Dienstag, 25. November 2008

worte und taten, oder.....von nix, kommt nix


gestern hatte ich ein längeres gespräch mit meinem projektleiter, chef, auftraggeber - nennen wir es wie wir wollen - mit dem menschen, der mir hier in diesem laden noch am ehesten was zu sagen hat.
er kam auf mich zu, ursprünglich um meinen stundensatz neu zu verhandeln, letztlich aber wohl eher, um mit mir über die momentane situation zu sprechen.

die momentane situation ist - wie soll ich es beschreiben - eher desolat.
zu viel arbeit, für zu wenig mitarbeiter. steigende unzufriedenheit der mitarbeiter mit zunehmender ignoranz des arbeitgebers. eine normale arbeitssituation also, müßte man meinen.

aber da es ja nun so ist, dass nicht jeder wild auf streß, mit anschließendem magengeschwür ist. die wenigsten von uns nicht schon irgendwie mit der burnout-symptomatik konfrontiert worden sind und allen langsam aber sicher die puste ausgeht, war es wohl aus seiner sicht an der zeit, ein "motivierendes" gespräch zu führen.

der anfang wurde bei mir gemacht.
mit mir, der "guten seele des ladens" wie er es immer so schön formuliert.
naja, ich gebe zu, ich weiß viel von dem, was hier so vor sich geht (und manchmal sogar mehr als mir lieb ist). zu mir kommen die leute, kotzen sich aus, verraten mir geheimnisse, spielen stille post, holen sich den einen oder anderen rat oder lediglich ein paar gummibärchen aus meiner schublade und ziehen anschließend von dannen.
aber er kam allem voran deshalb zu mir, weil er wußte, wie es momentan um meine position steht. wie ungern ich im moment hierher komme, meine arbeit mache und wie froh ich oftmals bin, wieder nach hause zu gehen.
es gab eine zeit, in der ich für deutlich weniger geld hier gearbeitet hätte, weil ich spaß daran hatte, weil das was ich mache - und ich mache meinen job gut, so finde ich zumindest - anerkannt und honoriert wurde.
aktuell, kann man mir gar nicht genug zahlen, dass ich bleibe, im moment würde ich am liebsten hinschmeißen.
mehrmals schon, habe ich aus verantwortung und pflichtgefühl andere jobs abgelehnt. ich hab meinen vertrag bis mitte nächsten jahres, also ziehe ich das durch, hab ich gedacht.
aber ich merke auch, es fällt von tag zu tag schwerer.

also bat mein chef zum gespräch.
eine ganze stunde nahm er sich zeit - seltenheit in diesen tagen.
und es ging tatsächlich zur sache - verbal versteht sich - und ich konnte ehrlich sein, sagen was mich stört und ärgert, den dingen ein wenig luft verschaffen.
ob es hilft, ich weiß es nicht. im moment bin ich noch ein wenig unschlüssig, wenn ich ehrlich bin.

ich weiß, dass es meinem chef sehr wichtig ist, dass ich bleibe.
ich weiß auch, dass es ihm - aus irgendeinem grund - wichtig ist, weit über das normale arbeitsverhältnis hinaus. er war es schließlich, der darum gekämpft hatte, dass ich, und ausschließlich ich, diesen vertrag bekomme.
eine kleine ahnung davon, was ich bedeute bekam ich gestern, als er meinte:
"wir brauchen dich doch hier. dich und deine gute laune. geht es dir gut, hast du gute laune, haben die hier alle....du überträgst das, du bist hier der dreh- und angelpunkt".
starke worte, wie ich finde. besonders aus dem mund eines vorgesetzten.
und zumindest kurzzeitig beeindruckend.

aber,
ich bin nicht blond.
und die letzten wochen haben ein etwas anderes bild abgegeben, als das, was gestern formuliert wurde.
und ich denke,
wenn den worten keine taten folgen
werden sie wohl auf mich verzichten müssen.

dennoch,
ich bin fair,
für die gute-laune-nachfolge wäre hiermit:




gesorgt.

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