowierungen (die mein exmann sich übrigens auch sofort nach der trennung zugelegt hat) etc." wären.

mittlerweile,
kann ich über diese unfähigkeit sich mit sich selbst und dem leben auseinanderzusetzen wie ein erwachsener es tun sollte
nur schmunzeln.
ich finde es traurig, fast armselig,
wenn die erkenntnis fehlt, dass man durch äußere veränderungen noch lange
kein anderer mensch wird.

aber ich gebe zu,
einen vorteil hat es, wenn man als erwachsener mann nochmal zum kind werden kann.
so wird aus dem traum einer carrera-bahn
eben ein porsche carrera.
und aus dem wunsch nach einer barbie
die junge blondine.
und wo meine kinder heute noch riesenspaß daran haben, sich von oben bis unten mit fingerfarben anzumalen,
muß es bei großen kindern eben tätowierer für sie erledigen.
ich verstehe das schon.....in dem fortgeschrittenen alter, kann man sich nicht mehr so bücken und frei bewegen, da müssen dann andere übernehmen, was kinder noch selbst können,
nicht wahr?

aber vielleicht sollte ich an dieser stelle einfach der fernsehindustrie danken.
vielleicht wird es in zukunft ja ausreichen,
regelmäßig dmax zu schauen,
in männerträumen zu schwelgen
und die taurige realität anderen zu überlassen.

gott,
bin ich froh,
dass ich eine frau bin.
wenigstens das bleibt mir erspart.
(und gegen die eine oder andere hitzewallung ess ich dann einfach hin und wieder ein kühles eis, oder so.....)

Sonntag, 9. November 2008

leben wie im bundestag

"go on now go walk out the door
just turn around now'
cause you're not welcome anymore
weren't you the one
who tried to hurt me with goodbye"


.....ist ein teil eines songs der den meisten wohl mehr als bekannt sein dürfte (gloria gaynor).
speziell über den zweiten teil dieses parts hab ich mir gedanken gemacht.

was bringt menschen dazu, zu glauben, dass die androhung zu gehen (das wort an-drohung, ansich besagt ja schon recht viel ) irgendetwas ins positive verändern könnte.
wieso steht so oft die redewendung "wenn nicht.....dann kann ich ja auch gehen" im raum, wird ausgesprochen als wäre es der selbstverständlichste satz im laufe eines geschehens.
für viele wird es sogar zur logischen konsequenz, die sie ziehen müssen, wenn alles andere nicht die gewünschte wirkung zeigt.
selbst von meiner tochter kenne ich bereits sätze wie "dann kann ich ja auch ausziehen, wenn....."
scheinbar ist weggehen, ausziehen oder letztlich weglaufen die letzte instanz die gerufen wird, wenn alles andere nicht nach wunsch läuft.

wieso ist es für menschen so schwer begreiflich, dass man mit diesem satz, dieser drohung menschen nicht zu sich bringt, sondern vielmehr sie noch weiter von sich entfernt?
wird mit dieser aussage nicht alles vorher gesagte, alles grundsätzliche infrage gestellt, selbst wenn es innerhalb einer diskussion oder auseinandersetzung gar nicht um grundsätzliches ging?

bleiben wir bei dem beispiel meiner tochter - wenngleich natürlich nicht sonderlich repräsentativ.
wenn ich nun also mit meiner tochter einen disput darüber habe, ob und wann sie ihr zimmer aufräumen sollte, ist das in ihrer welt tatsächlich gleichbedeutend mit der grundsatzfrage, ob ich sie noch lieb habe? ist es also zwingend erforderlich auch ihrerseits ihre liebe zu mir in frage zu stellen, uns beide auf die probe zu stellen und die alles entscheidende frage zu stellen: soll ich ausziehen? (was ja dann im umkehrschluß nichts anderes heißen würde wie: liebst du mich noch genug, dass du möchtest dass ich bleibe?)

ist das also der weg den man gehen muß, wenn zwei meinungen aufeinander treffen und keinen kompromiß finden können. muß dann die grundsatzfrage nach ausreichend liebe und zuneigung gestellt werden?

