Freitag, 27. Februar 2009

drei affen

so. noch einen termin und noch ein paar stunden arbeiten dann verabschiede ich mich in ein wochenende der ruhe.
zwei tage bei muttern und an nix denken, nichts tun müssen und keiner der was will.

ich denke ich habe diese woche entschieden zuviel gearbeitet.
auf über 50 stunden (pausen nicht eingerechnet) reine bürozeit + ungezählte familienzeit komme ich und stelle fest: zuviel.
gerechnet auf die letzten wochen, in denen ich zusätzlich noch als haus- und hofsklave und nachtwächter der familie gehalten wurde, merke ich nun einfach wie der saft ausgeht.

nun gönne ich mir also 48 stunden der ruhe und abstinenz und hoffe hierbei meine leeren batterien ein wenig auftanken zu können. (hierbei werde ich es wie die drei affen halten: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen)
sonst, so fürchte ich, wird es nächste woche wirklich eng mit der energie.
zappenduster.

manch einer mag vielleicht an dieser stelle nicht verstehen wovon ich spreche, sich vielleicht denken, was will die olle, das mach ich doch alles mit links.
ja, dann macht mal und seht ob es wirklich lustig ist, nach elf stunden reiner arbeitszeit abends nach hause zu kommen und als erstes von der tochter angeblafft zu werden, weil das kuscheltier nicht auffindbar ist. geht anschließend noch mit dem hund um den block, dem es schlicht egal ist ob es draußen regnet oder nicht und findet danach noch zeit und energie euch mit den befindlichkeiten und wünschen der restlichen mitbewohner auseinanderzusetzen.
ach und ich vergaß: und bei all dem bitte, noch ein freundliches ach-ist-die-welt-doch-schön-dauer-lächeln auf den lippen, jaja, das will schon sein.

nein, ich kann es jedenfalls im moment nicht mehr.
deshalb: auszeit.

in diesem sinne: wünsche ich ein wunderbares wochenende.

Donnerstag, 26. Februar 2009

bauchnabelpircing

es gibt eine kategorie menschen, die glauben sie sind der nabel der welt.
wochenlang beispielsweise hört man nichts von ihnen - ich gebe zu, in dieser zeit fehlt einem auch nicht wirklich viel - nur um sich dann mal wieder am telefon zu melden (oder man selbst macht den fehler und ruft an) und gleich los zu meckern, warum man sich denn wochenlang nicht gemeldet hätte. (wobei sich mir parallel dazu immer die frage stellt: warum hat sich dieser mensch denn nicht selbst gemeldet, wenn´s scheinbar so wichtig war) spätestens dann weiß man aber eigentlich sehr genau, warum man sich nicht gemeldet hat und eigentlich auch nichts weiter von diesem nabel der welt hätte hören wollen.

diese menschen leben ganz offensichtlich in ihrer eigenen, kleinen welt.
glauben, der ganze kosmos dreht sich ausschließlich um sie und sie sind die regenten ihrer welt. interessieren sich kaum oder sogar gar nicht für die belange und bedürfnisse ihrer umwelt, erwarten aber von selbiger vollste aufmerksamkeit und interesse, unbedingte und uneingeschränkte nähe und solidarität.
bekommen sie dann im gewünschten moment nicht die aufmerksamkeit, anerkennung und das interesse dass ihnen vermeindlich gebührt werden sie schnell beleidigt und letztlich auch beleidigend.
vorwürfe hagelt es dann. engstirnige erklärungen und begründungen warum nun gerade ihr anliegen, ihr bedürfnis das einzig wichtige und vorrangige zu sein hat.

ich empfinde das immer ein wenig als "prinzessin-auf-der-erbse-syndrom", das ich eigentlich vorrangig von meiner tochter kenne - die allerdings ist gerade mal sechs jahre alt, also ein in diesem alter eher verzeihliches verhalten.

diese menschen, die offenbar in manchen situationen gänzlich ihr hirn ausschalten, nur ihre eigenen wünsche und bedürfnisse sehen können und dabei vergessen, dass es um sie herum vielleicht auch noch menschen geben könnte, die - außer ihrem sinn und zweck zu dienen - noch anderes zu tun haben, sind für mich die schwierigsten die ich so kenne.

