Dienstag, 27. Januar 2009

mütterfreuden

hab heute für meinen kleinen neffen einen heißersehnten wunsch erfüllt und bei amazon einen niegelnagelneuen nintendo ds lite in schwarz bestellt.

ich bin ja durchaus froh, dass meine tochter bereits stolze besitzerin desselben (allerdings in pink, was sonst) ist, sonst hätte ich mir vermutlich ähnlich schwer getan wie meine schwester, die von tuten und blasen (zumindest was das thema nintendo & co betrifft) keine ahnung hat.

generalstabsmäßig geplant, hatte ich meine tochter auf meinen neffen angesetzt, um herauszufinden welche farbe das teil haben soll und vor allem, welches spiel dazu gewünscht wird.
war allerdings nicht so einfach, da ich den wunsch meines neffen, aus all den vorschlägen die meine tochter machte (hello kitty, lillifee, tierarztpraxis etc.) rausfiltern mußte. als ich allerdings dann "mario kart" hörte war klar, das ist nun tatsächlich sein wunsch.

ebenfalls schwierig war es allerdings, rauszufinden, wo nun eigentlich der unterschied besteht, zwischen einem nintendo ds und einem nintendo ds lite.
ja, solche sachen muß man schon wissen, denn nichts ist schlimmer als das lange, enttäuschte gesicht eines vorpubertierenden jungen, der nicht das zum geburtstag bekommt, was er sich eigentlich gewünscht hat.
letztlich hab ich mich für die lite variante entschieden, da mehrere statements im internet versicherten, dass das die neuere und letztlich besser variante ist. (vielleicht sollte ich selbige statements noch ausdrucken und beilegen, sollte ich ihn doch von der lite-variante überzeugen müssen).

und weil ich grad im netz war, hab ich auch noch nach einem tiger-kostüm für meinen sohn gesucht, denn selbst er - mit seinen nicht ganz drei jahren - hat schon sehr genaue vorstellungen davon, was er will und vor allem was er nicht will.
als ich aber feststellen mußte, dass ich für selbiges kostüm knapp 50 euro hinblättern müßte, zog ich die alternativvariante vor, zückte mein telefon und mußte nur ein telefonat führen um selbiges kostüm für lau für ein paar tage leihen zu können.
tja, man muß nur wissen wo und wie man die sachen alternativ beschaffen kann.....

da lohnt es sich hin und wieder eben doch mutter zu sein.
man weiß und erfährt so manches, was man für den (kinder-)alltag benötigen kann. hat zugriff auf resourcen die man sonst nicht hätte und kann erfahrungen teilen, die man aber eigentlich am liebsten gar nicht erst machen würde.

anschließend organisierte ich dann noch die anlieferung und den abtransport meiner tochter zu ihrem skikurs, evtl. verpflegung und sonstige notwendigkeiten hierfür.
instruierte unsren babysitter dass er noch sämtliche zutaten für die abendlichen pfannkuchen besorgen müsse und (auch gegen allen eventuellen protest der kinder) beide baden und haare waschen solle.
erkundigte mich bei meinem vater nach seinem und dem befinden meiner oma und ebenfalls anschließend nach dem befinden meiner ex-schwiegermutter (ich weiß ja schließlich was sich gehört)
wickelte noch eine abendessen- und eine kaffeeeinladung ab, mit allen nötigen zugehörigen eckdaten
und zuletzt hatte ich noch den liebeskummer einer guten freundin zu verarzten.

ach ich vergaß, und ganz nebenbei erledige ich dann auch noch meine arbeit hier im büro....
mittlerweile verstehe ich, warum frauen (und mütter insbesondere) multitaskingfähig sein müssen.
ja, es gibt nichts, was wir nicht können müssen.
und (fast) nichts, um das wir uns nicht kümmern müssen.


p.s.
und dass ich gerade auch noch ein einstündiges "therapiegespräch" mit meinem exmann über seine befindlichkeiten, seine beziehung, seine freundin und sein leben geführt habe, läßt mich irgendwie im moment ein wenig den kopf schütteln über die dinge meines lebens.....hab ich gerade tatsächlich partei für sie ergriffen? ihm den einen oder anderen guten rat erteilt? um verständnis für sie geworben?
ein einstündiges gespräch und das gänzlich ohne ärger, streit, vorwürfe und allem voran missverständnisse......?!?
was ist nur los in dieser, meiner welt?!?