mir kommt hierbei irgendwie die assoziation mit dem politischen werkzeug der vertrauensfrage in den sinn, die ja letztlich ähnlichem zweck dienen soll.
und ob nun im politischen oder privatem bereich, hat diese frage ja nun recht weitreichende konsequenzen.
natürlich (wie im falle meiner tochter) stellt sich diese frage meinerseits eigentlich überhaupt nicht. ich stelle nicht in frage ob ich sie auch weiterhin lieb habe, geschweige denn ob sie ausziehen sollte (mal von den unpraktikablen umständen ganz abgesehen), selbstverständlich muß ich zugeben, dass ich sie in augenblicken wie diesen vielleicht ordentlich dick hab und ein paar minuten auszeit für beide parteien das beste wäre, aber die "vertrauensfrage" stellt sich dennoch nicht.

was mich aber in momenten wie diesen traurig macht, ist dieses grundsätzliche infragestellen von allem und jedem.
das vergessen, dass momente wie diese die ausnahme und selten sind und das ignorieren von allen anderen momenten, von allen anderen gesagten und gemachten dingen.

gut, ich kann meine tochter verstehen, habe nachsicht mit ihr, denn es ist in ihren augen ein spiel um macht und position, ein spiel das sie lernen muß um in der welt ein klein wenig besser zu bestehen und um hoffentlich am ende zu begreifen,
dass weglaufen nicht die lösung ist.

unverständnis habe ich dann,
wenn erwachsene sich noch genauso verhalten
und glauben
jemanden in die ecke zu treiben, zu drohen und zu fordern,
würde seinen gegenüber wieder näher bringen.

jedes mal, wenn mir solche momente begegnen,
stirbt ein teil der vergangenheit, des erinnerns.
der teil, der mich die vertrauensfrage positiv beantworten lassen würde,
sofern ich sie überhaupt beantworten wollte.

p.s.
der geneigte leser möge sich vielleicht folgenden artikel zu gemüte führen.
beim lesen wurde mir die diskrepanz zwischen der definition des wortes und der tatsächlichen verwendung bewußt.
vielleicht irre ich mich ja,
aber eine vertrauensfrage zu stellen, hat mit vertrauen ja nun gar nichts mehr zu tun.
zumindest dann, wenn man die handelsübliche definition verwenden möchte.

Freitag, 7. November 2008

ein platz auf der couch

kranksein ist entschieden doof.
ich war ja noch nie wirklich gut im kranksein.
es gibt leute, die genießen und zelebrieren das auf ihre art.
schaffen es, gemütlich auf der couch zu liegen und selbst einer grippe noch was positives abzugewinnen.

mag sein, dass diese leute dann vielleicht doch nicht so krank sind und nur die gunst der stunde nutzen um mal eine auszeit zu bekommen.
vielleicht sind sie aber auch so krank, dass sie selbst eingesehen haben, dass eben außer couch nix anderes geht.

in meinem fall trifft weder das eine noch das andere.
eigentlich krank - von fiesem husten, schnupfen und fieber geplagt - kann ich mich leider noch gut genug auf den beinen halten, falle nicht von meinem schreibtischstuhl, kann immernoch frühstück machen, wäsche in die maschine stopfen und neben dem hund hertrotten.
bin also leider auch nicht offiziell krankgeschrieben, weil das bei freiberuflern eh wurscht ist und bei mamas nur gilt, wenn man die sterbeurkunde gleich noch mitliefert.

fairerweise muß man vielleicht auch dazu sagen, dass ich selbst schuld bin. vermutlich würde niemand ernstlich von mir verlangen, dass ich arbeite, weiterhin die wäsche mache und auch sonst meine pflichten versuche zu erledigen.
nein, mein pflichtbewußtsein arbeitet hier schon für sich - und die anderen,
so dass pflichterfüllung nur die logische konsequenz daraus ist.

da beneide ich nun ein wenig meinen sohn, der mit fieber aus der krippe abgeholt werden wollte, sich vermutlich ähnlich fühlt wie ich, es aber bedeutend leichter in der ausführung hat.
lediglich den wunsch nach couch und ein paar folgen pink panther geäußert, hin und wieder meine hand halten möchte und sonst sich ganz und gar seinem fieber ergeben hat.
so einfach kann die welt sein, wenn man noch keine pflichten und pflichtbewußtsein hat.

