Montag, 29. September 2008

sandkastengeschichten

ich habe da so einen kollegen.
dieser kollege ist nur hin und wieder hier vor ort, sonst in der hauptstelle (weit, weit weg).
bis heute überlege ich noch, ob ich ihn nun mag oder nicht ausstehen kann und wechsle von woche zu woche meine meinung.
fest steht aber, dass dieser kollege mehr ein zu groß geratenes kind ist, als das was man gemeinhin unter einem erwachsenen versteht.

wenn also besagter kollege in münchen verweilt, verläuft das nur selten ohne meckereien, motzerein, bockigsein, schmollen und letztlich alles besser wissen.
nicht nur einmal durften wir sätze vernehmen wie
"dann kann ich ja auch gleich gehen"
oder
"dann schreib ich in zukunft eben gar keine aktennotizen mehr" (was im übrigen, für so manchen eine erleichterung wäre).

heute aber, hat er sich wahrlich selbst übertroffen:
ich gehe also in das zimmer von ihm und meinem interims-projektleiter um ein paar dinge zu besprechen.
platzt besagter quengel-kollege mitten ins gespräch mit den worten:
"iiiich brauch kein hotelzimmer für die nächsten zwei wochen, iiiiiich hab nääääämlich urlaub"
(das breite, hämische und vor allem siegessichere grinsen im gesicht, läßt sich in diesem zusammenhang leider nur sehr schwer wiedergeben)
mein interims-projektleiter antwortete darauf nur:
"ihr seid doch alle komplett verrückt, ich hab meine zwei urlaubstage nächste woche storniert und du gehst zwei wochen in urlaub"
(man muß wissen, bei uns herrscht aufgrund urlaub- und krankheitsproblematik ein klein wenig personalmangel)

worauf herr siebengscheit nur spitz antwortete:
"und, was soll ich da jetzt sagen? ist das etwa mein problem?"
interims-projektleiter:
"naja, du hattest ja wenigstens schon urlaub dieses jahr, ich noch garnicht"
herr siebengescheit:
"jaaa, aaaaber nur eine woche, das ist ja gar nichts, und überhaupt.....und ich kann auch gleich ganz kündigen, wenn´s nicht paßt. "

naja, dieser dialog ließe sich noch ein klein wenig weiterführen, wenn es nicht auf dauer gar so langweilig und grotesk wäre.

ich persönlich stand nur daneben und wunderte mich, wie zwei erwachsene männer es schaffen können sich so wie kleine kinder zu benehmen.

und am ende konnte ich mich der bemerkung nicht erwehren:
"morgen, jungs, bring ich euch zwei eimer und zwei schaufeln von meinen kindern mit und dann,
dann könnt ich euch gegenseitig mit sand bewerfen, das macht bestimmt noch viel mehr spaß".

nein wirklich, dazu fällt mir wirklich nichts mehr ein!

aber ich vermute, dass wohl so ziemlich jeder mit so einem kollegen aufwarten kann.
man kann dann nur froh sein, wenn solche kollegen nicht irgendwann im rudel aufkreuzen...sonst müßten wir hier am ende noch eine kindergärtnerin einstellen
.....ach nein, ich vergaß, die haben ja mich.......

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

eimer mit sand und schaufeln... für diese trockene bemerkung könnt ich mich jetzt aber glatt mal verlieben - göttlich.
und ich hätte zu gern ein foto von den blicken, die du dann bekommen hast. falls ich mal schlechte laune habe oder so.
genial!

Topsyturvy hat gesagt…

ich werd beim nächsten mal an den fotoaparat denken....
ohnehin spiele ich seit längerem schon mit dem gedanken, nebenher hin und wieder ein tonband laufen zu lassen und es irgendwann als hörspiel zu verkaufen
im zuge der momentanen hörbuch-euphorie wäre das ein absoluter klassiker!