Dienstag, 17. Februar 2009

schwester, bitte kommen.....

das hamsterrad dreht sich gemütlich weiter.

was eigentlich ein schönes wochenende auf 2000 meter höhe mitten im schnee hätte werden sollen, wurde zum persönlichen waterloo von mr. r. und mir.

mr. r. wollte scheinbar auch unbedingt bekanntschaft mit der zahnfee machen und ließ sich kurzerhand freitagfrüh einen seiner beißerchen entfernen.
naja, entfernen ist nicht der richtige ausdruck, rausreissen trifft es wohl eher.
so kam es wie es kommen mußte. an eine reise nach laax in der schweiz war nun wirklich nicht mehr zu denken und so sank mr. r. erschöpft und leidend (wie die männer nunmal so sind) auf die couch.
schwester roo (meinereiner) kam nun abwechselnd mit kamilletee (zum spülen wie auch trinken), suppe (per strohhalm eingenommen, mit kleinen sternen als einlage, die auch durch selbigen passten), mit guten worten als durchhalteparole, wenn die schmerzen überhand nahmen, mit beuteln von eiswürfeln zum kühlen und mit gelegentlichen mitleidvollen blicken.

so verging das wochenende, wobei ich zumindest anmerken möchte: auch wenn mr. r. sich recht tapfer gab, war er ECHT anstrengend.
mr. r. eignet sich nicht wirklich zum pflegen, weil er letztlich selbst nicht so genau weiß, ob er nun umsorgt oder doch lieber einfach nur in ruhe gelassen werden möchte.

da stand ich also mit einem gehandicapten mann und einem kinderfreien wochenende.
nun gut, wir haben´s überstanden.
(und mehr sollte an dieser stelle dazu auch nicht mehr gesagt werden, is besser so...)

aber als ob unser heimisches krankenhaus nicht schon überstrapaziert genug wäre, ging die pflegestation montagmorgen gleich in die zweite runde.

meine tochter wurde von ihrem leiblichen vater nach hause gebracht. schlapp, mit fieber und - ja wir freuen uns sehr - mit rotaviren.
scheißeansteckend - im wahrsten sinne des wortes - und nicht wirklich witzig.
sie ißt nicht, trinkt nicht und ist ziemlich schlecht gelaunt.
(tja, da hätte sie sich am wochenende in guter gesellschaft befunden, die beiden hätten sich sicher prima verstanden, gemeinsam auf der couch)
die kleine hält sich aber tapfer. schläft zum glück viel und regeneriert dadurch hoffentlich ein wenig.
ich lese mir stunde um stunde den mund fusselig, damit sie ein wenig auf andere gedanken kommt und freue mich auch ein klein wenig,
weil wir beide nun einfach mal gezwungen sind, viel zeit für- und miteinander zu haben.

nun also den krankenhausapparat erneut in bewegung setzen.
in der arbeit bescheid geben, dass ich mindestens diese komplette woche ausfalle (sofern ich glück habe und meinem sohn und mir der virus erspart bleibt), für arbeitsersatz sorgen - als freiberuflerin sollte man auf solche eventualitäten immer gefaßt sein, mich gründlich ärgern und mir ein wenig sorgen machen, weil gerade einige wichtige euronen den bach runterschippern,
und dann weiter im text und den job als krankenschwester wieder aufnehmen.

nun, routine hab ich ja jetzt.
aber ich bin mir sicher und fürchte:
das wird ne echt fiese woche.


p.s.
könnte bitte jemand vorbeikommen und die meterdicke schneeschicht von meinem balkon entfernen,
die sonne endlich wieder einschalten,
die blumenkästen neu bepflanzen
und mir endlich
meinen sommer wiedergeben?
langsam find ich winter einfach nur noch doof!

p.p.s.
aber da letztlich alles etwas gutes hat, hier die überaus erfreuliche nachricht:
wir konnten die viele zeit auf der couch nutzen und haben endlich eine wunderbare reiseroute für unsere flitterwochen festgelegt

venedig - rom - neapel (mit amalfiküste)- sizilien - gardasee

oh, da wird´s mir richtig warm ums herz, wenn ich nur dran denke.
ja, scheinbar hat sogar zähneziehen irgendwie noch was gutes.

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