Samstag, 28. März 2009

hundstage mal anders

die sonne scheint und der körper fängt fast schon automatisch an endorphine zu produzieren.
genau das ist es, worauf ich seit wochen gewartet habe
sonne!

bereits zum frühstück gönne ich mir eine ordentliche portion sonne auf dem balkon und stelle fest, sie ist bereits so stark, dass ich mit meinem pullover anfange zu schwitzen. ein gefühl das man die letzten wochen ja nur erleben konnte wenn man sich in voller wintermontur in ein überfülltes, überheiztes kaufhaus begeben hat. wenngleich selbstverständlich klar wird, dass das sonnenschwitzen auf dem balkon deutlich mehr vorzüge besitzt.
der hund hat sich ebenfalls einen platz in der prallen hitze gesucht, hechelt vor sich hin schwitzt offenkundig auch, weicht aber trotzdem keinen zentimeter. mir scheint auch hier war die sehnsucht nach ein paar sonnenstrahlen recht groß.

schon jetzt freue ich mich auf den allmittäglichen spaziergang mit dem fellmonster. ein gegebener anlaß nach draußen zu spazieren und die sonne förmlich zu inhalieren.
ich weiß, ich bin beileibe nicht die einzige, die so sehnsüchtig auf die sonne gewartet hat.
und an dieser stelle denke ich ein wenig wehmütig an mr. r., der die sonne nur aus der ferne, durch das fenster seines ladens betrachten darf.
wie gern würd ich ihm ein paar sonnenstrahlen einfangen und schnell per ups schicken.

dennoch hadere auch ich ein wenig mit mir, da ja trotzdem auch auf mich ein packen arbeit wartet und erledigt sein will.
doch egal was, ein zwei stunden sonne müssen einfach rausspringen. weiß ich doch nur zu genau, dass morgen wieder regen, wolken und ekelwetter angesagt ist.
macht aber nicht so viel, weil mr.r. und ich einen einvernehmlichen plan haben.
das bett nur verlassen um sich - an der kaffeemaschine vorbei - direkt auf die couch zu begeben.
und wenn sich ganz viel energie und lust finden läßt, ergibt sich vielleicht noch ein kleiner besuch in der archäologischen staatssammlung um sich das dekadente leben der römer an der amalfiküste um die nase wehen zu lassen.

und vielleicht finde ich auch noch einen guten grund, warum ich unbedingt noch eine besorgungsfahrt ansetzen muß, einen guten grund um mein verdeck zu öffnen und ein wenig durch die gegend zu flitzen.....

all das versöhnt mich gerade ein wenig....war ich gestern doch mehr als frustriert, als die zweite und damit endgültige absage der kinderhorte ins hause flatterte.
für heute ist´s mir grad wurscht, denn irgendwie hab ich das gefühl, dass es völlig ausreichend ist morgen, oder übermorgen oder irgendwann darüber nachzudenken.

und da mich der hund nun zum dritten mal mit seiner schnauze stupst, nehme ich das als zeichen, dass es nun zeit wird, alles stehen und liegen zu lassen und sonne genießen gehen.
in diesem sinne:
ein schönes sonnenwochenende allerseits.

Donnerstag, 26. März 2009

und wenn schon

die aussicht auf drei (fast) freie tage, hellt mein dunkles gemüt ein klein wenig auf.
die aussicht auf ein paar (fast) freie stunden mit mr.r. gibt meinem schwarzweißdenken ein klein wenig farbe.

irgendwo ganz hinten in meinem - im moment wie schweizerkäse durchlöcherten - hirn, keimt ein wenig die hoffnung auf, sonntags ein paar sonnenstrahlen zu erwischen und die eine oder andere unbeschwerte stunde ergattern zu können.
jazzfrühstück ist angesagt. und egal was kommt, das wird sicherlich das eine oder andere endorphin aus der ecke kitzeln können.