aber auf eine andere art tun sie mir auch leid.
scheinen sie nicht zu verstehen, dass gerade durch dieses drängen und fordern nach aufmerksamkeit, anerkennung, nähe, interesse mehr und mehr die lust vergehen kann selbigem nachzugeben.
scheint ihnen offenkundig nicht bewußt zu sein, wie sehr sie sich mit dererlei verhalten isolieren und selbst ins abseits stellen.

es mag sein, dass diese menschen tatsächlich der nabel der welt sind, in ihrer eigenen, aber ich fürchte, dort in ihrer welt, sind sie die einsamsten menschen, denn sie sind allein in dieser, ihrer welt.

und manchmal, nur manchmal, hab ich in meinem kopf das dringende bedürfnis einem dieser nabel der welt ein großes, fettes (bauch-)nabelpircing zu verpassen
genau dahin,
wo´s richtig weh tut.

Mittwoch, 25. Februar 2009

familie horst schlämmer

im moment passiert ja auf meiner seite des schreibtischs kaum mehr als arbeiten.
um die letzte - krankheitsbedingt arbeitsfreie - woche ein wenig wieder reinzuholen, arbeite ich fast ausschließlich. fünf tage die woche, je 11 stunden. ja, der rubel rollt, aber sonst schon auch gar nix.

gestern kam ich ein wenig früher nach hause, magenschmerzen (und die tatsache, dass ich mir mein mittagessen nochmal durch den kopf gehen lassen mußte) hatten mich nach hause getrieben.
dort erwartete mich eine etwas ungewohnte szenerie.
mr. r., die kinder und unser haus-, hof- und lieblingsbabysitter (und mittlerweile schon familieninventar) saßen gemeinsam am eßtisch und amüsierten sich prächtig.
zuvor war mr. r. noch mit den kids und meinem exmann (jaaaaa, sowas gibt´s tatsächlich) auf einem kinderfasching und auch dort scheint der unterhaltungsfaktor extrem hoch gewesen zu sein. also offenbar ein rundum gelungener familientag - obwohl, oder gerade weil, ganz ohne mama

tja, ein wenig ausgeschlossen hab ich mich ja schon gefühlt. bin doch normalerweile eher ich für die amüsier- und unterhaltungsbelange zuständig, sowie auch für abendessen- und bettbringfraktion.
gestern nicht. gestern durfte ich nur daneben sitzen und nix machen.
ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber auch nicht so schlecht.
denn - um der wahrheit genüge zu tun - die jungs sind ziemlich gut darin, die kids zu bespaßen und bei laune zu halten, das muß man sagen.

im laufe des gesprächs nun am esstisch, fiel von seiten unseres sitters folgender satz in richtung meiner tochter - man verzeihe mir an dieser stelle, wenn ich den dialekt vielleicht nicht einszueins wiedergeben kann, aber ich bin eben nunmal gebürtige bayerin -
unser sitter also sprach nun in etwa so:
"sag doch mal: isch bin ne lecker mädsche"
doch bevor meine tochter antworten konnte,
hörten wir alle aus der anderen ecke den trockenen kommentar (und dies mit sehr ernstem gesichtsausdruck) von seiten meines sohnes:
"und isch hab rücken"

alle, ausnahmslos alle, schauten in seine richtung, einen moment der absoluten stille
um dann gemeinsam loszuprusten und lauthals zu lachen.

ich weiß nicht, wie mein sohn das immer wieder hinbekommt. aber ich finde ihn schlichtweg einzigartig. dass ein knapp dreijähriger so ein talent hat, andere menschen auf einfachste weise zu unterhalten, ohne es selbst überhaupt wahrzunehmen.

an dieser stelle möchte ich noch anmerken:
nein, wir sind nicht unbedingt die größten fans von "horst schlämmer", haben ihn nie gesehen, sind nicht mit ihm verwandt, auch mein sohn nicht.
wir bekommen damit nur langsam eine ahnung, was sich tagsüber (hinter verschlossenen türen) wohl so alles in der krippe meines sohnes abspielen muß.....denn es stellte sich heraus, den satz hatte er von dort.....weisse bescheid, oder?