sollte also irgendwer noch eine pinkpanther dvd übrig, eine hand frei und lust auf einen platz auf der couch haben.....ich wäre gerade in diesem moment gerne bereit ein klein wenig krank zu sein, alle pflichten zu vergessen und mir meinen sohn als vorbild zu nehmen.....
achja, ich sollte aber vielleicht nicht vergessen zu erwähnen.....zusätzlich zur pinkpanther dvd sollte vielleicht noch eine haushaltshilfe mitgebracht werden, die in der zwischenzeit dann alle pflichten übernehmen kann....sonst wird es vermutlich doch nur ein kurzes vergnügen auf der couch.

Montag, 3. November 2008

hätte, wäre, wenn....vielleicht

sechs lange tage hab ich mir über eine sache gedanken gemacht,
über die ich mir eigentlich keine hätte machen brauchen, weil ich es besser hätte wissen müssen und eigentlich wußte.

sechs lange tage hab ich zwischen zweifel, hoffen und bangen geschwankt. hab darüber gelacht und gegrübelt. jede eventualität abgewägt, über für und wider nachgedacht.
habe darüber genauso viel geredet, wie darüber geschwiegen.

sechs lange tage, war alles ein klein wenig anders, obwohl alles gleich.

sechs lange tage, war meine zukunft ein klein wenig verändert, obwohl noch dieselbe wie davor.

sechs lange tage, hab ich mich ein klein wenig gefreut und zugleich gegruselt.

sechs lange tage, konnte ich ein bißchen spüren, was wäre wenn.....und es hat angst und spaß gemacht, im gleichen maße.

sechs lange tage, hab ich geschmunzelt und die stirn gerunzelt,
weil mein gegenüber schwankte, zwischen hoffen und bangen und ähnlich wie ich tag für tag gezählt hat und sich plötzlich gedanken über konsequenzen von wünschen machen mußte.

sechs lange tage, in denen sich die welt weitergdreht hat, meine aber ab und zu für einen moment still und hin und wieder sogar kopf stand.

nun sind sechs tage vorbei und ich weiß das, was ich hätte besser wissen müssen, ganz genau.

es ist gut so, wie es ist.
es war interessant und spannend zu sehen und ein klein wenig zu fühlen, was wäre wenn.....

und vielleicht.....nur vielleicht
wird irgendwann aus dem "was wäre wenn" ein
"jawohl, so ist es"

Mittwoch, 29. Oktober 2008

wenn´s sonst keiner macht

ich finde, es ist an der zeit, mal einen kleinen blick auf das was ist, zu werfen.
schon seit einiger zeit mache ich mir so meine gedanken über meinen alltag, über meinen tagesablauf, über das was so tagtäglich passiert in meinem leben.

vor drei jahren, war das ja noch gänzlich anders. außer haushaltstätigkeiten, kinder- und mannversorgung hatte ich weiter nicht viel zu tun.
heute sieht die sache ganz anders aus.
heute arbeite ich, führe meinen haushalt, kümmere mich um kinder, mann und hund, führe (manchmal) sogar ein soziales leben.

und seit einiger zeit tue ich das, (fast) ohne hilfe von außen.
ich arbeite 25 - 30 stunden die woche, komme nach hause und entertaine - sieben tage die woche - nach bedarf meine kinder, gehe morgens, nachmittags und manchmal abends mit dem hund, kaufe ein, räume auf, wasche wäsche und bügle sie (wenn´s sein muß) auch, koche und putze.
schaffe es gelegentlich sogar noch kinder von anderen gleich mitzuentertainen, organisiere halloween- und übernachtungsparties, besorge geburtstags- und weihnachtsgeschenke, denke meistens daran, dass meine tochter schwimm- oder turnsachen benötigt, bereite morgens frühstück und brotzeit für den tag, schaffe es meistens pünktlich in die arbeit und stelle auch dort den großteil meiner kollegen (arbeitstechnisch) zufrieden.
abends bringe ich alle ins bett, versuche anschließend das chaos des tages zu beseitigen und bemühe mich, nicht auf der couch ins koma zu fallen.

