Dienstag, 17. Juni 2008

all-tags-ge-schich-te

heute hatte ich einen lästigen und - wie ich zugeben muß - auch nicht ganz so leichten gang zu erledigen.
gewöhnlich - zumindest sehe ich das so - geht man zum standesamt wegen erfreulicheren dingen (wenn man mal von sterbeurkunden absehen mag). zumindest war meine gedankliche verbindung mit standesamt primär in einer eheschließung zu sehen.
die heutige verbindung lang leider im absoluten gegenteil......

im vorfeld muß ich wahrheitsgemäß erwähnen, dass mein - schon mehrfach erwähntes - chaos mal wieder zugeschlagen hatte und ich, auch nach längerer suche, eingestehen mußte, dass mein dringend benötigtes stammbuch schlicht weg war.
nein, ich wohne nicht in einer 20-zimmerwohnung und bin für gewöhnlich auch kein messi.
ja, auch ich bin der meinung, dieses doofe buch hätte sich finden lassen müssen.
aber aus irgendeinem grund war das eben genau nicht der fall.

nun ist es aber nunmal so, dass ich in genau einer woche meinen scheidungstermin habe.
ansich schon kein tolles ereignis, erschwert aber, wenn das entscheidende papier - meine heiratsurkunde - nicht auffindbar ist und damit der termin zu platzen droht.
mein erster gedanke hierzu mag vielleicht gewesen sein :
auch gut, dann versaut mir das ganze wenigstens nicht meinen, für den darauffolgenden tag anstehenden, geburtstag.
mein zweiter gedanke hierzu ist aber definitiv :
was ändert´s? in vier wochen wird sich´s auch nicht besser anfühlen.

aber selbst diese beiden gedanken haben mein stammbuch auch nicht wieder auffindbar gemacht.
also mußte abhilfe geschaffen werden.
heute morgen nun, stand mein besuch auf dem standesamt an:

dass ich meinen personalausweis dabei hatte war zugegebenermaßen mehr als ein zufall, zumindest darauf hatte ich geachtet (ja, auch ich bin mittlerweile lernfähig).
am standesamt angekommen, ab in die tiefgarage und keine zeit damit vergeuden einen parkplatz zu suchen.
erst in der garage fiel mir ein, dass ich kaum mehr bargeld dabei hatte, aber die 2 euro waren dann doch noch da.
nach einer kleinen odyssee im wartebereich für "familienbuch" angekommen und einer weiteren kleinen wartezeit durfte ich eintreten.

ich hatte glück und ein seltenes exemplar einer liebenswerten verwaltungsangestellten vor mir.
dass ich aber eigentlich noch viel, viel mehr glück hatte, wurde mir kurz darauf klar:
selbige verwaltungsangestellte teilte mir nämlich mit, dass ich mit meinem alten stammbuch vermutlich bei meiner scheidung nicht weit gekommen wäre, weil ich eine aktuelle urkunde hierfür benötigen würde.
mehr glück als verstand hatte ich aber, als meine verwaltungs-fee mir erklärte, dass die urkunde nun 8 euro kosten würde, die ich am kassenautomaten einzahlen könne.
ja, könnte ich, wenn, ja wenn ich genug bargeld in meinem geldbeutel hätte. hatte ich mich gerade noch davon überzeugen können, dass es für die parkgarage reicht, war ich mir sicher, für eine urkunde wird es nicht reichen.....dumm nur, dass die kasse noch geschlossen war und ich mich nicht mit ec-karte aus der affäre stehlen konnte.
nun wäre ich aber nicht ich, wenn ich nicht in einer meiner vielen taschen meiner jacke ausreichend kleingeld mit mir herumschleppen würde.
und siehe da.....exakt 8 euro plus ein wenig kleines.....
und mit meiner urkunde im schlepptau konnte ich es kaum fassen, als ich anschließend am parkautomaten auch noch meine 2 euro finden konnte.

nun würde jeder normal denkende mensch abschließend sagen:
glück gehabt, mehr aber auch nicht.
nichts besonderes also.

ich hingegen (auch wenn ich durchaus das attribut normal denkend für mich in anspruch nehme), bin der ansicht, dass hier vielleicht ein wenig mehr als glück im spiel war.

schon seit einiger zeit gewinne ich immer wieder den eindruck, dass es da (vorzugsweise irgendwo da oben) jemanden oder etwas gibt, dass es recht gut mit mir meint und mir hin und wieder eine weitere chance einräumt, wo ich selbst es mir nicht erlaube.....
oder wie sonst erkläre ich mir, dass alles am ende doch einen wirklich plausiblen und guten sinn ergibt.
wie sonst kann es sein, dass dinge so passieren, wie sie passieren, auch wenn es eigentlich ganz anders aussah und geplant war?

und egal was es ist,
fest steht, dass ich mehr als dankbar dafür bin.
dankbar für die geschenke des lebens, die ich regelmäßig bekomme.
denn
für den einen mag es alltag sein, für mich ist es mein leben!

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