Montag, 26. Januar 2009

das wochenende des grauens, oder....

past - present - future und irgendwas dazwischen.

was war das doch für ein merkwürdiges, turbulentes und kompliziertes wochenende.
leute ich kann euch sagen, mehr davon und ich muß bereits in zwei jahren in frührente gehen und nach mallorca auswandern.
es gibt so wochenenden, da bin ich am montag echt froh mich in mein kleines büro zurückziehen zu können, die türe zu schließen und meine ruhe zu haben.
das war vielleicht was am wochenende. ich finde es würde ausreichen, um eine daily soap zumindest für eine ganze woche zu füttern.
alles dabei: chaos, beziehung, herzschmerz, etc. etc.
aber der reihe nach:

der freitagnachmittag begann damit, dass die kinder und ich den opa (meinen vater) abholten um zur uroma (meiner oma) zu fahren um sie im krankenhaus zu besuchen. meine oma ist stolze 93 jahre alt, im kopf fitter als mancher mittvierziger, aber leider dennoch ein wenig des lebens überdrüssig. sie lag dort mit einer bereits auskurierten lungenentzündung mußte aber aufgrund der erkältung auf ihr hörgerät verzichten und so war konversation nur unter größeren anstrengungen einigermaßen zu bewältigen.
ich mag meine oma ja recht gern, mache ihr auch die freude immer wieder gern, dass sie ihre urenkel sieht. was ich aber nicht mag sind krankenhäuser. allein der geruch und die ganze szenerie machen mich innerlich krank. aber ihre freude dass sie die kids sehen konnte entschädigte wahrlich dafür.
nach diesem besuch mußten wir uns beeilen, die nächste etappe des tages stand an und wir fuhren auf direktem weg (und mit nicht ganz erlaubter geschwindigkeit) um den sohn meines mannes aller männer bei seiner mutter abzuholen. wie bei einer patchwork-familiy üblich gilt es ja regelmäßig an den kinderwochenenden die diversen familienmitglieder an ihren verschiedenen standorten einzusammeln.
ich tue das allem voran deshalb, weil sich gezeigt hat, dass es noch am wenigsten streitereien gibt, wenn ich und nicht sein vater, den kleinen kerl abhole. aber ich tue es nicht wirklich gern.
offengestanden, bin ich kein großer fan seiner mutter, zu unterschiedlich sind ihre und meine auffassung von erziehung, zu groß und regelmäßig mein wunsch, ihr mal ordentlich die meinung zu pfeifen, zu stark die vernunft und verpflichtung dem kleinen mann gegenüber, genau das nicht tun zu können.
ich bin immer froh, wenn diese "übergaben" schnell ablaufen, da dann für das muttertier nur wenig zeit bleibt, ermahnungen, kritik oder vorwürfe zu äußern, was fast jedes mal passiert wenn er geholt oder gebracht wird.
ich fürchte den weltfrieden herzustellen wird einfacher zu bewerkstelligen sein, als es ihr recht zu machen.
blöd an der sache ist aber vor allem, dass der kleine mann immer stunden braucht um überhaupt wieder zu sich zu finden, sich aus seiner "schreckstarre" zu lösen und einfach wieder kind zu sein.
es mag sein, vielleicht fühle ich mich zu sehr verantwortlich, aber wenn ich ehrlich bin, fällt es mir schon immer sehr schwer, ihn so introvertiert und oft auch traurig zu sehen, mit dem wissen, nichts tun zu können, als ihm ein schönes wochenende bei uns zu bereiten.
der abend verlief ruhig, der nächste vormittag auch.
ich gönnte den kids und mir morgens ein "luxus-frühstück" bei mc donalds (darf auch mal sein) um mich dann auf den weg zur nächsten hürde des wochenendes zu machen...reise in die vergangenheit, wenn man so möchte.
leider ist es ja nunmal so, auch wenn man geschieden ist, wird man ja die familie des ex nie ganz los, zumindest wenn man gemeinsame kinder hat und deren wunsch und sehnsucht nach oma und opa respektieren und erfüllen möchte.
nun hatte sich mein sohn urlaub bei oma gewünscht (mutter meines ex) und ich durfte mama taxi spielen. also mit drei kindern ab nach regensburg.
die mutter meines ex ist ein wenig schwierig, wie wohl fast die meisten schwiegermütter (rühmliche ausnahme meine zukünftige, wie ich bemerken möchte).
auch meine ex-schwiegermutter neigt zu häufiger kritik und besserwisserei. oder wie meine tochter zutreffend formulierte: die oma nörgelt immer so viel.
mittlerweile kann ich damit deutlich besser umgehen, da ich ja nicht mehr allzuviel mit ihr zu tun habe und vor allem, weil ich ihr gelegentlich auch ordentlich die meinung sagen kann, jetzt wo ich auf die befindlichkeiten meines ex keine rücksicht mehr nehmen muß. aber sie ist und bleibt eben schwierig.
als wir wieder fuhren (nach fast vier stunden) klingelten meine ohren aufgrund der diversen geschichten die ich mir anhören mußte, der offenen kritik bezüglich seiner unfähigkeit und seines lebenswandels, die sie über ihren sohn zu äußern hatte und aufgrund der tatsache, dass sie scheinbar der ansicht ist, dass früher alles besser war (was sie allerdings völlig anders gesehen hat, als mein ex und ich nocht nicht getrennt waren - verrückte welt).
die heimfahrt verlief ruhig, untermalt von räuber hotzenplotz und kleine hexe, konnte ich zumindest verhindern, dass kinder das klingeln in meinen ohren noch verstärken würden.