und überhaupt, hat mir meine tochter heute morgen bewiesen, dass man manchmal die dinge einfach nur beim namen nennen muß und es wird besser.
oder wie sonst erkläre ich mir meine diebische freude und erleichterung (und ja, auch eine gewisse bewunderung), als meine tochter breitbreinig aufgebaut vor meiner verhaßten nachbarin steht und sie dreist fragt:
warum hast du eigentlich einen hortplatz für E. (name der redaktion bekannt) obwohl du gar nicht arbeiten gehst und den platz gar nicht brauchst? warum hat du einen und wir nicht?
ja, warum eigentlich?
die antwort auf diese frage blieb sie uns - so wie alle anderen verantwortlichen - irgendwie schuldig. aber meine tochter hatte ausgesprochen, was mich seit tagen ärgert.
auch wenn man manche ungerechtigkeiten nicht ändern kann, wird es hin und wieder besser, wenn man sie zumindest ausspricht.

naja, und einen kleinen teilsieg hab ich dann vielleicht doch errungen. zumindest hatte ich heute ein recht langes, nettes und vielleicht auch zukunftsweisendes gespräch mit einer redakteurin einer (großen, namhaften) deutschen zeitung, die auch weiterhin den kontakt halten möchte, mir ihre karte in die hand drückte und darüber hinaus, schlicht nett war, als mensch und überhaupt.
na, man wird sehen.

im moment aber, und das danke ich an dieser stelle auch wieder zu großem teil meinem (?) mr.r. (?), der sich gestern sehr, sehr viel zeit genommen hat, um zu hören, was er hören und auch, was er eigentlich nicht hören wollte und damit meine welt wieder ein klein wenig mehr in ihre angeln gehoben hat
ja, das kann er gut, mein mr. r. - nur manchmal, ja manchmal, da mag er einfach nicht, mein mr.r.

nun gut, es ist wie es ist, noch ist es nicht besser.
und wenn schon, irgendwann wird es das schon wieder......glaub ich.

Mittwoch, 25. März 2009

konservendosen

es geht ans eingemachte.
die welt fängt wieder an, sich eine spur zu schnell zu drehen und steht trotzdem gleichzeitig still.
zuviel baustellen auf einem haufen und zu wenig möglichkeit an allen gleichzeitig zu arbeiten.
das stumme warten, auf nachricht, ob meine tochter den ersehnten hortplatz bekommen wird - damit die kinderbetreuung während der arbeit überhaupt gesichert ist -, oder ob wir eine weitere absage kassieren, wie bereits so viele vor uns.
die erkenntnis, dass ich in drei monaten keinen job mehr haben werde und nicht genau zu wissen, wie und ob es weitergehen wird (aber damit wäre zumindest das problem der kinderbetreuung erledigt, nicht wahr?).
die mitteilung darüber, dass auch das einkommen anderer - von denen man leider abhängig ist - in gefahr ist und von heut auf morgen schluß sein kann.
schluß mit allem was einem wichtig, lieb und teuer ist.
die bange angst, ob ich mir meine aussicht ins grüne morgen und übermorgen überhaupt noch leisten kann.
die frage, nach morgen und übermorgen und was danach sein wird.
und die erkenntnis, dass kofferpacken und weglaufen auch nichts nützen würde.

all das, und die tatsache im moment nur sehr wenig tun zu können, macht mich ein wenig nervös.
nein, um bei der wahrheit zu bleiben: es macht mich wahnsinnig. denn abwarten war noch nie meine stärke.
aber das gefühl, damit auf unverständnis und ignoranz zu stoßen macht mich schlicht nur wütend.

ja, es geht ans eingemachte.
nur leider habe ich die letzte konservendose zuversicht, mut und hoffnung bereits vor einiger zeit aus dem schrank geholt und vergessen neue nachzubestellen.
wenn also vielleicht jemand einen blitzkurier schicken könnte......?!?

Dienstag, 24. März 2009

in this times

in zeiten wie diesen,
ist es wichtig, einen menschen
an seiner seite zu wissen
auf den man sich
verlassen
kann

Dienstag, 17. März 2009

im westen nix neues

eigentlich könnt ich mir diesen eintrag auch schenken.
nix los, nix neues.

naja, ist nun nicht so, dass in meinem leben nichts passieren würde. das nicht, aber eben nichts außergewöhnliches, sensationelles, besonderes, weltbewegenes, tragisches oder was immer sonst so passieren könnte.

