Samstag, 13. Juni 2009

verrückt

"es kommt eine zeit, da muß man erwachsen werden, sich dafür entscheiden, bei einem menschen zu bleiben.
denn ich glaube, dass es eine entscheidung ist.
eine beziehung wird niemals perfekt sein.
wenn man jemand gefunden hat, mit dem man lachen kann, mit dem man sich auf ein paar ebenen gut versteht, den man nicht jeden tag für irgendetwas, das er tut, hasst - dann ist das schon eine ganze menge.
das ist doch besser, als der letzte romantiker zu sein, der immer noch von der idealen liebe träumt."

gestern wurde mir von mehreren seiten gesagt, ich wäre verrückt mr. r. zu heiraten.
ich hätte eine fünfzig fünfzig chance, dass es entweder genauso schnell wieder vorbei wäre, wie es begonnen hat oder ich säße grau und alt irgendwann glücklich und frisch verliebt neben ihm.
dazwischen gäbe es bei uns nichts.

ja ist das denn letztlich nicht immer so? haben wir nicht immer eine fünfzigfünfzig chance?
wirklich geistreich war das statement vermutlich nicht.
aber dennoch trifft es im kern.
ich muß tatsächlich ein wenig verrückt sein, den mut aufzubringen, meine ängste zu überwinden, aller risiken zum trotz, einen weg zu gehen, dessen ende nicht absehbar ist.
aber ist das nicht das eigentliche leben?

ich bin gerne verrückt, besonders seit es mr.r. in meinem leben gibt. das ist teil des geheimnisses unserer beziehung.
und auch wenn es für aussenstehende immer mal wieder so aussehen mag, als würden er und ich ein kamikaze-projekt betreiben (das er und ich gemeinhin als unsere beziehung betrachten) so finde ich, dass es nichts spannenderes in meinem leben gibt, als mein leben mit mr.r.
leben im mittelmaß, dass machen andere, das ist nichts für mr.r. und so langsam fange ich an zu begreifen: es ist auch nicht mein way of life, nicht mehr.

ja, ich habe auch bauchschmerzen, so wie ein weiterer freund von uns, wenn ich an die hochzeit denke.
aber ich glaube auch, dass das gut ist so. zeigt es mir doch auch, dass ich nicht blindlings in irgendetwas hineinstolpere ohne mir vorher nicht meine gedanken gemacht zu haben.

es ist nicht immer alles rosa, wird es auch nie sein.
aber der mensch ist auch nicht immer glücklich. und wäre er es, würde er es nicht mehr merken.
mr.r. und ich haben rosa zeiten, weil wir auch dunkle haben. und hätten wir diese nicht, wüßten wir vermutlich nicht mal, wie rosa aussieht.

was hat mr.r. dazu gesagt?
"verrückt, dass wir heiraten? passt. kauf ich"

das ist leben mit mr.r.
es gibt keine garantie, kein umtauschrecht. und auf eine fünfzigfünfzig chance pfeiff ich, weil ich die überall haben kann.
ich bin gern verrückt mit mr.r. und wenn ich morgen aufwachen sollte und feststelle, dass der weg den ich mit ihm gegangen bin, nicht mehr der richtige ist.
dann weiß ich zumindest eines sicher:
ich hatte eine verdammt gute zeit. und alles was danach kommt, war es wert.

wir lernen voneinander, mein mr.r. und ich.
und was ich von ihm lernen kann, ist leben. leben auf eine art, die ich vorher nicht gekannt und mich allein auch nie getraut hätte.

mein mr.r. ist verrückt, mit sicherheit, dass wußte ich schnell.
aber das ist auch verdammt gut so.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ihre Therapeutin würde sicherlich einige Tage mit Brustschmerzen umherirren, so geschwollen wäre diese, würde Sie dies lesen dürfen

Topsyturvy hat gesagt…

ganz ehrlich, wen kümmert´s?
da hab ich andere "götter", deren meinung mir bedeutend wichtiger sind.....wenn meinungen diesbezüglich überhaupt wichtig sein sollten.....

im übrigen....wie geht es denn ihrer brust....auch ein wenig geschwollen???