der restliche tag verlief friedlich.
auch nicht selbstverständlich in diesen tagen, da mein mann aller männer und ich in den letzten tagen auch die diversen grabenkämpfe zu bestreiten hatten, bis wir uns auf einen - wunderbaren - waffenstillstand einigen konnten.

dafür aber, kam es gestern (sonntag) um so dicker.
da trafen dann irgendwie, vergangenheit, gegenwart und zukunft aufeinander und ich war mir nicht ganz sicher, ob ich das überleben würde.
bis nachmittags war ja noch alles ok.
wir waren mit den beiden großen frühstücken und danach im kino.
aber als wir nach hause kamen, nahm das chaos seinen lauf.....
ich erhielt eine nachricht von meinem ex, dass er auf dem weg wäre unseren jüngsten wieder bei der oma abzuholen, weil diese krank geworden sei. tja, kurzer urlaub.
als aber dann mein mann aller männer auf die idee kam meinen ex zum abendessen einzuladen, stieg mein puls dann doch ein wenig höher.
ich verstehe mich recht gut mit meinem ex, aber als abendgesellschaft ist der dann doch nicht unbedingt meine erste wahl.
und als ob das nicht schon gereicht hätte, steigerte sich diese daily-soap noch ein wenig mehr.
mein ex rief ein paar minuten später nochmals an und fragte, ob er denn nicht seine derzeitige (interims - so zumindest meine auffassung) freundin mit zum essen bringen könne, da die ohnehin schon sauer ob der vernachlässigung ihrer person wäre. (ja sind wir denn beim deutschen samariterbund, oder was?!?)
dummerweise hat meine tochter davon wind bekommen, flippte schier aus vor begeisterung und ich hatte keine andere wahl als gute miene zum "wir sind eine große glückliche familie spiel" zu machen.

ich gebe zu, ein wenig mulmig war mir schon. ich kannte diese dame (später stellte sich heraus, dass es sich eher um ein mädchen handelt) ja nun nicht und mußte nun unvorbereitet dieses abendessen meistern.
aber ich wäre nicht ich, würde mir das nicht gelingen.
ich denke, ich war gut. sofern man in dieser situation überhaupt von "gut" sprechen kann. ich war nett, höflich, freundlich und mehr kann ich vermutlich ohnehin nicht tun.
zur näheren erklärung sei gesagt, die freundin meines ex ist anfang zwanzig, ihres zeichens ehemals model nun verkäuferin in einer modeboutique. vom höheren sagen war bereits bekannt, dass sie ein wenig schwierig und heikel in sachen essen und auch sonst wäre, außerdem ein wenig angst vor dem besuch bei mir hätte (dem unbekannten ex-drachen ihres freundes ;-)) und somit waren wir vorgewarnt.
ich hätte fast mitleid mit ihr gehabt, wenn ich ehrlich bin. (vorallem als ich mir überlegte: wenn sie denn schon vor einem besuch bei mir angst hätte, wie würde es ihr erst gehen, wenn sie ihren ersten antrittsbesuch bei schwiegermuttern in spe hätte?!?)
sie ist wirklich jung. und ich schätze die situation hat sie ein wenig überfordert. wirklich viel war nicht von ihr zu hören und lustigerweise (was ich persönlich nicht erwartet hätte) war mein persönliches fazit eigentlich nur: was bin ich froh, dass ich nicht mehr so jung, unsicher und unerfahren bin.
aber ganz ehrlich oft brauch ich diesen eiertanz dann doch nicht.
das ist nicht meine welt.
und ich frage mich auch ernsthaft, ob es tatsächlich meine aufgabe ist, aus dieser familie auch noch eine großfamilie zu machen, oder ob es nicht möglich sein darf, nein zu sagen.
denn eigentlich, habe ich keine lust darauf, alle ein bis zwei jahre die neue freundin meines ex bei mir zu hause zu begrüßen, mit dem wissen, dass es bald wieder eine neue geben wird.
aber gut, über midlife-crisis geplagte männer wurde an dieser
stelle ja bereits mehrfach geschrieben, also spare ich mir das nun.