nein, im gegenteil. der laden läuft.
die kinder haben scheinbar einen heimlichen waffenstillstand mit uns geschlossen und auch mr. r. und meine wenigkeit haben offenkundig selbiges getan.
es plätschert so dahin.
und genau das ist es, was so erwähnenswert erscheint.
wo uns doch die letzten wochen immer wieder erklärt wurde, dass gerade paare, die sich kurz vor der eheschließung befinden gern und häufig um sich schlagen und den anderen regelmäßig gedanklich würgen, wenn nicht gar töten könnten.
gut, ich gebe zu, im regelfall steht das bei uns schon auch auf der tagesordnung.
um so schöner, dass selbiges seit geraumer zeit komplett aufällt. nix, nada, niente.
und für die misstrauischen leser möchte ich ausdrücklich betonen: nein, mr. r. befindet sich nicht in urlaub.

gestern vertrieben mr. r. und ich uns den abend bei unserem lieblingsfranzosen. (mittlerweile erhielten wir den kleinen ritterschlag und werden von nun an vom chef persönlich per handschlag begrüßt)
und was soll ich sagen? nicht nur, dass mr. r. - ganz gegen seine gewohnheit - auf die minute pünktlich war, nein, es war ein rundum perfekter, gemütlicher, entspannter, schlicht ein wunderschöner abend.
eigentlich hatte ich ja versprochen, kein wort über diese himmlische und wunderbare ruhe zu verlieren. zeigt nämlich die erfahrung: fange ich an mich über diese harmonie zu freuen.....ist sie weg. einfach so. keine ahnung warum, aber sie ist weg.
aber da ich mich lediglich auf diesem wege - quasi heimlich, still und ziemlich leise - freue, denk ich, wird das doch wohl irgendwie in ordnung gehen.
aber ich muß schon anerkennen, es ist schon schön, wenn mal alles einfach läuft, ohne wenn und aber und (meistens) mit einem lächeln am ende.
ja, gut, ich gebe zu, auf dauer wär´s vermutlich auch ein wenig fad. ein klein wenig "krachbumm" gehört bei mr. r. und mir dann schon auch zum programm.
aber genau dieses "krachbumm" hat sich in der letzten zeit peu à peu verändert.
wir haben abgerüstet, sozusagen.
statt atombomben kommen im moment eher wasserbomben zum einsatz. was nicht weniger unterhaltsam, aber deutlich schmerzfreier ist.
und wenn mr. r. nun noch - im zuge der abrüstung - einsehen könnte, dass wir in einer gemütlichen 5-zimmer-dachgeschoßwohnung und nicht in der kaserne wohnen und man deshalb auch keinen kasernenton und -drill benötigt, dann könnten wir glatt die nächste stufe der friedensverhandlungen einläuten.
denn vergessen sie nicht, mr. r., auch ein gebrülltes "bitte", bleibt immer noch ein befehl, daran kann das "bitte" leider nix mehr ändern.....

(ob sich mr. r. wohl über eine kleine, vergoldete trillerpfeife - sozusagen als alternative - freuen würde?)

Dienstag, 10. März 2009

arbeitslust und -frust

seit zwei tagen wieder zurück aus einer stadt, in der ich am liebsten geblieben und wohnen würde.
london.
immer wieder, immer wieder gern.
überhaupt bin ich im moment vorzugsweise lieber woanders.

liegt vermutlich unter anderem auch daran, dass ich im moment einfach überall lieber bin als zu hause. zumindest erwarten mich außerhalb keine verpflichtungen, ich muß nicht zur arbeit und an diesem speziellen wochenende wollte auch sonst eigentlich niemand was von mir.

ja ich gebe zu, im moment gehe ich nicht sonderlich gern in die arbeit. und würde man mir aktuell einen neuen job anbieten, ich würde ihn sofort nehmen.
zum teil liegt es sicherlich auch daran, dass das projekt langsam aber sicher dem ende entgegen geht, keiner mehr so recht lust hat überhaupt hier zu sein und es mir mittlerweile ähnlich geht.
ich muß mir ja so oder so gedanken machen, was ich als nächstes mit meiner zeit anfange, denn spätestens ende des jahres muß ich hier nur noch sporadisch erscheinen.
aber im moment würde ich - ginge es nach mir - am liebsten gar nicht erscheinen wollen.
gut, dass ich mit einem ausgeprägten pflichtbewußtsein gesegnet bin, so fällt das hier nicht wirklich auf.
nur ich fühle die unzufriedenheit mittlerweile merklich in meinem bauch - und das nervt.
eigentlich schade, denn es gab mal eine zeit, da wäre ich ins büro gekommen für weit weniger geld als ich bekommen habe, heute aber, müßte man mir noch weit mehr zahlen, dass ich auch weiterhin kommen möchte.