mittlerweile hat uns auch unsere putzfee verlassen, so dass ich ohne diese hilfe auskommen muß.
und auch wenn ich anfangs der ansicht war: "das schaffst du nie"
auch das schaffe ich, irgendwie.
natürlich muß man abstriche machen, es findet sich regelmäßig die eine oder andere staubmaus in der ecke, manchmal türmt sich die bügelwäsche auch in derselben.
ich gebe zu, perfekt ist vielleicht was anderes....aber wer ist das schon?
wer kann tatsächlich von sich behaupten, in allem perfekt zu sein? alle dinge immer und überall pünktlich und vor allem zu 100% zu erledigen?

und natürlich gibt es bei all diesen aufgaben große helfer, ohne die diese organisation überhaupt nicht funktionieren würde.
da wäre unser traumhafter babysitter zu erwähnen, der einmal die woche meine kinder glücklich macht während ich arbeite.
da wäre zum anderen mein mann aller männer, der ebenfalls einmal die woche meine kinder (fast) noch glücklicher macht, als ich das könnte.
auch ohne krippe und kindergarten wäre das alles nicht zu bewerkstelligen, das weiß ich nur zu gut.

aber dennoch, finde ich, ist es an der zeit
mir mal ordentlich auf die schulter zu klopfen.
denn ohne organisation, fleiß, energie, mut, kraft und improvisation wäre all das nicht möglich.
und all das beginnt nunmal mit meiner
organisation, fleiß, energie, mut, kraft und improvisation

und ganz ehrlich
ich bin ein klein wenig stolz auf mich
denn die dinge lagen schon mal ganz anders.....

p.s. eine sache sollte vielleicht doch noch erwähnt werden:

all das wäre lange nicht so gut möglich, nur halb so leicht erträglich, und nicht annähernd so lebenswert,
wenn ich nicht einen menschen an meiner seite wüßte, der mir kraft gibt, wenn sie mir fehlt, der mir zuversicht bringt, wenn ich sie verloren habe,
der an meiner seite steht, mit dem ich die schönen und traurigen momente teilen kann.
gut, dass es ihn gibt, meinen mr. r.


Dienstag, 28. Oktober 2008

curiosity killed the cat

heute haben mein arbeitskollege und ich so gar keine lust zu arbeiten.
also gab es vorhin die spaßige aktion: unser büro soll schöner werden.....

da keiner von uns lust hatte hübsche bilder zu malen, haben wir uns einfach ein paar fotos von unserem letzten wiesn-happening geschnappt und ausgedruckt.
quer im büro verteilt und aufgehängt sind sie nun interessanter blickfang und grund genug zu erheiterung.

ich selbst habe den anlaß genutzt und ein bild von meinem "besten mann der welt" ausgedruckt und zusammen mit einigen bildern meiner kinder neben meinen schreibtisch gehängt.

irgendwie blieb diese aktion nicht lange verborgen und der eine oder andere kollege kam vorbei um sich ebenfalls über die bilder zu amüsieren.
von diesem trubel angezogen, war auch unsere projektleiter (der gegenseite) recht schnell gast und ausstellungsbewunderer.
der neid - dem wiesn-happening nicht beigewohnt zu haben - war deutlich sichtbar.....
während er sich noch die bilder ansah, mußte ich schnell was erledigen und kam erst später wieder dazu.

als mein kollege und ich dann wieder allein waren, erzählte er mir, dass mr. projektleiter relativ schnell und sehr zielstrebig auf die bilder an meinem schreibtisch übergegangen ist und sich offenbar die frage
"wer ist denn der mann neben ihr" nicht verkneifen konnte.
mein kollege antwortete wahrheitsgemäß und aufgrund seiner erzählung bin ich fast ein wenig traurig nicht dabei gewesen zu sein.....der blickvon mr. projektleiter muß einmalig gewesen sein....schade!