fazit dieses wochenendes ist und bleibt auf jeden fall:
so schön familie auch sein kann, so anstrengend und schwierig ist sie auch.
und von zeit zu zeit fällt es wirklich schwer mit all diesem ballast, den familie manchmal mit sich bringt, auch umzugehen.
und ich weiß trotzdem:
leichter ist es damit umzugehen, wenn man es nicht alleine tun muß.


danke, mr. r. sie haben ihre sache verdammt gut gemacht.
so stelle ich mir dieses "in guten wie in schlechten" vor
aber mr. r. mal ganz ehrlich, was sie gestern sagten, über diese kleine und über mich,
so wunderbar das auch für mich klang, glauben sie das wirklich?
und darf ich diesen worten tatsächlich glauben schenken?

Dienstag, 20. Januar 2009

Montag, 19. Januar 2009

hühnerhaufen

ich war gestern - man glaubt es kaum - auf einer hochzeitsmesse.
ja, ich weiß, wer mich kennt würde das nicht unbedingt auf meiner prioritätenliste an nummer 1 setzen.
ursprünglich stammte die idee ja auch von meinem mann aller männer, der meinte, da müßte man schon mal gewesen sein. was er dabei allerdings nicht erwähnte war, dass wohl eher frau dort gewesen sein müßte, während man(n) sich dabei gepflegt raushält.

nun gut, ich habe meine zukünftige trauzeugin und liebe freundin gefragt, ob sie mir denn nicht gesellschaft leisten würde bei diesem spannenden neuland und gott sei´s gelobt, sie hatte zeit und lust.

wir fuhren dort also am vormittag hin, nicht ahnend, was letztlich auf uns zukommen würde. gedanklich hatte ich mich auf ein zwei stunden gemütliches schlendern eingestellt und war eigentlich nicht wirklich vorbereitet auf das was kommen sollte.

zu beginn des ganzen brauchte ich gut und gerne eine halbe stunde mich überhaupt an irgendwas zu gewöhnen und ich war wirklich dankbar mein trauzeugen-navi dabei zu haben, sonst hätte ich vermutlich nach 15 minuten bereits vor der vielfalt und unübersichtlichkeit kapituliert.
als wir allerdings den ersten prosecco an einem der vielen stände überreicht bekamen, wurde es zunehmend besser.
eigentlich weiß ich nicht so recht, was genau ich mir unter dieser messe vorgestellt habe bzw. was ich mir erwartet hatte. aber sicherlich nicht, was am ende unterm strich rauskam.
manche stände konnten wir gleich abhaken, friseur und make-up: brauchen wir nicht. auto: ich habe ein mini-cabrio, was brauch ich da ein auto? band: wer die musik dort gehört hat wird spätestens danach freiwillig auf einen dj umsteigen (zur not frag ich meinen sohn, ob er nicht eine nette winnie puuh cd hat, die wir abspielen können, allemal besser als das was es dort zu hören gab).
und die stände, die relevant gewesen wären, wie druckereien, torten (was uns allerdings nicht gehindert hat uns quer durch die kuchen zu probieren), event-manager, ringe etc. konnte ich nun schlecht mit meiner trauzeugin be- und aussuchen, da wär der mann aller männer dann schon sinnvoll gewesen.
was blieb, war die vielfalt der diversen brautkleidhersteller.
nein. eigentlich wollte ich mir dort kein kleid aussuchen. und als ich die schar der wilden hühner so vor augen hatte, die sich auf die diversen kleider, verkäuferinnen und/oder umkleidekabinen stürzten stand für mich eigentlich fest: ich zieh hier nix an.
wir haben ein wenig beobachtet. durften frauen sehen, die in ihren reifrockkleidern eher wie zu groß geratene bonbons aussahen, oder andere, die scheinbar blind waren und kleider kauften, die alles waren, nur nicht vorteilhaft. wir mußten uns mehrmals zurückhalten um die frauen nicht darauf hinzuweisen, dass es nicht sinnvoll wäre diese kleider zu nehmen.
irgendetwas passiert scheinbar mit manchen frauen, wenn sie brautkleider anziehen. irgendwie scheinen dann einige zu glauben, dieses kleid mache sie automatisch zu wunderschönen prinzessinnen. und aus irgendeinem grund scheint es den begleitern/-innen dieser frauen auch nicht anders zu gehen......ohje, wenn ich jetzt so nachdenke....was, wenn mir das auch passiert?

