Mittwoch, 15. Oktober 2008

begegnungen die (alb-)träume füllen

man könnte meinen, mich verfolgen aliens, ausserirdische oder einfach merkwürdige wesen im allgemeinen, im moment besonders.

egal, ob man sich nun den neuen indiana jones film ansieht, nur um festzustellen, dass selbst herr jones - scheinbar in ermangelung einer anderen, noch zu findenden beute , hat er ja schließlich schon alles wesentliche und wichtige gefunden - auf der jagd nach aliens ist,
oder ob ich in meinem lieblingscafe sitze und einen mann kennenlerne, der einem alien ansich nicht unähnlich, mindestens aber ein sehr sehr merkwürdiges wesen ist.

auf den film möchte ich gar nicht näher eingehen. er war schlecht, schlecht, schlecht und alles andere zu schreiben, wäre zeitverschwendung.

lustig höchstens zu erwähnen,
dass der mann an meiner seite - bereits nach einer halben stunde eingeschlafen, aber immernoch behauptend nicht geschlafen zu haben - mir nicht glauben wollte, dass in diesem film nun tatsächlich ein toter, mumifizierter (was für ein absoluter quatsch, der drehbuchschreiber gehört geteert und gefedert) alien vorkam und der festen überzeugung war, ich würde ihn nur ärgern wollen, weil er den film verschlafen hat.
nein, die einzige, die sich geärgert hat war ich, wegen akuter chronischer zeitverschwendung, punkt.

viel interessanter da schon die begegnung der anderen art:
gestern, die restliche herbstsonne zwischen zwei regenschauern in meinem kleinen lieblingscafe draußend sitzend genießend (hat das jetzt jeder verstanden???)
setzte sich ein mann neben mich auf die bank.
naja, kommt vor, möchte man nun denken.
wenngleich ich persönlich sagen muß, allein schon der optik wegen, hätte ich auf dieses vorkommnis gut und gerne verzichten können.
nur fragte mich niemand. plumps, saß er neben mir, zündete sich eine zigarette an und fing an zu quatschen.
wurscht, dass ich eigentlich am lesen war. wurscht, dass ich erstmal fünf minuten überhaupt nicht reagiert habe.
sonja - ihres zeichens besitzerin des cafes - eilte mir zur hilfe und setzte sich zu uns. wenn auch nur mit mäßigem erfolg, da er sich offenbar durch ihre anwesenheit noch mehr zu monologen animiert fühlte.
nun erzählte er also, von seinem wochenende - verbracht mit einer mehr als bizarren frau, mit noch bizarreren gedanken, aber scheinbar seine heimliche große liebe - er erzählte von seinem fast, oder halben oder beinahe hörsturz (vermutlich hatte er selbst sein gesabbel zu lange ertragen müssen) und zu guter letzt - und allein das bringt mich zu diesem posting - ließ er uns an seinen "geheimen" (wären sie es nur geblieben!) gedanken teilhaben:
wie aus dem nichts fing er an darüber zu philosophieren, dass er doch nochmal studieren sollte (im realen seines zeichens bierbrauer und inhaber eines eigenen "bierlaboratoriums") und was man dann wohl am besten studieren würde.
pfarrer wäre toll meinte er dann. worauf mein kommentar: "stimmt, da könnte man eine menge reden halten" (scheinbar bezog sich sein hörsturz insbesondere auf ironie - die überhörte er)
"ja genau" meinte er "dann kann ich große reden halten und den menschen ratschläge geben."
worauf sonja argumentierte: "ja, aber da muß man auch zuhören können, ich weiß nicht, ob du so geeignet bist...."
auch diesen einwurf überhörte er und antwortete - wieder völlig aus dem zusammenhang:
"oder ich werde mikrobiologe, das ist auch super interessant". um dann noch anzuhängen: "und dann warte ich auf meinen großen moment in stockholm" (scheinbar ist größenwahn in manchen kreisen eine echte tugend).
worauf ich nur entgegen konnte: "stockholm bedeutet eine große rede im leben und dann war´s das. pfarrer bedeutet jede woche einmal. da wüßt ich aber was besser für dich geeignet ist"
seine antwort war klar und präzise: "stimmt, nach stockholm könnt ich mich dann aufhängen, da käm dann nix mehr. dann doch lieber pfarrer".

mein fazit des ganzen, nachdem ich meinen kaffee geleert und meinen termin wahrgenommen hatte war eigentlich nur:
gott bin ich froh, dass ich katholisch bin der kerl aber evangelisch,
ich nur selten einen gottesdienst besuche und
die verzweiflung der kirche vermutlich nie so groß sein wird, wahnsinnige dieser größenordnung in ihre reihen aufzunehmen.
andererseits.....man kann nie wissen......

p.s.
es sei nur noch ausdrücklich erwähnt.
ich leide an keinem hörsturz, ich kann auch ansich recht gut zuhören.
und was ich sicherlich kann ist, ernst und ironisch gemeinte bemerkungen zu unterscheiden.
nein, von ironie, spaß, witz, geschweige denn unterhaltsamkeit (naja, obwohl...), war nichts zu finden. der kerl meinte, was er sagte.....brrr da läuft mir ja jetzt nochmal ein schauer über den rücken, wenn ich an den typen denke!

p.p.s.
such ihn und schau genau - mehr hinweis geht leider nicht ;-)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nun, da bin ich ja direkt am überlegen Ihnen, Frau Sunnyside, diesen Braukurs als Weihnachtsgeschenk angedeihen zu lassen. HaHaHahohohohihihi. Ich Kringel mich vor lachen!

Topsyturvy hat gesagt…

oh ja, eine weitere hohekunst, mit der ich die welt beglücken könnte.

aber so ein braukurs wird ja auch noch von anderen leuten besucht, da finden sich sicher noch geistreichere unterhaltungspartner als der kursleiter, da bin ich sicher....

und als nächstes besuche ich dann noch einen häkelkurs an der volkshochschule, nur um die andere - extreme, verdrehte (grauenhafte) - seite des lebens auch noch kennenlernen zu dürfen.

p.s. passen sie mal besser auf, dass ihnen das lachen nicht im halse stecken bleibt....wer weiß was ihnen der weihnachtsmann so bringen wird....
vielleicht hat aber vorher schon jemand erbarmen und schickt ihnen knecht rupprecht persönlich. ich vermute, dann wird ihr lachen in seinem sack ziemlich gedämpft klingen ;-)