Dienstag, 14. Juli 2009

was man tun sollte

seit einiger zeit passiert es immer wieder, dass menschen in meiner umgebung - gefragt, aber sehr oft auch ungefragt - ratschläge und meinungen zu mir und meinem leben äußern.
grundsätzlich ist dagegen wohl nichts einzuwenden.
wenn.....ja wenn diese menschen nur nicht so sehr auf ihrem standpunkt bestehen würden.
und wenn....ja wenn dieselben menschen auf den zweiten blick nicht auch immer ihre eigenen, ganz persönlichen gründe hätten, mir ihre meinung kund zu tun.

nun gehöre ich leider nicht unbedingt zu dem teil der bevölkerung, den es völlig kalt läßt was andere denken und sagen. ich gehöre zu dem teil, der sich zumindest anhört was andere zu sagen haben und, ja, sich auch oft zu herzen nimmt, was gesagt wird. darüber nachdenkt, abwägt, sich sicherlich auch oft beeinflussen läßt. - nichts worauf ich immer stolz bin -

aber in den letzten tagen und wochen, geht es mir zunehmend auf den geist, das kontinuierliche mitteilungsbedürfnis einiger personen in meinem umfeld. als wäre ich ein kleines kind, dass nicht sicher weiß was es tun soll und welche konsequenzen es nach sich ziehen kann. dem man "den richtigen weg" zeigen, aufpassen muß, dass es sich nicht weh tut, nicht an der herdplatte die finger verbrennt.....

zumal sich mir zunehmend die frage stellt:
ist das "was man tun sollte" tatsächlich auch immer das richtige "was ICH tun sollte".
ist es wirklich richtig und wichtig sich all den vermeindlichen regeln und gesetzmäßigkeiten - die letztlich andere aufgestellt haben - zu unterwerfen.
steht es mir nicht zu, entscheidungen spontan, aus dem bauch heraus zu treffen, auch wenn ich gefahr laufe, dass ich diese entscheidung irgendwann bereue (bereue ich entscheidungen tatsächlich, wenn ich sie selbst, freiwillig und in diesem moment aus einer überzeugung heraus getroffen habe?!?)
darf ich nicht selbst den weg bestimmen und bin ich nicht letztlich diejenige die am nächsten dran ist....nur ich kann am besten durch meine augen sehen.
nur ich kann für mich selbst fühlen.

scheinbar, sehen das einige mitmenschen anders und das ärgert mich ein wenig, weil ich selbst nicht in der lage bin selbigen menschen einhalt zu gebieten. meine ohren und vor allem mein herz davor zu verschließen, was andere mir als "richtig" einreden wollen.

bin ich allein, mit mir selbst, ohne äußere einflüsse, so weiß ich nur zu gut und ganz genau was ICH will, wofür ich mich entscheiden möchte, welche risiken ich bereit bin einzugehen, welchen preis ich zahlen will.

nun. ich lebe nunmal nicht auf einem eiland, bin umgeben von menschen, denen ich sicherlich auf die eine oder andere weise wichtig bin.
und was beschwere ich mich....liegt es doch allein in meiner entscheidung, ob ich diesen menschen gehör schenke oder nicht.
tja, gute einsicht.....und dann?

theorie und praxis trennen oftmals welten. soviel ist sicher.
aber sicher ist für mich auch: was man tun sollte oder nicht, ist mir egal, ist meinem bauch egal.
denn mein bauch sagt mir mehr und mehr, tu, was du für richtig hältst, tu was dir gut tut, weil es dir in genau diesem moment gut tut.
was man tun sollte....sollte man tun, ich nicht.

und auch so viel ist sicher: nur weil ein großteil der menschheit verlernt hat auf seinen bauch zu hören, muß es nicht zwangsläufig falsch sein, dass ich versuche, genau das wieder zu lernen und zu tun.
und nur weil ein großteil der bevölkerung etwas tut - weil man, weil eben alle das tun - wird das risiko das es falsch ist nicht automatisch kleiner....nur fällt es vielleicht nicht mehr ganz so auf, dass es falsch ist....weil es ja alle tun.

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