tja, scheinbar ist es ein großer unterschied von einem menschen zu wissen, oder ihn dann tatsächlich - und wenn nur auf einem foto - zu gesicht zu bekommen.
wer weiß, welch illusionen dabei wohl zerstört worden sind.
aber ich war ehrlich.....ich habe nie verheimlicht, dass ich einen ausgesprochen attraktiven mann an meiner seite weiß.
aber männer neigen vermutlich immer ein wenig dazu - vermeindliche - konkurrenz schon aus prinzip zu schmälern oder am besten gleich zu ignorieren.

ja,
auch ich habe ein privatleben. auch wenn das hier scheinbar kaum jemand für möglich hält, oder aber einfach ignorieren und nicht wissen will.

ob ich wohl nun in zukunft allein mittagessen gehen muß....jetzt da allgemein bekannt geworden ist, wie groß die konkurrenz tatsächlich ist?
ist schon interessant, wie eigenwillig und merkwürdig verheiratete bzw. liierte männer manchmal reagieren können.
fast, als würden sie ihr privatleben abstreifen, kaum dass sie ihr büro betreten.....

ich fange ein wenig an, darüber nachzudenken, ob mein mann auch zu dieser kategorie mann gehören könnte...ob ich wohl in seiner arbeit auch existent bin?
oder wäre es geschäftsschädigend, wenn die diversen damen wind davon bekommen würden, dass mehr als anhimmeln und stille bewunderung nicht drin ist?

nein,
ich möchte einfach daran glauben, dass mein mann einer der wenigen, anderen ist, der mit recht und stolz behauptet ein privatleben zu haben und damit auch noch gerne lebt.
alles andere würde meine illusion nur zerstören....

Freitag, 24. Oktober 2008

kinderkram

es ist abend, die kinder sollten längst im bett sein.....sind sie aber nicht.
irgendwie bringe ich es heute nicht über´s herz zu sagen "bettzeit, alles fertig machen" (so oder so ähnlich).

die beiden mäuse sitzen friedlich (und das kommt weiß gott nicht alle tage vor) im zimmer des kleinen zwergs und spielen selig vor sich hin.
ich bin noch nicht ganz sicher, ob es sich tatsächlich um reines spielen dreht oder aus dem wissen geboren, dass sie sonst ins bett müßten.
bis vor zehn minuten wirbelten die beiden noch mit ihren steckenpferden (ja, solche dinge gibt es tatsächlich noch in der kinderwelt) durch die wohnung. und ich war gottfroh, dass mein sohn noch windeln trägt, da er im eifer des gefechts mehr als einmal auf den allerwertesten gefallen ist.
war egal, hat dem spiel keinen abbruch getan.

während die beiden also friedlich, einigermaßen leise das zimmer verwüsten und die größte freude haben, sitzt der hund inmitten dieses chaos´ und scheint es ebenfalls zu genießen.
ich genieße die fünf minuten auszeit, die mir hierdurch geschenkt werden und freue mich, wie einfach doch manchmal der tag sein kann.
vor allem dann, wenn er eigentlich turbulent und chaotisch begonnen hat.

vor ein paar tagen hat mir ein - offensichtlich kluger - mann mal gesagt, dass loslassen eine schwere kunst wäre, ja das ist es in der tat.
hat man es aber mal für einen moment geschafft, fühlt es sich göttlich an. ich könnte mich daran gewöhnen.

und selbst der gedanke daran, dass es spätestens in fünf minuten - wenn ich dann doch zum aufbruch (ins bett) blase, geschrei und gemeckere geben wird, schreckt mich in keinster weise.
weiss ich doch worfür und warum.

wieso ich diese banalitäten überhaupt erwähne?
schlicht deshalb, weil ich genau an diesen banalitäten zunehmend gefallen finde und sie deshalb gar nicht mehr so banal erscheinen.

nichts ist banal,
wenn es glücklich macht.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

du darfst nicht....

zugegeben, ich hatte während meiner ehe immerschon ein etwas angespanntes verhältnis zu meiner damaligen schwiegermutter.
eigentlich dachte ich, das hätte sich gelegt, jetzt da sie nur noch oma, nicht aber schwiegermutter mehr sein muß.

