Mittwoch, 25. März 2009

konservendosen

es geht ans eingemachte.
die welt fängt wieder an, sich eine spur zu schnell zu drehen und steht trotzdem gleichzeitig still.
zuviel baustellen auf einem haufen und zu wenig möglichkeit an allen gleichzeitig zu arbeiten.
das stumme warten, auf nachricht, ob meine tochter den ersehnten hortplatz bekommen wird - damit die kinderbetreuung während der arbeit überhaupt gesichert ist -, oder ob wir eine weitere absage kassieren, wie bereits so viele vor uns.
die erkenntnis, dass ich in drei monaten keinen job mehr haben werde und nicht genau zu wissen, wie und ob es weitergehen wird (aber damit wäre zumindest das problem der kinderbetreuung erledigt, nicht wahr?).
die mitteilung darüber, dass auch das einkommen anderer - von denen man leider abhängig ist - in gefahr ist und von heut auf morgen schluß sein kann.
schluß mit allem was einem wichtig, lieb und teuer ist.
die bange angst, ob ich mir meine aussicht ins grüne morgen und übermorgen überhaupt noch leisten kann.
die frage, nach morgen und übermorgen und was danach sein wird.
und die erkenntnis, dass kofferpacken und weglaufen auch nichts nützen würde.

all das, und die tatsache im moment nur sehr wenig tun zu können, macht mich ein wenig nervös.
nein, um bei der wahrheit zu bleiben: es macht mich wahnsinnig. denn abwarten war noch nie meine stärke.
aber das gefühl, damit auf unverständnis und ignoranz zu stoßen macht mich schlicht nur wütend.

ja, es geht ans eingemachte.
nur leider habe ich die letzte konservendose zuversicht, mut und hoffnung bereits vor einiger zeit aus dem schrank geholt und vergessen neue nachzubestellen.
wenn also vielleicht jemand einen blitzkurier schicken könnte......?!?

5 Kommentare:

Rich Rubin hat gesagt…

o, das tut mir leid, es scheint ja wirklich ans eingemachte zu gehen.

als ich im jänner meinen job durch die finanzkrise verlor, hab ich so etwas ähnliches durchgemacht. die ohnmacht war das schlimmste.

dann hab ich mir heftig überlegt, was mir wirklich wichtig im leben ist.

das ergebnis war verblüffend einfach und das gefühl der ohnmacht wie weggeblasen.

probier's auch aus.

Topsyturvy hat gesagt…

mein lieber rich rubin,
krisen haben es irgendwie so an sich, dass sie selten allein kommen fürchte ich.

was mir wirklich wichtig ist, bzw. wäre, ist mir durchaus bewußt.
nur sind es gerade diese dinge, die im augenblick so weit entfernt scheinen, so unerreichbar.
schwierig für mich ist dabei oftmals nur, dass ich vieles nicht beeinflussen kann.

diese ohnmacht, von der du sprichst, trifft es im kern. genau das ist es auch, was mir im moment so angst macht und mich emotional aus der bahn wirft.

wenn es nur um mich ginge, wäre das ganze vielleicht ein klein wenig leichter zu händeln, aber zu wissen, dass es auch um meine familie geht, macht die verantwortung, das richtige zu tun um so größer.
das wissen darum, dass es nicht so einfach sein wird ad hoc einen neuen job zu bekommen, mit zwei kids und nicht mehr unbedingt jugendlichem alter. nicht zu wissen, ob dann - wenn ein job gefunden - überhaupt die kinderbeteruung gesichert ist und und und.....

im moment aber so wenig tun zu können, macht es fast unerträglich.

und um ehrlich zu sein, fühle ich mich zur zeit ein wenig allein gelassen mit all diesen emotionen und der hohen verantwortung
und das ist vielleicht das schwierigste an der ganzen sache.

Topsyturvy hat gesagt…

p.s. ich danke dir für die so schnell geschickte konservendose ;-)

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Anonym hat gesagt…

ich beschäftige mich gerade recht intensiv mit der lehre des buddhismus und eine der kernaussagen lautet dort, dass man sich von jeglichem materiellen ballast befreien muß, um das wahre glück erfahren zu können. stichwort: totale reduktion. erst wenn das geld eine untergeordnete rolle spielt und man sich von jedem schnickschnack, der einem wichtig 'erscheint', getrennt hat, kann man diese leere spüren, die einen zu sich selbst und damit zum wirklichen glück führen kann. dieses glück scheint dann unbeschreiblich schön und nicht mit unserem konsumglück vergleichbar zu sein.