Montag, 23. Februar 2009

kleine, runde freuden am arbeitsplatz

manchmal können kleine dinge auch ganz groß sein.
wie z.b. der herrliche (und vor allem superfrische) und leckere krapfen, der hier vor mir steht.
quasi aus dem nichts aufgetaucht, gebracht von einem lieben kollegen, der scheinbar gedanken lesen konnte (genau dieses kleine, runde ding hat es nämlich in diesem moment dringend gebraucht).
und was ich am tollsten finde:
irgendwie hat er sich wohl mal gemerkt, dass ich am liebsten krapfen mit roter füllung mag (die mit schnöder aprikosenfüllung verschmähe ich) und mir genau ebendiesen vor die nase gestellt.
(ist hier ja fast schon irgendwie ein bisschen wie verheiratet sein....)

völlig egal, dass ich gerade vor einer halben stunde zwei salamisemmeln hatte, so ein krapfen passt allemal noch rein.

und schade, hab keine kamera zur hand, sonst würde ich euch teilhaben lassen, aber so ähnlich wie dieser

sieht er aus
(naja, wenn ich ehrlich bin: hat er so ausgesehen, jetzt ist er nämlich schon weg)
und irgendwie machen solch kleine, scheinbar (aber eben nur scheinbar) belanglose geschenke, den tag wieder ein wenig runder und fröhlicher.
ja, manchmal geht es auch ganz leicht, mich glücklich zu machen!

Dienstag, 17. Februar 2009

schwester, bitte kommen.....

das hamsterrad dreht sich gemütlich weiter.

was eigentlich ein schönes wochenende auf 2000 meter höhe mitten im schnee hätte werden sollen, wurde zum persönlichen waterloo von mr. r. und mir.

mr. r. wollte scheinbar auch unbedingt bekanntschaft mit der zahnfee machen und ließ sich kurzerhand freitagfrüh einen seiner beißerchen entfernen.
naja, entfernen ist nicht der richtige ausdruck, rausreissen trifft es wohl eher.
so kam es wie es kommen mußte. an eine reise nach laax in der schweiz war nun wirklich nicht mehr zu denken und so sank mr. r. erschöpft und leidend (wie die männer nunmal so sind) auf die couch.
schwester roo (meinereiner) kam nun abwechselnd mit kamilletee (zum spülen wie auch trinken), suppe (per strohhalm eingenommen, mit kleinen sternen als einlage, die auch durch selbigen passten), mit guten worten als durchhalteparole, wenn die schmerzen überhand nahmen, mit beuteln von eiswürfeln zum kühlen und mit gelegentlichen mitleidvollen blicken.

so verging das wochenende, wobei ich zumindest anmerken möchte: auch wenn mr. r. sich recht tapfer gab, war er ECHT anstrengend.
mr. r. eignet sich nicht wirklich zum pflegen, weil er letztlich selbst nicht so genau weiß, ob er nun umsorgt oder doch lieber einfach nur in ruhe gelassen werden möchte.

da stand ich also mit einem gehandicapten mann und einem kinderfreien wochenende.
nun gut, wir haben´s überstanden.
(und mehr sollte an dieser stelle dazu auch nicht mehr gesagt werden, is besser so...)

aber als ob unser heimisches krankenhaus nicht schon überstrapaziert genug wäre, ging die pflegestation montagmorgen gleich in die zweite runde.

meine tochter wurde von ihrem leiblichen vater nach hause gebracht. schlapp, mit fieber und - ja wir freuen uns sehr - mit rotaviren.
scheißeansteckend - im wahrsten sinne des wortes - und nicht wirklich witzig.
sie ißt nicht, trinkt nicht und ist ziemlich schlecht gelaunt.
(tja, da hätte sie sich am wochenende in guter gesellschaft befunden, die beiden hätten sich sicher prima verstanden, gemeinsam auf der couch)
die kleine hält sich aber tapfer. schläft zum glück viel und regeneriert dadurch hoffentlich ein wenig.
ich lese mir stunde um stunde den mund fusselig, damit sie ein wenig auf andere gedanken kommt und freue mich auch ein klein wenig,
weil wir beide nun einfach mal gezwungen sind, viel zeit für- und miteinander zu haben.

