Montag, 19. November 2007

London calling

ja allem streß und hektik zum trotz, hatte ich es pünktlich - mehr als pünktlich - zum vereinbarten zeitpunkt, zum vereinbarten ort geschafft.
hatte den ganzen tag immer gepriesen, wenn ich diesen zeitpunkt erreicht habe, dann geht es mir besser, dann geht es mir gut.
dass es noch schlimmer gehen könnte - wer hätte das vermuten können?

ja, ich schaffe es tatsächlich noch, zum streiten und chaos versursachen bis nach london zu fahren. allerdings eine eher weniger rühmliche veranstaltung als solches.

im großen und ganzen könnte man vermutlich sagen, ich hätte mir dieses wochenende schenken können, wenn, ja wenn nicht die elementare erkenntnis übrig geblieben wäre einen menschen an meiner seite zu wissen, mit dem ich tatsächlich über alles, wirklich ALLES sprechen kann.....sofern man (frau) es schafft den richtigen zeitpunkt zu "erstreiten".

aber der reihe nach.
es hätte so schön sein können und zum teil war es das letztlich auch. die kleinen dinge waren durchaus stimmig, sieht man davon ab, dass ich einen teil des abends mit einer wahren diva verbringen mußte und vielleicht den fehler gemacht habe, dies nicht früh genug zu bemängeln. nein, ich dachte mir, mach es doch mal anders, sieh es dir an, sag nichts und schau was passiert.
den freitag haben wir so auch noch recht gut rumgebracht.
der samstag dafür war dann ein volltreffer in sachen mißverständnis, ärger und traurigkeit.
miteinander shoppen gehen, heißt eben nicht immer zwangsläufig "miteinander".
und wenn zwei menschen eigentlich nichts nötiger bräuchten als zeit allein miteinander, dann kann ich nur feststellen: shoppen ist für diesen zweck gänzlich ungeeignet - zumal, wenn man es mit einem mann tut, der noch perfektionierter im powershoppen ist, als man selbst.
wenn frau dann den (scheinbaren) fehler macht und versucht rücksicht zu nehmen, zu einem zeitpunkt und an einem ort, an dem es offenkundig gar nicht erwünscht ist, kann es schon mal zu mißverständnissen kommen....die in unserem fall tödlich endeten.
für den rest des abends herrschte funkstille und ich landete mit einem kompletten vollrausch (obwohl nur zwei gläser wein - vertrag halt nix mehr) im bett und hätte am nächsten morgen am liebsten nur meine koffer gepackt - was ich letztlich auch getan habe.

wie groß muß das elend denn sein, fragt frau sich, wenn sie anfängt darüber nachzudenken ob es allein vielleicht zwar einsamer aber auf der anderen seite auch so viel leichter wäre.
vermutlich gar nicht so groß. aber wenn frau über tage und nahezu wochen hinweg kaum mehr die chance bekommt durchzuatmen und hin und wieder ein paar stunden der ruhe und nähe zu ergattern, dann gehen sämtliche warnleuchten an, die zur verfügung stehen - zu viele warnleuchten und die sicherung brennt durch - frau ist dafür eben nicht konzipiert.

schön aber, zu sehen, wie es dann doch möglich ist, sich irgendwann in ruhe zu setzen, zu reden, zu hören und wieder ein klein wenig das gefühl dafür zu bekommen, wie es auch sein könnte.

da macht dann all der regen in london und eiseskälte auf einmal nichts mehr aus, wenn man ganz nah beieinander stehen kann, einen arm um sich und den geruch des anderen in der nase.

es bleibt abzuwarten, ob diese paar stunden ausgereicht haben um die nächste woche zu überstehen, denn der alltag hatte uns bereits am flughafen wieder eingeholt und das schlechte mami-gewissen hatte ich das ganze wochenende über, als ich erfahren mußte, dass meine kleine maus vor sehnsucht regelrecht krank geworden ist.

ja es ist nicht immer leicht, sich teilen zu müssen, allen rollen und anforderungen gerecht zu werden und manchmal zerreißt es mich regelrecht und ich wünschte ich könnte die eine oder andere verantwortung abgeben. aber es geht nunmal nicht - bis auf eine und letzte nacht habe ich mich dafür entschieden, diese verantwortung auch weiterhin übernehmen zu wollen, so lange es eben geht.
denn irgendwo in mir, besteht nach wie vor die hoffnung, dass liebe so manches bewirken und lösen kann, was scheinbar unlösbar erscheint.

warten wir also auf das nächste wochenende, denn ich glaube, das könnte meines, unseres werden, zeit für uns, nur für uns, einsam in einer kleinen hütte und ich werde endlich bekommen was die letzte zeit zu kurz kam:
ruhe, nähe, frieden, viele und doch keine großen worte und meine heißgeliebten bratkartoffeln, denn die kann nur er.....

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