nun gut, sollte also jemand einen netten kleinen job im office-management-bereich für mich wissen - vorzugsweise halbtags - nur her damit.
im moment glaube ich, wäre ich bereit so ziemlich (fast) alles zu machen, was ein klein wenig mehr abwechslung und einen hauch mehr anerkennung bringt als das was ich im moment hier absolviere.
und bis dahin tröste ich mich vermutlich am besten mit dem gedanken, dass es heutzutage immernoch besser ist diesen, als überhaupt keinen job mehr zu haben.
wenn auch nur ein schwacher trost.....

Mittwoch, 4. März 2009

JAAAAAA

5,5 °C ? wurscht
berge arbeit auf dem schreibtisch? wurscht
müde bis zum umfallen? wurscht


JAAAAAA, genug sonne um endlich wieder oben ohne unterwegs zu sein.
JAAAAAA, heute war offiziell wieder (meine) cabrio-saison-eröffnung.

....und schon fühl ich mich noch ein klein wenig mehr zufrieden, und mein leben sich ein klein wenig runder an!

Dienstag, 3. März 2009

die wahrheit, und nichts als die wahrheit ?!?

bessere worte könnte ich auch nicht finden.

....nur auf manch einen der kommentare dazu hätt ich dann doch verzichten können

Sonntag, 1. März 2009

die zeit steht still

12 grad, sonne satt und sonst
nichts.
ein gutes gefühl, dieses nichts.

mr.r. und ich gehen im mariandl frühstücken, untermalt mit klassischer musik, wie jeden sonntag dort. schön.
ausgiebiges frühstück mit interessanter unterhaltung durch einen kellner der zwar alles andere als pflichtbewußt, aber scheinbar einen besonderen narren an uns gefressen hat und uns behandelt als wären wir alte stammgäste (ja, genau wie ich es liebe).

anschließend ziehen mr.r., der hund und ich weiter in die innenstadt.
ohne besonderes ziel, einfach so, fenster gucken, nähe spüren, seele baumeln lassen.
durch die fußgängerzone, am marienplatz vorbei an cafes, gefüllt mit menschen, hin zur residenz am odeonsplatz.
dort plötzlich überwältigt von einem wunderbaren akkordeonspieler der eher klingt wie ein einmannwahnsinnskonzert.

mr.r. bleibt stehen, nimmt mich in den arm, hält mich, drückt mich, ist da, nah.
stehenbleiben, innehalten, einatmen, durchatmen, lauschen und die nähe von mr.r. spüren.
lange nicht mehr gehabt, so einfach, so nah.

ein paar schritte weiter direkt vor der residenz einen wunderbaren, unspektakulären aber wunderbar sonnigen platz gefunden. wir lassen uns nieder, mr.r., der hund und ich.
genießen die sonne, ganz ohne jacke, ganz ohne frieren. ein hauch von frühling überkommt uns, ein wenig urlaubig fühlt es sich an.
neben uns packt ein mann ein glas aus, poliert es liebevoll um dann noch die passende flasche wein hervorzuzaubern.
gute idee denk ich bei mir.
gut, dass mr.r. in diesem moment ein ganz spezielles bedürfnis verspürt und uns auf dem rückweg einen warmen tee von san fran mitbringt.
der beste tee an den ich mich erinnern kann.

wir richten uns ein wenig häuslich ein. der hund streckt in der sonne alle viere von sich. ich liege in mr.r.´s schoß, genieße die sonne, die wärme.....seine nähe. genieße das nichts tun. die menschen um mich und die leise akkordeonmusik die immer wieder zu uns dringt und mich trägt...irgendwo weit weg.
den kopf frei von allem, kein gedanke kreuzt oder stört.
die zeit steht still.

es sind tage wie diese,
die lange im gedächtnis bleiben.
es sind tage wie diese,
an denen man tatsächlich lebt.


und jetzt,
jetzt genieße ich noch die restsonne auf meinem balkon.
denn mein wunsch ist in erfüllung gegangen,
der schnee ist weg
und er gehört wieder mir.