Dienstag, 21. April 2009

was denn noch alles?

vergangenes wochenende war familienzeit.
manches so, wie man es sich wünscht, anderes, worauf man liebendgern verzichtet hätte.

das wochenende ganz im zeichen von kindergeburtstag nummer zwei, der 6. meiner tochter, mit einer sehr speziellen gästeliste am samstag: exfreund (mittlerweile patenonkel meiner tochter und sehr guter freund von mir), exmann (mittlerweile kindsvater und mittelmäßiger freund von mir) und zukünftigem mann (mittlerweile der einzig wahre und beste mann der welt, mr.r. eben). außerdem der haus- hund- und babysitter meines vertrauens (quasi als puffer zwischendrin) meine kinder und ich.
irgendwie schon lustig und kurios, aber eigentlich erstaunlich entspannt. oder genauer: ich erstaunlich entspannt.

abends pflichtprogramm bei einem weiteren geburtstag. der 50. der holden meines vaters stand auf dem programm.
pflicht deshalb, weil sie und ich...naja, wir haben uns nichts zu sagen. und die einzigen zwei gründe diese "veranstaltung" zu besuchen waren:
weil mein vater mich (mehrmals und inständig) darum gebeten hatte zu kommen und
weil ich nicht nein sagen kann.
die kurze zusammenfassung war: gruselkabinett.
die lange:
es kam wie es kommen mußte, meine familie (was gemeinhin eben so bezeichnet wird) rottete sich (wie immer) an einem tisch zusammen. ohne rücksicht darauf, ob man sich im alltag nunmal leiden kann oder nicht, war es scheinbar in dieser speziellen situation immer noch besser mit jemandem zusammenzusitzen den man nicht mag, als mit jemandem den man nicht kennt. verstanden hab ich die logik noch nie, aber mittlerweile bin ich daran gewöhnt.
ich selbst hatte das eine oder andere deja vu, aber zumindest wurde mir diesmal der satz "ach, was bist du groß geworden" erspart.
höhepunkt des abends war sicherlich, als mir ein alter freund (und ehemaliger mitbewohner) meines vaters (seines zeichens 57 jahre) ein gespräch der sehr speziellen art aufdrückte, in dem mehrmals der satz fiel "und eine freundin suche ich auch" und mir hiermit und mit einigen anderen zaunpfählen die er nach mir warf, klar zu verstehen gab, wo die sache hinlaufen solle (seiner meinung nach). hallo? ich kenne diesen mann seit ich sechs oder sieben jahre alt war. dieser mann ist (zumindest für meine begriffe) alt. und so viel kann ich in meinem leben nicht trinken um mir diesen mann nur halbwegs attraktiv zu trinken.
händeringend hielt ich ausschau nach mr.r. - der einzige der mich mit würde und anstand aus dieser situation hätte retten können - aber mr.r. zog es vor, den eifersüchtigen zu mimen und an mir vorbei, allein nach draußen zum rauchen zu verschwinden - verräter!
(später wurde das mißverständnis übrigens aufgeklärt und sehr schnell offenkundig dass das letzte was hier nötig gewesen wäre eifersucht von seiten mr.r. war.)
ich hatte wirklich einen ordentlichen alkoholpegel an diesem abend, aber selbst der hat mich nicht vor dem gefühl retten können, einen grauenhaften abend verbracht zu haben. und wie sehr wünschte ich mir den siebten sinn meines babysitters, der mich in der vergangenheit aus so manch brenzliger und peinlicher rendezvous-situation gerettet hatte, in dem er einen schrecklichen notfall zu hause vortäuschte, um sich anschließend könglich mit mir über meine männer-pleite zu amüsieren.
leider, der anruf blieb aus und so absolvierten mr.r. und ich tapfer drei volle stunden. bei miesem essen, langweiligen alten leuten und schrecklichen szenen.

am nächsten tag war ich platt. energie- und kraftlos.
aber leider stand mir noch das letzte happening des wochenendes bevor.
indoorspielplatz-geburtstagsfeier mit 8 kindern, und zwei weiteren (wie sich später herausstellen sollte): meinem exmann und dessen freundin.
die aktuelle freundin meines exmannes ist recht jung, anfang zwanzig (wie das eben häufig der fall ist, wenn mann sich tief in einer midlife-crisis befindet). meine tochter hat sie sehr gern, bei meinem sohn weiß man es nicht so genau und ich kann mit ihr leben, weil ich nicht mit ihr leben muß.
aber irgendwie war an diesem tag alles anders. irgendwie dachte besagte freundin wohl, ich wäre übernacht zu ihrer besten freundin geworden.
oder wie sonst erkläre ich mir, dass es keine viertel stunde dauerte bis sie anfing mir zwischen kinderspielgeräten, lärmenden kindern und fantapfützen ihr herz auszuschütten?
bereits bei unserem ersten aufeinandertreffen konnte ich feststellen, dass es nicht wirklich einfach lief zwischen ihm und ihr, aber an diesem tag war es noch offensichtlicher, als damals. und sie war offenherzig wie nie.
aber sind wir ehrlich....ich als "therapeutin" für die neue freundin meines exmannes, ist das nicht ein klein wenig.....sagen wir vorsichtig: schräg???
sie tat mir leid, ehrlich. und außer diesem gefühl stellte sich kein weiteres ein. keine häme oder irgendein gefühl in richtung "ha, geschieht euch recht" oder so. keine genugtuung über die miesere meines ex.
aus. vorbei. gut wie´s ist.
und ich hörte ihr zu, ich hörte lange zu und ich verstand sie....weil all das, was sie erzählte mir irgendwie bekannt vorkam.
und so, würde ich sagen, war ich den meisten teil des (geburtstagsfeier-)tages damit beschäftigt, die wogen zwischen ihr und ihm zu glätten. mußte mehr augenmerk auf das wohl und wehe der beiden, als auf das der restlichen acht kinder haben.
wie schon erwähnt, sie ist eher ein kind, als eine frau. so kam es eben auch, dass die zwei sich in die wolle bekamen, sie verschwand und ich - ganz muttermanier - sie fand und beruhigen konnte.
als ich später einer freundin von dieser merkwürdigen begebenheit erzählte schaute die mich nur ungläubig an und fragte: ob ich noch ganz richtig im kopf wäre, mich auf sowas einzulassen.
naja, ginge es nur um ihn und sie, wär´s mir vielleicht auch wurscht gewesen.
aber es geht auch irgendwie um meine kinder. meinte tochter hat sie gern und ich glaube dass sie auf ihre weise den kindern gut tut, dass sie auch meinem exmann gut tut.
und rein aus egoistischen gründen muß ich sagen: lieber sie dauerhaft, als alle halbe jahr wieder ne neue, die auch nicht anders, oder besser ist, als die alte.

fazit dieses wochenendes ist:
für die nächste zeit, hab ich echt genug von "familie" oder dem, was andere darunter verstehen.
denn ich verstehe unter familie eigentlich das, was ich zu hause habe.
und eigentlich reicht mir das dann auch .

verrücktes wochenende, soviel ist sicher.

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