nun also den krankenhausapparat erneut in bewegung setzen.
in der arbeit bescheid geben, dass ich mindestens diese komplette woche ausfalle (sofern ich glück habe und meinem sohn und mir der virus erspart bleibt), für arbeitsersatz sorgen - als freiberuflerin sollte man auf solche eventualitäten immer gefaßt sein, mich gründlich ärgern und mir ein wenig sorgen machen, weil gerade einige wichtige euronen den bach runterschippern,
und dann weiter im text und den job als krankenschwester wieder aufnehmen.

nun, routine hab ich ja jetzt.
aber ich bin mir sicher und fürchte:
das wird ne echt fiese woche.


p.s.
könnte bitte jemand vorbeikommen und die meterdicke schneeschicht von meinem balkon entfernen,
die sonne endlich wieder einschalten,
die blumenkästen neu bepflanzen
und mir endlich
meinen sommer wiedergeben?
langsam find ich winter einfach nur noch doof!

p.p.s.
aber da letztlich alles etwas gutes hat, hier die überaus erfreuliche nachricht:
wir konnten die viele zeit auf der couch nutzen und haben endlich eine wunderbare reiseroute für unsere flitterwochen festgelegt

venedig - rom - neapel (mit amalfiküste)- sizilien - gardasee

oh, da wird´s mir richtig warm ums herz, wenn ich nur dran denke.
ja, scheinbar hat sogar zähneziehen irgendwie noch was gutes.

Mittwoch, 11. Februar 2009

wenn einer eine reise tut

ich denke ich werde, wenn ich hier in meinem büro den job endgültig erledigt habe,
ein reisebüro eröffnen.

ja, man mag es kaum glauben, aber flitterwochen zu planen, zu organisieren, zu buchen, ist fast so schwierig wie ein haus zu bauen. (zumindest kommt es mir im moment so vor)

eigentlich war ich ja der ansicht, dass genau dieser part der hochzeitsplanung der einfachste, weil auch schönste, sein würde.
weit gefehlt. genau da liegt das problem.
es handelt sich ja schließlich nicht um irgendeine reise. ein gemütlicher sommerurlaub zu zweit oder so.
auch wenn es im grunde ja letztlich genau darum geht (gemütlicher sommerurlaub zu zweit) handelt es sich um etwas ganz besonderes und spezielles. zumindest mittlerweile.
wo ursprünglich an ein paar nette tage in der sonne, egal wo, weil ja gemeinsam verbracht, gedacht wurde. entpuppt sich das ganze nun zusehends zum staatsakt. weil ja wichtig und letztlich einmalig.
es mag ja recht albern klingen, dass gerade die hochzeitsreise im laufe der hochzeitsplanungen zum problem werden kann. aber ja, genau so ist es.
die obligatorischen ziele fallen aus. zwar nicht wegen bodennebel, aber leider wegen zu hoher regenwahrscheinlichkeit. malediven, mauritius raus.
lange zeit ganz hoch im kurs: ägypten. alles vorhanden: kultur, sonne, strand, tauchen etc. etc.
aaaaaber: leider auch ein wenig sehr viel sonne. bei knapp 40°C durch die pyramiden schleichen schreckt dann doch auch ein wenig ab.
ich habe dennoch mittlerweile eine menge zeit investiert um die passende reiseroute mit hotels, schiff und flugverbindungen zu finden und man glaubt es kaum, wie schwierig es ist, bereits im februar noch etwas geeignetes für august zu finden.
nun aber gibt es ja für alles immer noch eine steigerungsform:
und mein mr. r. wäre nicht er selbst, würde er nicht noch ein wenig pfeffer in die angelegenheit bringen.
so geschehen vor zwei tagen: als er den (durchaus) interessanten vorschlag machte, man könne ja auch eine gemütliche rundreise an und um die amalfiküste machen. gemütlich mit dem cabrio durch die gegend und halten wo einem grad danach ist.
rumms.
ja, auch ne idee.
hat dann zwar mit sonne, strand, palmen und tauchen nicht mehr allzuviel zu tun und überhaupt entfernungsmäßig auch was völlig anderes. aber bitte, warum nicht.
also gestern drei stunden investiert, hotels herausgesucht, routen geplant, preiskalkulationen angestellt und schon mal alles zu papier gebracht.
ja. aber wie gesagt, mr. r. wäre nicht mr. r. wenn er nicht noch einen draufsetzen würde:
denn gestern bekam ich dann ein weiteres angebot von ihm per mail zugesandt. man darf raten:
ja, genau, ägypten war mal wieder am zug.