nunja, wir hatten ein wenig glück - ich schätze das braucht frau um ein kleid zu finden und zu kaufen - und fanden einen kleinen stand, mit besonderen kleidern, mit service, wie es ihn kaum noch gibt und einer ausgesprochen liebenswerten und vorallem patenten verkäuferin.
nun gut, ein zwei kleider probiere ich vielleicht an, hab ich mich überreden lassen.
aber wie das nunmal so ist, sind die hüllen erstmal gefallen, gibt es kein zurück mehr. also probierte ich mich so durch die kleiderlandschaft, bis, ja bis ich es hatte,
MEIN kleid.
und ich war sicher, es ist meins.
ich schätze so muß das sein, man zieht es an und weiß, das ist es, das und kein anderes.
ist es nicht so....wieder ausziehen und ein neues probieren, alles andere macht keinen sinn.

doof fand ich´s trotzdem auf einer messe mein kleid zu finden und zu kaufen. hatte ich ja irgendwie die vorstellung von prosecco und gemütlichem vormittag in diversen läden mit meiner trauzeugin und meiner schwester.
allerdings überzeugte mich dann doch der messerabatt der mir eingeräumt würde, wenn ich das kleid an ort und stelle kaufen würde. (für die unwissenden unter euch sei erwähnt, für so ein brautkleid - so irrational es klingen mag - könnte man alternativ auch gut und gerne mal eine woche in urlaub fahren)

nun gut, machen wir es kurz. ich hab es. ich habe nun mein kleid, DAS kleid.
naja, ich warte noch drauf, weil es ja erst bestellt und dann meinem luxuskörper noch angepasst werden muß.
man versicherte mir, ich würde im laufe der nächsten monate vor lauter streß eh noch ein paar kilos abnehmen (was mir gar nicht recht wäre, weil´s eh wieder an den falschen stellen wär) und deshalb wären sicherlich noch mehrere anproben nötig.
na, macht nix, denn auch bei diesen anproben wird kaffee, kekse und prosecco gereicht und ich schätze das wird noch ne menge spaß geben.....

wie auch immer, fazit des tages ist:
auch wenn man es sich vorher nicht vorstellen kann (und vielleicht auch nicht unbedingt möchte) man kann durchaus gute sechs stunden bei so einer messe verbringen, ohne sich zu langweilen. wenn man clever ist, geht man satt und um eine menge altpapier reicher wieder nach hause und weiß am ende gar nicht mehr, was man alles gesehen hat.
ich verstehe aber, dass diese messe nur einmal im jahr in münchen stattfindet....mehr hühnerauflauf wäre nicht zu ertragen.
aber: schön war´s trotzdem, weil ein nachmittag nur für meine freundin und mich, mit viel lachen, schmunzeln, stirnrunzeln und einem erfolgserlebnis, jawohl.

eines weiß ich aber:
den nächsten "hühnerhaufen" möchte ich bitte erst wieder an meinem junggesellinnenabschied um mich haben....vorher, ertrag ich das nicht, da bin ich mir sicher!

Donnerstag, 15. Januar 2009

eine hymne auf.....

heute begann der tag echt schwierig.
und wenn ich "schwierig" schreibe, dann meine ich eigentlich: fürchterlich.

irgendwie vertrage ich im moment weder frühes aufstehen, noch den trubel der dem aufstehen folgt. wie paralysiert konnte ich dem geschehen am morgen nur am rande folgen und mehr schlecht als recht meine aufgaben erledigen und fand mich irgendwann den tränen nahe in der küche.
warum? die frage hab ich mir gestellt, aber letztlich nicht wirklich beantworten können.

was fängt man an, an tagen wie diesen?
ich hatte glück.....hatte ich noch einen termin mit, oder besser bei meinem mann aller männer.
mein mann aller männer, (wie der name schon verrät) der beste der welt*, ist eben nicht nur das, sondern seines zeichens der beste friseur der welt.
trotz durchaus vorhandener weiblicher seite, nicht alle gängigen klischees eines friseurs erfüllend (ja, mittlerweile bin ich mir dessen sicher!), ein mensch, der scheinbar durch bloßes beobachten und kurze fragen stellen, mehr über die bedürfnisse seines gegenübers erfahren kann, als manch psychiater und darüber hinaus schlicht den für mich perfekten mini-wellness-tempel besitzt, den man sich in münchen nur wünschen kann.

