Dienstag, 16. September 2008

alltag hab (m)ich gern

nun ist es wieder so weit.
der alltag hat uns alle wieder, auch mich.
die kinder sind mehr oder weniger glücklich in kindergärten und -krippen "verräumt" und ich mußte meinen ersten tag im büro bestreiten.
durfte mich mit dem einen oder anderen alltagswehwehchen der kollegen beschäftigen und wenn dann noch zeit blieb kisten packen für den bevorstehenden büroumzug.
alltag eben. warum hätte sich auch irgendwas ändern sollen?

aber geändert hat sich dennoch etwas.
ein klein wenig gelassenheit hat sich eingeschlichen in meinen grauen und hin und wieder auch farbigen büroalltag.
ich kann innerlich schmunzeln, wenn unser interims-projektleiter durch´s büro fegt, seine sachen nicht findet, wo ich hingegen nur einen griff brauche um ihm die dinge in die hand zu drücken. auch etwas, was man scheinbar als mutter lernt, dinge suchen und finden, die eigentlich andere verschlampt haben.
ich kann lachen wenn das chaos ausbricht und alle anderen der meinung sind, ich sollte der mittelpunkt selbigen werden, obwohl es mich eigentlich nichts angeht.
und, letztlich das wichtigste:
ich kann mich wieder auf meine arbeit konzentrieren und - soweit man das eben von arbeit behaupten kann - habe sogar wieder spaß daran.

meine kinder zerren wieder wie üblich an meinen nerven, führen bessere diskussionen als jeder politiker, wissen alles mindestens genauso gut wie ich und scheinen "neins" kaum zu hören.
es ist laut, manchmal auch hektisch, mit wildem geschrei aber auch ebenso wildem geknutsche und gekuschel.
auf einmal liegen wieder überall spielsachen, anziehsachen, trinkbecher und keksreste (sofern sie der hund nicht vorher findet)
es wird gestritten, wer vorliest und vor allem was gelesen werden soll.
es wird gekämpft um jede minute des wachbleiben dürfens.
es wird geschrien und geweint und am ende gekuschelt und versöhnt.

der ganz normale wahnsinn eben, aber eben wieder ganz normal, nicht schlimm, nicht traurig, nicht doof.
gut

ja, ich bin wieder angekommen in meinem alltag, aber es ist seit langem wieder ein augenblick, in dem ich ihn nicht mehr verfluche,
meinen alltag.

denn letztlich - das hatte ich irgendwie, irgendwann vergessen - ist mein alltag
auch mein leben.

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