Mittwoch, 3. Juni 2009

ein kleines raumschiff...das manchmal die welt bedeutet

gelegentlich bewege ich mich tagelang wie in einem eigenen kleinen raumschiff.
dieses besteht dann lediglich aus arbeit, kinder, hund, haushalt, essen, schlafengehen.
von zeit zu zeit bleibt noch gelegenheit, zumindest aus dem fenster dieses raumschiffs zu sehen und zu beobachten, was alle anderen außerhalb desselben so treiben.

gefangen im netz der notwendig- und befindlichkeiten meiner liebsten, sprintend von kindergarteneingewöhnung meines jüngsten zu zwei stunden arbeit im büro. pendelnd zwischen tierarzt, nahegelegenem supermarkt, spielplatz und haushalt.
freizeitaktivitäten für mich planend, meistens scheiternd in der ausführung, aufgrund fehlender zeit, fehlender betreuung, fehlender energie.
es bleibt meist kaum zeit durchzuatmen, da steht oft schon wieder einer der liebsten vor mir, verlangt nach essen, trinken oder aufmerksamkeit. nach liebe, nähe und wärme.

manchmal bringen kleine erdbeben diesen raumschiff ins wanken und schlingern, dann rüttelt es und alles fliegt für kurze zeit durcheinander.
dann kann es auch passieren, dass die tägliche routine durcheinanderwirbelt und alles wieder neu zusammen gesucht werden muß.
erdbeben können sein, kurzfristige absagen meiner babysitter, die mich dazu nötigen routinierte tagesabläufe in sekundenbruchteilen umzustellen und komplett neuzuorganisieren.
oder aber krankheiten der kinder, die dann zum stillstand aller abläufe führen können.
es gibt auch emotionale erdbeben, dergestalt, dass dem 1. kapitän (meine wenigkeit) einfach hin und wieder die puste ausgeht, die batterien leer sind. das sind dann vermutlich die schlimmsten aller erdbeben, die das kleine raumschiff aushalten muß.
denn tritt dieser fall ein, scheint sich schlagartig die zusammensetzung alles anderem auch zu ändern.
da kann es schon mal passieren, dass entgegen der landläufigen meinung - fällt der 1. kapitän aus, übernimmt nahtlos der nächste ranghohe offizier - das raumschiff führerlos durch die gegend trudelt. die passagiere langsam anfangen nervös zu werden und hektisch - wie aufgescheuchte ameisen - durch die gegend laufen. ziel- und planlos. wie wild geworden nach dem kapitän verlangen, nicht verstehend, dass die einzige chance selbigen wieder zu bekommen ist, sich ein wenig in geduld zu üben.

naja, geduld ist ein fremdwort für meine passagiere. rücksicht meist auch.
und so reißt sich der kapitän meist schnell wieder am riemen, und das raumschiff erhält wieder einigermaßen stabiliät. der ablauf muß ja gewärleistet sein.
flugbahn wieder erreicht.

so läuft das. tag für tag.

doch in letzter zeit, das gebe ich zu, surfe ich immer wieder im internet auf die homepage der volkshochschule. suche nach einem kurs der anleitungen gibt um sich raumschiffe zu bauen.
nur ein kleines, mehr braucht es nicht.
nur ein winziges, einmannraumschiff. das platz für mich bietet.

und dann, eines nachts, mach ich mich auf....auf den weg....nur um mal zu sehen....ob es außer diesem - meinem eigenen - raumschiff, vielleicht noch ein anderes gibt.
aber noch schöner fände ich,
wenn ich einen planeten finden würde, der platz bietet, für mein raumschiff, und noch weitere und platz für alle meine passagiere....dann fiele vielleicht auf diesem planeten auch ein klein wenig platz für mich ab....wer weiß.

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