Mittwoch, 8. Oktober 2008

rumms, oder.....unverhofft kommt oft!

was einem passieren kann, wenn man während dem autofahren vor sich hinträumt, durfte ich heute erfahren.
ich fahre meine arbeitsstrecke - einmal quer durch münchen - ja nun schon länger. deshalb kommt es öfter vor, dass ich mehr mechanisch als wirklich konzentriert fahre.
ich weiß, an welchen stellen ich auf blitzer achten muß, an welchen stellen staugefahr droht und wo ich besser genauer kontrolliere, bevor ich abbiege.
allerdings sollte man trotz aller routine dennoch nie gleichzeitig träumen, aus dem fenster sehen, zigaretten rauchen und dabei auch noch autofahren wollen - es funktioniert oft, aber eben leider nicht immer.
so heute geschehen.

auf dem weg zur arbeit, mal wieder im stau stehend, links und rechts schauend und endlich wieder ein paar meter vorwärts fahren dürfen passierte es, dass ein junger mann plötzlich von links aus einer reihe von parkenden autos auf seinem fahrrad mitten vor mein auto "schoss". naja, zugegeben, vermutlich stand er da schon eine weile ohne von mir bemerkt zu werden und in der annahme, ich würde ihn über die straße lassen fuhr er eben los.
wir beide sind einem unfall nur knapp entgangen und als ich ein wenig schockiert auf die straße blicke, grinst mir der junge mann frech entgegen. bei genauerem hinsehen mußte ich breit zurückgrinsen - war mir jener junger mann doch mehr als bekannt.
da hätte ich doch glatt einen alten schulfreund von mir beinahe über den haufen gefahren.

er bedeutete mir, doch kurz links ranzufahren, was ich auch herzlich gern gemacht habe. zu spät zur arbeit? was soll´s wenn man einen menschen wiedertrifft, mit dem man mal lange zeit viel zeit verbracht hat.
ein schönes gefühl, jemanden wieder zu treffen und sich vom ersten moment genauso vertraut und selbstverständlich zu fühlen, wie vor jahren. es muß bestimmt acht oder neun jahre her sein, dass ich ihn zuletzt gesehen habe.
und in diesem moment frage ich mich, warum das so ist. warum man sich manchmal aus den augen verliert, obwohl man sich gern hat, sich wichtig ist.
der lauf der dinge vielleicht, so wie dieses wiedersehen eben auch.

viel zeit blieb nicht. war er ja genau wie ich auf dem weg zur arbeit.
gut sah er aus. hatte ich ihn doch ein wenig pummelig in erinnerung von unserer letzten begegnung, so hatte er scheinbar in den letzten jahren das eine oder andere laster abgelegt und ein wenig an sich gearbeitet. und das strahlen in seinen augen, das verschmitzte grinsen, dass ich immer schon mochte, hatte er beibehalten.
kurzer austausch von erinnerungen. wir beide waren vier jahre schulzeit unzertrennlich. saßen in der schulbank nebeneinander, haben uns gegenseitig vom unterricht abgelenkt. unsere amourösen abenteuer ausgetauscht, selbst kurzeitig eines gestartet nur um festzustellen, dass freundschaft wichtiger ist. eine schöne zeit damals.
abfrage wen man noch von früher kennt, mit wem man kontakt hat und wem nicht.
großes gelächter, als ich erzähle, dass mein exfreund von damals jetzt der taufpate meiner tochter ist, sich sonst aber in all den jahren keinen cm verändert hat.
ja, da ist es dieses einverständnis, nicht viel erklären müssen, und trotzdem wissen, wovon der andere spricht. diese art menschen liebe ich, sie sind so unkompliziert.

wir mußten beide weiter. die arbeit rief.
schnell noch nummern ausgetauscht und das versprechen, sich bald mal zu treffen.
egal ob das stattfinden wird oder nicht. es war schön, für einen kurzen moment mit einem schönen teil meiner vergangenheit in der gegenwart konfrontiert zu werden.

ja, das ist vielleicht das schicksal das man hat, wenn man in einer großen stadt lebt. es bedarf manchmal jahre einen menschen den man gern hatte und aus den augen verloren hat, wieder zu finden.
aber hin und wieder muß man gar nicht weit fahren, da purzelt einem das glück vor die füße....oder wie in meinem fall eben vor´s auto.

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