heute stand also das komplette programm an.
was für mich hieß, gut drei bis vier stunden nur sitzen und nix tun müssen, außer es mir gut gehen lassen. die einzigen entscheidungen die es zu treffen galt waren: was will ich trinken, was will ich lesen. fertig. fein.
letztlich waren es vier stunden und ein bißchen was. geprägt durch´s nichtstun und genießen.
und ich durfte ein weiteres mal feststellen:
ich liebe es, ihn bei seiner arbeit zu beobachten.
nicht dass ich ihn gerne arbeiten sehe, im gegenteil, wirklich beneiden tu ich ihn um diesen job nicht und wenn ich so mitbekomme was er sich den lieben langen tag so alles anhören muß, verstehe ich mehr und mehr, warum er froh ist, wenn ich abends einfach mal meinen mund halte.
nein, vielmehr mag ich es, zu sehen, wie und wie gut er seinen job macht.
ich glaube, ich könnte den ganzen tag dort verbringen. beobachten, ein wenig zuhören, gelegentlich mit meinen eigenen gedanken abdriften und nebenbei sehen, wie seine gedanken und ideen tatsächlich formen annehmen. formen, die sich so anfänglich vielleicht gar niemand vorstellen kann.
ich weiß nicht warum, und ob es mir zusteht, aber irgendwie,
bin ich schon ein bisschen stolz, einen mann zu haben, der seinen job so beherrscht wie er es tut.
(auch wenn es ab und an ein wenig schwierig ist, ihn mit all diesen hühnern "teilen" zu müssen)

letztlich aber, und das war das schönste, bin ich an diesem tag (es war mittlerweile früher nachmittag) mit einem gänzlich anderen gefühl aus diesem laden gegangen, als ich ihn betreten habe.
ich will nun nicht behaupten, dass meine kleine winterdepri nun völlig kuriert wäre, aber letztlich zählen ja auch die kleinen schritte und die gab es heute definitiv.
und wie das nun oft so ist, diese kleinen schritte brachten alles andere ins rollen.
es wurde ein guter tag.
und wer nun behaupten will, dass ein neuer haarschnitt oder neue farbe sicherlich nicht als therapie ausreichen, dem gebe ich recht.
aber ich behaupte auch, wenn mir all das mein mann aller männer verabreicht, dann ist das eine verdammt gute medizin.
weil ich,
außer einer ordentlichen portion farbe
auch noch eine ganz große menge
aufmerksamkeit, zuneigung und liebe
verabreicht bekommen habe!

(ich hoffe nur, dass das nicht zum standardprogramm in seinem laden wird)


*und wer´s nicht glaubt, dass mein mann aller männer der beste der welt ist,
dem sei gesagt,
nicht die tatsache allein, dass ich morgens meinen kaffee ans bett bekomme, jeden morgen, bringt mich zu dieser überzeugung - wenngleich ich erfahren durfte, dass keine meiner freundinnen dieses privileg genießt - nein,
vielmehr ist es das gefühl, auch mal völlig verplant, verknautscht (äußerlich wie innerlich) morgens aufzustehen in seine augen zu sehen und zu wissen, dass es gut ist, wie es ist.
zu wissen, dass er nichts verlangt und es um so leichter ist zu geben
zu sehen, dass er der beste vater und manchmal sogar bessere mutter, für meine kinder ist, obwohl nicht seine.
und zu wissen, dass er meint, was er sagt, auch wenn er manchmal nicht weiß was er sagt.....
diese liste könnte sich nun beliebig weiterführen,
problematisch nur, dass mein mann aller männer ein klein wenig zur eitelkeit neigt und ich nicht gefahr laufen möchte, dass der pfau sich seiner federpracht zu sehr bewußt wird......

Mittwoch, 14. Januar 2009

die wahrheit kommt ans licht

irgendwie hatte ich´s ja geahnt.
die letzten tage ist mir schon aufgefallen, dass scheinbar was anders ist, nur was, war mir nicht recht klar.

vermehrt kamen meine kollegen vorbei. sei´s um einen kleinen plausch zu halten, sei es um gemeinsam eine zigarette zu rauchen oder aber um zusammen mittagessen zu gehen.
auch vorher ist das öfter passiert, allerdings in bedeutend geringerem maße wie das in den letzten tagen passiert.
natürlich freue ich mich über gesellschaft und ansprache. wenngleich ich ja hin und wieder auch arbeiten sollte...
nachdem aber nun mittlerweile auch kollegen hier vorbeischauen, mit denen ich sonst recht wenig zu tun habe und mit mir ein schwätzchen halten wollen, bin ich schon ein wenig stutzig geworden.
ist ja nicht so, dass hier gerade arbeitsflaute wäre und nix zu tun oder so, ganz im gegenteil.
aber scheinbar wird mein büro hier gerade zum dreh- und angelpunkt des hauses und ich zum alleinunterhalter der firma.