schwierig dann, wenn ihr mutterherz gegen meines schlägt und damit meines zum kochen bringt.

seit kurzer zeit ist mir aufgefallen, dass meine kinder ihren (zieh-)papa immer häufiger bei seinem namen, und immer seltener papa nennen.
bei meiner tochter - da älter - nicht sonderlich auffällig. bei meinem sohn, da schon als baby an seinen (zieh-)papa gewöhnt, eher ungewöhnlich.
ich selbst hätte nicht nachgefragt, dachte es wäre die entscheidung der kinder, wie sie ihn nennen wollen. und so wie sich für das papa entschieden hatten, könnten sie sich genauso gut dagegen entscheiden.

doch als wir heute beim abendessen saßen und uns unterhalten haben, erzählte mir mein sohn plötzlich, dass seine oma (meine ex-schwiegermutter) verboten hätte, papa zu sagen.
er hätte nur einen papa und der andere wäre eben kein papa, sondern nur mamas freund.

ich weiß nicht, was mich in diesem moment mehr erschüttert hat.
die dreistigkeit dieser aussage aus dem munde eines menschen, der so wenig ahnung hat, dass es schon fast zum himmel schreit. oder die traurigkeit, dass selbiger mensch meinem sohn vorschreiben möchte, was er zu fühlen hätte, und vorallem, was er nicht fühlen darf.

nie wurde ein geheimnis daraus gemacht, wer der leibliche papa meines sohnes ist. schließlich sehen die kinder ihren vater oft und regelmäßig genug um das selbst zu wissen.
zu keiner zeit wurde der status "papa" forciert.
um so sicherer war und bin ich mir, dass meine kinder ihre entscheidung selbst und allein getroffen hatten und damit dieses thema eigentlich keines wäre.
selbst der leibliche vater mußte anerkennen, dass es auch ein gewinn und glücksfall sein kann, wenn trennungskinder am ende dieser zeit sagen können: ich habe zwei papas (so schon mehrmals bei meiner tochter geschehen).

ich war unglaublich wütend - bin es eigentlich noch.
wütend angesichts dieser ignoranz.
es ist scheinbar sehr leicht, jemandem pflichten zuzugestehen, die rechte aber gänzlich in frage zu stellen.
ist schließlich er es, der täglich den kakao für die kinder macht, der parat steht wenn notfälle passieren, der sich zu elternabenden quält, der verlässlich ist, wenn es der leibliche vater mal wieder nicht ist, der versprechen hält, wo sie an anderer seite gebrochen sind, der sich gedanken macht, wo es andere nicht tun.
wie unfair ist es dann, nur weil sie nicht aus seinem "ei" geschlüpft sind, infrage zu stellen, dass er genauso berechtigung hat, wie jeder andere auch.

besonders traurig angesichts der tatsache, dass es nun schon ein zweites mal passiert, dass ihm dieses recht, diese anerkennung abgesprochen wird. denn selbst seinem leiblichen sohn darf er kein vater sein, wenn es nach der mutter geht.
und da ich meinem exmann von anfang an und immer jegliche rechte eingeräumt, ihn aber von vielen pflichten entbunden habe, kann ich nicht verstehen, warum das dann nicht wenigstens für alle gelten soll.
welche rechte hat ein vater denn? und wann ist ein vater ein vater? und wer in gottes namen will das entscheiden?

ich habe beschlossen, meine kinder sollen das entscheiden.
so habe ich es ihnen auch gesagt.
niemand kann und darf für sie entscheiden, wer ihr vater ist oder nicht. niemand, auch ich nicht, hat das recht festzulegen, wem ihre gefühle gehören dürfen.
sie selbst dürfen und müssen entscheiden, wem sie das privileg "vater" zuteil kommen lassen.

denn eines ist nunmal sicher, dass attribut vater erkauft man sich nicht irgendwo im supermarkt an der kindertheke.
man kann es sich auch nicht "erarbeiten" oder durch verwandschaft billig erwerben.

das attribut vater, wird einem zuteil, dann, wenn das kind darauf vertraut, das beste bekommen zu haben, was es haben kann
und was es verdient.