puh.
ich weiß auch nicht. im grunde find ich ja alles toll.
und um ehrlich zu sein, bin ich diesbezüglich um einiges puristischer als ich dachte.
denn am allerwichtigsten - und das konnte ich bei der amalfi-planung feststellen - ist mir, dass ich das große glück habe, zwei wochen mit mr. r. (allein) zu verbringen.
und um ehrlich zu sein. wo ich dieses privileg nun letztlich genieße,
ist dann eigentlich gar nicht mehr so wichtig.


p.s.
sollte aber dennoch jemand reiseinformationen - wohin auch immer - benötigen,
mail reicht.
ich kenn mich mittlerweile - zwangsläufig- aus!

Montag, 2. Februar 2009

gesucht - gefunden

ja, wir haben ihn gefunden, mr. r. und ich.
ist es denn tatsächlich möglich, dass es so einfach und unkompliziert sein kann den ort zu finden, an dem mr. r. und ich mit all unseren freunden und verwandten unser fest des jahres (naja, eigentlich das fest unseres lebens) feiern wollen?
kann es tatsächlich sein, dass mr. r. und ich es immer wieder schaffen, uns zumindest in den wirklich wichtigen fragen des lebens einig zu sein?


nun. der ort der festlichkeiten wurde gefunden.
es ist ein besonderer, alter ort, mit - wie ich finde - sehr spezieller geschichte.


es war nicht wirklich einfach einen ort zu finden, da wir beide nicht wirklich wußten was wir wollten,
nur was wir nicht wollten, war realtiv schnell klar.
mehr durch zufall habe ich im internet dieses kleinod entdeckt.
und als wir nun am samstag vor ort eine besichtigung machen durften, war ich schlicht überwältigt von dieser wunderbar romantischen atmosphäre, die sich uns bot.
ich muß meine phantasie gar nicht sonderlich anstrengen, um das bild vor mir zu haben wenn es abend wird, überall kerzen- und fackelschein in haus und garten, umgeben von geschichte und besonderem flair, inmitten von menschen, die wir mögen und schätzen.


ich weiß, es wird wundervoll und etwas ganz besonderes werden.
und wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht die hoffnung, einen so besonderen und einzigartigen ort finden zu können um diesen besonderen tag meines lebens mit allen freunden teilen zu können.


manchmal muß man einfach ein wenig glück haben....aber ich bin ja nach wie vor überzeugt, dass es da irgendwo jemanden gibt,
der es wirklich gut mit uns meint!

p.s. und sollten jetzt die unkenrufe laut werden, bezüglich der mätress-skandals lolaz´und dieses hauses und dem schlechten omen das damit verbunden sein könne,
so geht meine interpretation eher in richtung dieses zitates von ludwig I. zu seiner lola:

"und hätt die welt sich wider dich verschworen
ich trete in die schranken gegen sie
du gehst meinem herzen nicht verloren
du bleibst darin, ich lasse von dir nie"

(ja, ja, im interpretieren in meinem sinne war ich schon immer gut!)