nun hab ich mich mal auf die suche nach dem grund und anlaß gemacht und bin letztlich fündig geworden.
erschreckend, was da ans tageslicht kam:

da bin ich doch tatsächlich, quasi über nacht, zur quotenfrau geworden.
ja, nix mehr mit kolleginnen oder so.
außer mir weit und breit keine weitere frau mehr am projekt beteiligt.
ich hätte es wissen müssen, spätestens aufgrund der tatsache, dass seit tagen in der kaffeeküche keiner die spülmaschine mehr ausgeräumt hat (ganz offensichtlich in augen der kollegen eine reine frauenarbeit - aber nix da, ich räum die schon aus prinzip nich aus!).

gut, jetzt könnt ich mich freuen, weil ich z.b. ein klo für mich ganz allein hab....aber was hat man schon davon, außer dass ich mich dort im zweifelsfall verstecken könnte?
ganz im gegenteil, ich empfinde diese zweifelhafte ehre die einzige frau im hause zu sein eher als unangenehm. bedeutet das im detail betrachtet z.b., dass ich termine wahrnehmen muß, wie unser neujahresessen übernächste woche, vor dem ich mich regelmäßig drücke, jetzt aber verdonnert wurde, weil sonst ja überhaupt keine weibliche unterstützung wäre (ha, ha, super sag ich).
und die tatsache, dass scheinbar jeder kollege hier, mindestens einmal am tag weibliche ansprache benötigt macht mich auch nicht wirklich glücklich (vorallem wirft es für mich die frage auf, warum sie nicht mit ihren eigenen frauen zu hause reden und mir dafür ein wenig mehr ruhe gönnen....aber ich fürchte, auch auf diese frage, kenne ich die antwort bereits).

ja nun, ich kann es im moment nicht wirklich ändern, aber ich merke bereits,
ich fange an häufiger mal die tatsache meiner hochzeit im sommer zu erwähnen.
und gelegentlich schleiche ich mich dann doch mal in "mein" klo, nur so, um in den spiegel zu sehen, ob da nicht vielleicht doch irgendwann ein schild auf meiner stirn erscheint mit der aufschrift:
"freiwild"

man kann ja nie wissen......

Dienstag, 13. Januar 2009

wahre worte

zusammenkommen ist ein beginn,
zusammenbleiben ist ein fortschritt,
zusammenarbeiten ist ein erfolg.
(Henry Ford)

Montag, 12. Januar 2009

heul doch

manchmal, aber nur manchmal, stehe ich morgens bereits mit dem gefühl auf, dass es besser wäre im bett zu bleiben.
zur zeit geht mir das allerdings fast täglich so.
ich schlafe schlecht, weil mich wahlweise mein mann aller männer mit seinem schnarchen wachhält oder alternativ mein kleiner mann mal wieder aus dem bett geplumpst ist, die decke verloren oder einfach nur sehnsucht hat.
mein urlaub ist gerade mal eine woche her und mein innerstes schreit lauter denn je nach urlaub, sonne, meer und allem voran ruhe.

irgendwas mache ich falsch, die letzten tage, fürchte ich.
aber es herrschen im moment auch erschwerte bedingungen.
mein kleiner sonnenschein-sohn entpuppt sich als geduschter-mitternächtlichgefütterter-gremlin und ist mittlerweile zur kompletten dauer-gewitterwolke mutiert.
egal was, egal wo und egal wie, er hat überall was zu meckern, zu schreien und zu heulen.
und wenn ich ihm gerade mal keine aufmerksamkeit schenken muß, kann ich sicher sein, dass jemand anders aus der familie die chance nutzt und an der anderen seite anfängt an mir zu ziehen und zu zerren.
eigentlich hatte ich schon längere zeit nicht mehr das gefühl von "kofferpacken und ganz schnell weg hier", aber die letzten tage erscheint mir diese option als die verführerischte von allen.

und nun, zu allem überfluß, sitze ich hier an meinem büroschreibtisch und wünschte mich wer weiß wohin, aber in jedem fall: weg!
es scheint ich habe das arbeiten schlicht verlernt, vergessen was ich den ganzen tag hier so tun soll (nein eigentlich weiß ich nur zu gut, was ich zu tun hätte....mag aber nicht!)

