Sonntag, 28. Juni 2009

wendepunkte

manchmal gibt es wendepunkte im leben.
momente, die einen überfahren und umwerfen. aus dem scheinbaren nichts kommend, einfach so.

vielleicht liegt es in meinem fall an meinem kürzlich vergangenen geburtstag oder an der bevorstehenden hochzeit.

fest steht, mein wendepunkt hat mich getroffen, überrannt, umgehauen.

nun sitze ich hier. allein. die kinder sind für zwei wochen bei freunden, der hund beim sitter und mein koffer gepackt.
es gilt noch ein paar dinge zu regeln, bevor es losgeht. aber es geht los.
die entscheidung immer wieder hinausgeschoben, in zweifel gezogen und verworfen, bin ich jetzt bereit dazu den schritt zu gehen.
einen schritt, der mich ins niemandsland führen wird. in unbekanntes terrain.

unheimliches glücksgefühl, als die zusage für die wohnung mit meerblick kam. das wissen darum dorthin zurückzukehren wo ich immer hinwollte. dorthin wo schon einmal mein weg beginnen sollte, damals bevor ich ihn selbst wieder begraben hatte.
vielleicht ein zweiter versuch, vielleicht aber auch ein neuer weg.

der zuspruch der von außen, von allen seiten kommt ist wundervoll. rührt mich regelmäßig zu tränen und zig taschentücher sind verbraucht.
sätze fallen wie: es gibt im moment nur drei menschen die wichtig sind, du und deine kinder. die kinder sind versorgt, also denk einmal an dich.
du bist eine wunderbare, besondere frau, du brauchst niemanden, du brauchst dich, verlier dich nicht.
egal was sie sagen, wie sie es sagen, wie sie da sind, das ist es was wärmt, das kraft gibt, mut macht.
dass sie da sind, hilfe anbieten ohne wenn und aber. verstehen, ohne zu fragen. zuhören ohne zu urteilen.

ich liebe all diese menschen, die da sind.
da sind, weil ich ihnen wichtig bin.

nun ist es also soweit.
so oft habe ich davon geträumt und mir ausgemalt, wie es wäre.
und jetzt, einfach so, wird der traum wahr.
angst hatte ich, nackte blanke angst.
denn einen traum zu haben und ihn dann auch wahr werden zu lassen, sind weiß gott zwei paar stiefel.
mutig muß ich sein, ein klein wenig verrückt auch.
aber was mich ebenfalls antreibt ist neugier.
neugier auf diesen neuen weg.
meinen weg.

zeit für mich wollte ich.
nun bin ich gespannt, was diese zeit für mich, mir bringen wird.
und neugierig bin ich, ob ich mich am ende genauso gern haben werde,
wie es all diese lieben menschen um mich herum scheinbar haben.

wie heißt es so schön:
geliebt werden, kann nur, wer sich selber liebt.

ich gebe mich weiß gott nicht der illusion hin, dass nach diesen tagen plötzlich alles anders, besser sein wird.
ich hege lediglich die hoffnung, ein paar schritte weiter gehen zu können, auf dem trampelpfad der vor mir liegt. denn dieser trampelpfad ist mein leben.
ich wünsche mir so sehr, die kraft und den mut zu finden, diesen weg gehen zu können.
denn ich bin so unglaublich neugierig darauf, wohin er führt.
und ich habe die große sehnsucht,
dass er zu mir führt.

ich danke an dieser stelle einem freund, der - wenn vermutlich auch unbeabsichtigt - mit seinen gedanken zum katalysator meines wendepunkts wurde. der ausgesprochen hat, wozu ich zu feige war, der - ohne sein wissen - gerade mein leben auf den kopf gestellt hat.
und ich danke einem weiteren freund, der freund genug war, mir die wahrheit ehrlich ins gesicht zu sagen.

freunde, sind das gold dieser tage.
ich glaube, ich hatte das vergessen.

1 Kommentar:

herr axel hat gesagt…

ups! was ist denn hier passiert? das klingt nach einer richtig ernstzunehmenden lebenskrise. meine einzige empfehlung: zeit nehmen, nur für sich selber. wenn man mit sich selber nicht im klaren ist, kann man es mit keinen anderen dingen. wenn ich was tun kann bitte melden. handy-nummer ist immer noch die gleiche.