Sonntag, 1. Februar 2009

never change a winning team

auch wenn das wochenende eigentlich noch gar nicht rum ist,
kann ich bereits jetzt sagen, dass es ausgesprochen interessant, vielseitig und vielleicht sogar ein wenig aufschlußreich war.
naja, ich könnte vielleicht auch einfach sagen, selbst und obwohl noch nicht zu ende, ist es bereits jetzt zu einem schönen wochenende geworden.

vielleicht sollte ich vorab erwähnen, dass die vergangene woche nicht unbedingt dazu geeignet schien, selbige mit einem schönen wochenende abzuschließen. es war keine wirklich gute woche.
ich selbst fühlte mich - aus bisher noch nicht wirklich geklärten gründen - nicht sonderlich.
mußte mich auch noch von einer sehr guten freundin einer für mich fühlbaren "heiligen inquisition" bezüglich der ernsthaftigkeit meiner heiratspläne unterziehen und überhaupt war einfach eine portion zuviel emotion in dieser woche.

um so spannender der wochenendbeginn.
mein mann aller männer und ich waren freitags zum essen verabredet. ich muß zugeben, eigentlich hätte ich mich lieber unter meiner bettdecke verkrochen, zu wenig präsent war das gefühl von gesellschaftsfähigkeit.
um so dankbarer bin ich der hartnäckigkeit und überzeugungskraft meines mannes aller männer, der mir klar machte, dass mir ein wenig frischer wind um die nase vielleicht gut täte. tat er auch.
und das beste steak münchens tat das übrige. gepaart mit einem kleinen, prickelnden glas prosecco sah die welt bedeutend farbiger aus, das muß ich zugeben.
aber dieser abend wäre nicht derselbe gewesen, wenn ich nicht zusätzlich eine lektion der besonderen art in beziehungsfragen bekommen hätte.
mein mann aller männer und ich unterhielten uns über unsere beuteschemata und ob sich denn in dem laden in dem wir waren was geeignetes finden würde. mein mann aller männer fand nix passendes (wobei bis heute noch nicht ganz klar ob aus rücksicht auf mich, oder tatsächlich nicht adäquatem publikum), ich hingegen, hätte durchaus den einen oder anderen kandidaten finden können - rein theoretisch versteht sich, praktisch hätte niemand auch nur annähernd meinem mr. r. das wasser reichen können.
bis 23.00 uhr herrscht allerdings auch in diesem lokal rauchverbot, so dass ich gelegentlich selbiges verlassen mußte um den nikotinpegel halten zu können. mr. r. verweigerte mir seine gesellschaft vor der tür, so dass ich mich alleine dort fand um allerdings kurz darauf gesellschaft von einem für dort typischen anzugträger zu bekommen. ein paar minuten zuvor erst, hatte ich mr. r. erklärt, dass ich durchaus ein faible für anzugträger hätte, warum auch immer, mag ich männer in anzug. nicht immer, aber es übt einen gewissen reiz auf mich aus, das geb ich zu.
anzugträger und ich, wechselten ein paar belanglose worte, ich schenkte ihm ein lächeln (völlig ohne jegliche seitengedanken) und ging fröstelnd wieder rein.
mr. r. hatte offenkundig bemerkt dass ich draußen in gesellschaft gefroren hatte und sein blick veränderte sich ein wenig.
niedlich, wie ich bemerken möchte. und zum besseren verständnis für alle anderen: mr. r. ist normalerweise die souveränität in persona. es gibt wenig, was ihn offenkundig aus der ruhe bringen kann. und doch war es in diesem moment ein wenig anders.
allerdings sollte vielleicht auch erwähnt werden dass der anzugträger mit seinem interesse auch nicht wirklich hinterm berg hielt.
kaum verschwand mr. r. auf´s klo beugte er sich so weit um die bar um mich zu sehen, dass er fast vom stuhl gekippt wäre. selbst für meine bedürfnisse schon ein wenig zu offenkundig.
als mr. r. seinerseits das lokal zur nikotinzufuhr verlassen wollte, gab es deshalb auch eine demonstrative reviermarkierung. hätte er mir zusammen mit diesem kuß "meins" auf die stirn geschrieben, hätte es nicht eindeutiger sein können.....
mit siegessicherem lächeln verließ mr. r. das lokal. denkste mr. r., den anzugträger hat das nämlich überhaupt nicht interessiert.
da stell ich mir dann aber schon die frage: was geht in männern vor, frauen anzumachen, die so offenkundig und eindeutig mit einem anderen mann da sind. mir persönlich würde ja nicht einfallen einen mann anzugraben, der mit einer anderen da ist. da wundere ich mich ja doch ein wenig über diese dreistigkeit.
überzeugt von seinem manöver ließ sich mr. r. auf eine wette ein, dass der anzugträger auf seinem platz bleiben würde, wenn ich das lokal das nächste mal zur nikotinauffrischung verlassen würde.
tja, was soll ich sagen? verloren, verloren, verloren.
naja, machen wir´s kurz. mr. r. war glaub ich, sichtlich froh, als es 23.00 uhr war und kein grund mehr bestand das lokal ohne ihn zu verlassen weil das rauchen nun ja innerhalb erlaubt.