ich fürchte, sie hat mich eingeholt, meine kleine winterdepression, der ich seit wochen großflächig aus dem weg gehe. da hab ich mal nicht aufgepasst und schwups hat sie zugeschnappt.
ich denke ich bin einfach nicht gemacht für kälte, schnee und all den kram. ich bin und bleibe ein sonnenkind und als solches fühle ich mich zu dieser jahreszeit einfach nicht wohl, punkt.
aber wirklich weiter bringt mich diese erkenntnis im moment nun auch nicht und so schleppe ich mich halt heute durch den tag, zähle stunden, erledige lästige arbeit und genieße die einzige freude des tages:
heute brüllt mir niemand mehr ins ohr oder hängt schluchzend an meinem hosenbein. niemand wird über das abendessen meckern oder über die bettgehzeit mit mir diskutieren wollen.
heute, erledigt diesen undankbaren job ein anderer
und dafür bin ich mehr als dankbar.....

und jetzt,
hol ich mir nen frischen kaffee, geh noch eine rauchen
und
freu mich zumindest darüber und über die heutige ruhe.

na, geht doch!

Mittwoch, 7. Januar 2009

wie perfekt muß perfekt sein

von jeher machen menschen sich gedanken darüber, wie ihre "perfekte welt" auszusehen hätte. wie der perfekte job zu sein hätte, das haus in dem sie wohnen wollen, der mensch mit dem sie leben möchten und und und.
ob dann die realität tatsächlich an diese perfekte wunschvorstellung heranreichen kann liegt oftmals nur im auge des betrachters.
was für den einen als der perfekte traum erscheint, mag für den anderen als der pure albtraum anmuten.
aber dennoch stellt sich mir die frage, wie sehr muß für den einzelnen sein leben nahe genug am "perfekten" sein, damit er sich glücklich fühlt.

ich kenne jemanden, der auszog um sein glück zu finden. mit sack und pack zog er los, fest davon überzeugt, egal wo er hinginge, würde es besser sein als da wo er her kam.
bewundernswert war vielleicht der elan bei der suche nach dem glück.
wenn ich denjenigen aber heute so betrachte, dann läßt sich feststellen, dass er all den elan verloren, aber sein glück dennoch nicht gefunden hat.
und manchmal, nur manchmal merkt man, wie er zurückblickt auf das, was früher war, was er zurückgelassen hat und sich offenbar fragt, ob der tausch so gut war....neu, gegen alt.

was also ist perfekt? wie sieht es aus, dieses perfekte glück, dieses perfekte leben und gibt es das überhaupt?
ist es möglich, irgendwann, zu irgendeinem zeitpunkt seines lebens, aufzublicken und behaupten zu können: ja, jetzt ist es perfekt, so soll es bleiben.
oder tritt irgendwann immer ein gewöhnungszustand ein, ein selbstverständnis der dinge die man hat und die man sich gewünscht hat.
liegt es vielleicht in der natur des menschen, immer noch mehr zu wollen, weiter und höher und besser?
wird am ende das, was man hat, nie genug sein?

ich gebe zu, auch ich gehöre zu den menschen, die nur selten verharren und vielleicht ein wenig zu häufig reflektieren was sie haben und was sie haben wollten, nur um feststellen, dass es am ende nur selten reicht um eine positive bilanz zu ziehen.
ob ich nun zu anspruchsvoll bin ist vermutlich objektiv nicht wirklich zu beurteilen. ansprüche sind im allgemeinen nicht wirklich objektiv fürchte ich.
aber die letzten tage hat sich mir immer wieder die frage gestellt, will ich zuviel, erwarte ich mehr als das machbare und realisierbare?
und ein wenig bekomme ich angst, dass auch ich irgendwann mein bündel packen könnte, auf der suche nach noch mehr und noch besser.....nur um letztlich festzustellen, dass es den goldtopf am ende des regenbogens nunmal nicht gibt oder noch schlimmer, dass ich den goldtopf einfach zu hause hab stehen lassen.
manchmal hege ich den verdacht, dass menschen mit weniger sinn und verstand oftmals leichter durchs leben gehen, sich weniger gedanken über links und rechts, richtig und falsch, mehr oder weniger machend. aber wer einmal über den tellerrand geblinzelt hat, tut sich sehr schwer wieder zurückzublicken fürchte ich.

vielleicht aber,
gibt es das perfekte leben nunmal gar nicht.
vielleicht sind es,
die perfekten tage, stunden und momente die zählen, die man konservieren und bei bedarf wieder hervorholen sollte.
nur um sich zu erinnern, in trüben stunden, dass es auch ganz anders sein kann.
vielleicht ist ein perfektes leben einfach das beste, was man selbst daraus macht.

und manchmal glaube ich auch,
dass perfekt schlicht eine saublöde erfindung ist.
etwas, dass es eigentlich gar nicht gibt,
nichts, wonach es sich lohnt zu suchen,
nichts, was das leben irgendwie besser macht.
nichts, was irgendetwas verändern würde.