Samstag, 13. September 2008

vive la france

ein bisschen geärgert hab ich mich ja schon, dass das hilton hotel in tel aviv satte 22$ dafür verlangt hätte, ein klein wenig deren internet zu nutzen.
deshalb, und nur deshalb mußte ich so lange warten um jetzt exakt 12 tage irgendwie in einen zu packen.
unmöglich, ich weiß,
deshalb gibt es die letzten 12 tage vermutlich nun häppchenweise.

zugegeben, ich hab mir unterwegs die eine oder andere notiz gemacht. aber zumindest ich finde, dass ein posting von spontanität lebt, eingefangen im moment des geschehens, was nützen da all die notizen wenn die dazugehörigen emotionen bereits hinaus in die welt getragen wurden.

aber eine sache blieb mir all die tage im gedächtnis. verbunden mit einem ganz besonderen gefühl, trage ich es immernoch in mir, so dass es sehr leicht fällt zu reproduzieren.

mein mann (aller männer) und ich weilten ja eine knappe woche in tel aviv - er zum arbeiten, ich um zu relaxen und in der hoffnung wieder ein klein wenig zu mir und zu ihm zu finden.
ich gebe zu, begeistert war ich zu anfang nicht unbedingt von diesem urlaub. zu sehr war er geprägt vom gedanken einer "arbeitsreise" zu wenig wußte ich von israel und tel aviv um mich wirklich darauf und darüber zu freuen.

am zweiten abend unseres aufenthalts gingen wir in ein lokal, dass irgendeine gute seele auf facebook empfohlen hatte. in irgendeinem unscheinbaren hinterhof lag es und ich kann sagen, der abend begann mit den besten ravioli die ich in meinem leben hatte.....nein wir sprechen hier nicht von "maggi dosenravioli".
eine gute flasche wein dazu die auch noch meinen namen trug und wer mich kennt weiß, dass man mich damit eigentlich schon glücklich gemacht hätte.
das restaurant war zweigeteilt in restaurant- und barbereich, so dass wir zwischen den gängen auch die möglichkeit hatten an der bar eine zigarette zu rauchen.....mehr hätte es nicht gebraucht.

nach dem essen, wir hätten vermutlich bereits die rechnung verlangt, saßen wir also noch kurz an der bar um die obligatorische verdauungszigarette zu rauchen, hatten dort bereits drei israeli stellung bezogen. der eine von ihnen spielte fast ununterbrochen mit seinem iphone. eine tatsache an sich, die ihn schon symphatisch machte, kenne ich diese angewohnheit ja nur zu gut von mir selbst.
als ich dann mr. r. erzählte, dass ich mich fragen würde, wie man in israel wohl mit so einem ding sms schreiben würde, mit oder ohne hebräischer schriftzeichen, da fackelte mr. r. nicht lange und fragte den sympathischen iphone-besitzer.
nun, ich muß vermutlich nicht viel mehr erklären. wir kamen ins gespräch.
es wurde erstaunen geäußert, dass ich einen jüdischen namen trage und meine verwandschaft bis hin zu den großeltern wurde unter die lupe genommen, ob nicht doch noch ein klein wenig mehr jüdisches an mir zu finden wäre, als nur der name.

man kann sich vorstellen, der abend wurde lange, aber vor allem, er wurde noch schöner als er ohnehin schon war.
wir saßen und redeten und die herren schafften sogar das fast unmögliche, dass ich für eine kurze zeit verdrängen konnte, dass ich eine heidenangst davor habe englisch zu sprechen.
wir unterhielten uns über gott und die welt und irgendwann entspann sich die kuriose diskussion ob ich nun mehr der 1. oder eher der 2. madame sarkozy ähnlich sehen würde.
ich persönlich habe und hatte mir darüber ja noch nicht wirklich gedanken gemacht und würde auch heute noch keine besondere ähnlichkeit entdecken können, wenngleich ich zugeben muß, habe ich die wahl, würde ich selbstverständlich die ähnlichkeit zur 2. madame sarkozy wählen - wer nicht?

im laufe dieses gesprächs nun, viel der eigentlich für diesen abend bedeutenste satz, der mir bis heute im kopf geblieben ist, weil er mein herz und mein ego so gestreichelt hat, wie es selten passiert:

einer der herren meinte
"wäre sie (ich) die erste madame sarkozy gewesen, hätte es nie eine zweite gegeben".

ein satz, dahingesagt als würde er über das wetter sprechen, mit einem inhalt, der seinesgleichen gesucht hat.

einen moment war ich berührt, lange zeit habe ich mich gefreut. einen kurzen augenblick war ich traurig.
traurig, weil der wunsch übermächtig wurde, dass mr. r. diesen satz hätte sagen sollen.

ich habe lange darüber nachgedacht, die tage danach und auch heute noch.
ich habe festgestellt, dass es eigentlich egal ist, wer es gesagt hat und warum.
viel wichtiger ist, dass ich mich seit dieser zeit ein klein wenig fühle wie madame sarkozy,
seine madame, seine erste.
denn seit dieser zeit behandelt er mich immer und stetig, wie seine first lady
und nur das ist es, worauf es ankommt.

das gefühl zu haben
die nummer eins zu sein.
das gefühl zu haben
geliebt zu werden

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