erwähnenswert ist diese anekdote aus mehreren gründen:
zum einen, weil ich eine ganz neue, für mich sehr beruhigende seite an mr. r. kennenlernen durfte, die menschliche, nicht mehr ganz so souveräne und für mich durchaus sehr liebenswerte.
zum anderen weil frau natürlich immer ein wenig geschmeichelt ist, wenn - ohne großes zutun - ego-bestätigung ins hause flattert.
aber letztlich gibt es noch einen grund um diese geschichte vorweg zu erzählen.
denn es zeigt, dass ein abend sehr viele facetten haben kann. und um fair zu sein, soll auch der zweite teil nicht unerwähnt bleiben.

der abend hätte wirklich gut sein können. hätten wir es bei dieser bar belassen und wären anschließend nach hause gefahren.
statt dessen ergab ich mich dem dringenden wunsch von mr. r. noch eine party zu besuchen, bei der er versprochen hatte vorbeizuschauen.
unter dem motto "wie es euch gefällt" finden in regelmäßigen abständen in münchen parties statt. immer an unterschiedlichen orten, die erst 24 stunden vorher bekannt gegeben werden. diesmal im keller des alten zollgebäudes in münchen.
an sich eine nette idee. wenn, ja wenn das publikum passend wäre.
ich mache es kurz. ich kam mir vor wie auf einer abiturabschlußfeier und in etwa diesem alter entsprach die ganze veranstaltung.
und hatte ich mich im moment vorher noch wirklich gut gefühlt, fast ein wenig besonders, so kam ich mir in dieser umgebung und mit dieser gesellschaft schlicht nur deplaziert und - ich muß es zugeben - einfach zu alt vor.
ich saß also dort, nuckelte an meinem bitter lemon (ich hatte fahrdienst) und fragte mich immer wieder nur "was tust du hier?".
im gegensatz zu mir, kennt mr. r. in solchen sachen ja keinen schmerz. der fühlt sich scheinbar immer und überall wohl, so auch hier. wobei ich wenigstens erwähnen sollte, dass er den großen vorteil von deutlich mehr promille als ich genoß, vielleicht machte es das auch ein wenig einfacher, ich weiß es nicht.
mr. r. hatte aber liebenswerterweise bald ein einsehen mit mir. honorierte gebührend die tatsache, dass ich ihn trotz aller bedenken, einsprüche und widerwillen begleitet hatte und entführte mich bald wieder vom ort des grauens.

aber letztlich, verehrte leser, trotz dieses zugegebenermaßen etwas frustrierenden erlebnisses, fuhr ich mit einem sehr guten, sehr positiven gefühl nach hause.
denn, und das war für mich das entscheidenste, konnte ich feststellen, dass sich meine grundemotion deutlich geändert hatte.
hatte ich den abend vermeindlich gesellschaftsunfähig begonnen, konnte ich nun feststellen, dass der frische wind um die nase den mr. r. mir verpaßt hatte, tatsächlich seine wirkung gezeigt hatte.
tja, es zeigt sich eben immer wieder, warum mr. r. eben mr. r. ist.
wenn ich mal nicht mehr so genau weiß, was mir gut tut, so scheint er es in diesen momenten zu wissen.

ja, vielleicht wäre das die einfachste und ehrlichste antwort auf die frage meiner freundin nach "der ernsthaftigkeit und richtigkeit meiner heiratspläne" gewesen:
-never change a winning team-
that´s it.